Sonntag, 5. August 2007

Marxisten bei Merill Lynch


Am Ende behält Karl Marx natürlich doch recht: Kaum ist der Sozialismus Geschichte, geht es im Kernland des Versuchs, aus des Vollbarts Gesellschaftstheorien eine funktionierende Gesellschaft zu machen, noch turbokapitalistischer zu als im Turbokapitalismus.

Der “Merill Lynch World Wealth Report” berichtet jetzt, dass es in Russland inzwischen die meisten Leute mit sehr hohem „Reinvermögen“ gibt. Die Zahl der „ultrareichen“ Individuen, welche über mindestens 30 Millionen US$ verfügen, wachse immer schneller. Im letzten Jahr sei die Zahl der Mitglieder in dieser exklusiven Gemeinschaft um 11 Prozent auf fast 95.000 angestiegen. Zusammen repräsentieren sie laut dem „World Wealth Report“ ca. 13 Billionen US$.

Die wohlhabende Bevölkerung wachse derzeit allerdings in Singapur, Indien, Indonesien, Russland, China und in den Vereinten Arabischen Emiraten weltweit am schnellsten. Das geringste Wachstum in dieser Hinsicht verzeichneten Nordamerika und Europa, auch wenn diese Regionen in absoluten Zahlen gemessen noch mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens in den Händen halten. So gibt es ungefähr drei Millionen Millionäre in den USA, die über mehr als 11 Billionen US-Dollar verfügen. Ihr Vermögen hat sich in diesem Jahr bereits um 10,3 Prozent vermehrt. In Europa, wo es ungefähr die gleiche Anzahl Millionäre gibt, konnte das Vermögen nicht so klar gesteigert werden: In diesem Jahr wuchs es lediglich um 7,8 Prozent.

Nach Ansicht von Merill Lynch, einer der größten Investmentbanken weltweit, gibt es auch keine Anzeichen, dass dieser Trend ein baldiges Ende finden könnte: Der kapitalistische Großkonzern ML geht - ganz im trauten Einklang mit Marx´ These von der unaufhaltsamen Akkumulation des Kapitals - davon aus, dass das Vermögen der Ultrareichen in den nächsten Jahren mit 7,8 Prozent pro Jahr weiter wachsen wird. 2011 werde es dann 51,6 Billionen US$ betragen.

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