Sonntag, 4. November 2007

Ja, er lebt noch, er lebt noch

Rätselhafte DDR! Als die Mauer noch stand, gab es offiziell keine toten Flüchtlinge. Dafür stieg deren Zahl mit jedem Jahr, das der Abriß des antifaschistischen Schutzwalls zurücklag. Knapp 18 Jahre nach dem Fall der Mauer nun verkündet die Forschung pünktlich kurz vorm Jahrestag ganz neue Zahlen zu den Todesfällen an der innerdeutschen Grenze. Bisher hatte man sich auf einen runde Zahl von bis zu 1000 Fällen geeinigt, jetzt stellt sich heraus: Viele Menschen, die bisher zu den Opfern gerechnet wurden, sind gar nicht tot.

Die genaue Zahl der Toten an der innerdeutschen Grenze steht auch kurz vor dem 18. Jahrestag des Mauerfalls nicht fest, offenbar ist sie aber auf jeden Fall niedriger als bislang behauptet. "Bisher gingen wir von bis zu 1000 Menschen aus, die von DDR-Grenzorganen erschossen oder auf andere Weise bei der Flucht umkamen. Tatsächlich wird sich die Zahl bei 600 bis 800 bewegen", sagte die Projektleiterin "Gedenkstätte Berliner Mauer", Maria Nooke.

Zusammen mit dem Zentrum für zeitgeschichtliche Forschung Potsdam sei festgestellt worden, dass allein von den 370 vermeintlichen Todesfällen von 1961 bis 1989 an der Berliner Mauer 158 angebliche Todesfälle definitiv ausgeschlossen werden könnten. Fast sind wir darob geneigt zu sagen, dass vielleicht doch nicht alles schlecht war, damals. Allerdings verbietet sich das natürlich.

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