Donnerstag, 4. Oktober 2007

Liter ist nicht gleich Liter

Sigmar Gabriel, Deutschlands Öko-Maskottchen, ist sich sicher, dass die entwickelten Volkswirtschaften in Europa und Amerika für den von tausenden Wissenschaftlern prognostizierten Klimawandel verantwortlich sind. Von der reinen Menge der Emissionen her mag das stimmen, vom Verhältnis der Emissionen zum damit produzierten Warenwert allerdings sieht die Sache anders aus. Denn während Europa und die USA mit jedem Liter verbrauchten Öls einen Warenwert X schaffen, wird in den Entwicklungsländern von China bis Afrika mit demselben Öl-Aufwand nur ein Warenwert von 1/2 X hergestellt.

Seit 1973 nahm die so genannte ölintensität in der heutigen Eurozone um die Hälfte ab, in Großbritannien und Japan sank sie sogar noch schneller, verglichen damit verschwenden Entwicklungsländer Öl in beinahe unvorstellbarem Ausmaß. Das Verhältnis von Ölverbrauch zu damit erzeugtem Bruttoinlandsprodukt liegt nicht nur deutlich über dem der Industrieländern, sondern sinkt auch seit Jahren nicht mehr. Mit anderen Worten: Im Westen werden aus Öl Computermäuse gemacht, in der 3. Welt dagegen werden mit den Mäusen dann Nägel eingeschlagen. Jeder Liter Öl, der außerhalb der entwickelten Volkswirtschaften verbraucht wird, belastet das Klima doppelt, weil für die Herstellung desselben Warenwertes doppelt so viel Öl verbraucht und doppelt so viel CO2 erzeugt wird. Zu kompliziert für Sigmar "Pop" Gabriel? Sicherlich.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

jeder liter öl, der in den industrienationen verschwendet wird, ist ein guter liter öl, aus ökologischer sicht.