Mittwoch, 4. April 2007

Krug geht zum Wasser - bis er bricht


Eine Legende ist am Ende: Der "Krug zum Grünen Kranze", stadtbekanntes Ausflugslokal für den gehobenen Grillgeschmack, hat seine Pforten geschlossen. Die Freiluft-Schenke, die einst zum Imperium des ostdeutschen Disco-Königs Martin Niemöller gehörte, lädt zwar im Internet Krugnoch zum gutbürgerlicher Speis und deftigem Trunk, ist aber im wahren Leben zu.

Nach dem Aus von Niemöllers ehrgeizigen Disco-Neubau-Plänen in Schkopau hatte der Enkel des Pfarrers Martin Niemöller, der nach der Wende in den Osten gekommen war und die "Easyschorre" zu beliebtesten Konzerthalle der neuen Länder gemacht hatte, alle seine Gaststätten und Tanzlokale verloren. Ursache war das Vorgehen der Landesregierung, die dem Unternehmer Zweckentfremdung von Mittel vorwarf und ihm die vertraglich zugesicherten Fördermittel in Millionenhöhe sperrte. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden allerdings ergebnislos eingestellt.

Niemöller selbst hatte eine Schadenersatzklage gegen das Land angekündigt, die noch aussteht. Seine Frau hatte den "Krug" kurz vor dem Zusammenbruch übernommen und zuletzt damit Schlagzeilen gemacht, dass sie die Betreibergesellschaft als britische "Limited" neu gründete.

Kein sehr erfolgreicher Neubeginn: Inzwischen ist die Telefonnummer des "Krugs" abgemeldet, die Nummer von Niemöller selbst wird als "nicht bekannt" geführt. Die Homepage des Krugs ist allerdings immer noch auf die längst untergegangene Betreibergesellschaft der geplanten Großdisko X50 eingetragen.

5 Kommentare:

Eisenschwein hat gesagt…

jetzt kann nur noch achim mentzel helfen - mit einem benefiz-konzert.

Vox Diaboli hat gesagt…

sehe ich auch so - zusammen mit kalkofe

Eisenschwein hat gesagt…

tja, ich würde sagen, der krug ist so gut wie gerettet.

binladenhüter hat gesagt…

ich rufe die klosterthaler an

Anonym hat gesagt…

Der Krug ist wieder offen^^ Und die Nummer ist auch geblieben: 2 99 88 99 ;)