Montag, 26. Mai 2008

Arme immer öfter arm

Erwachsene, das ist die neueste Nachricht aus Deutschland, dem Armenhaus der Welt, sind häufiger arm als Kinder. Während nach Angaben des roten Teils der Bundesregierung jeder vierte erwachsene Bundesbürger unter der Armutsgrenze vegetiert oder zumindest vegetieren könnte, wenn ihn nicht glückliche Umstände zeitweise noch davor bewahrten, gilt nach Berechnungen des schwarzen Teils der Bundesregierung, die sich auf Zahlen der dubiosen Spendensammelorganisation Unicef beruft, nur jedes sechste Kind als arm oder armutsgefährdet, wie der zum Zwecke der Ausweitung der Klientel erfundene Begriff für nicht arme Arme lautet.

Unklar ist noch, ob sich die Diskrepanz allein aus überhöhten Taschengeldern erklären lässt. SPD-Finanzminister Peer Steinbrück hat aber vorsichtshalber bereits erkennen lassen, dass seine Partei der aus den Reihen der Linkspartei umgehend geäußerten Idee einer "Taschengeldsteuer" nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehe. Bei einer Summe von mehr als 1,5 Milliarden Euro, die jährlich unkontrolliert innerhalb von Familien als Taschengeld weitergereicht würden, brächte schon eine Besteuerung in Höhe des Eingangssteuersatzes Millionen für das darbende Staatssäckel.

Mit den zusätzlichen Einnahmen könnten dann arme Erwachsene unterstützt werden, die zur Zeit kaum noch genug Geld für Grundbedürfnisse wie Trinken aufbringen können. "Das ist eine Idee, die ich wirklich gut finde", soll Steinbrück in kleiner Runde gesagt haben. Die Junge Union plädierte dafür, alle Mehreinnahmen "umgehend zur Abmilderung der kalten Progression bei der Steuer" an die Steuerzahler zurückzugeben.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

dpa meldet innerhalb weniger tage erst "Studie: Jedes sechste Kind lebt in Armut", um dann kommentarlos zu "Studie: Mehr als jedes sechste Kind von Armut bedroht" überzugehen. da hapert es aber noch an der trennschärfe ...
was mich begeistert hat, ist folgendes: die tatsache, dass viele menschen staatlich alimentiert werden, wird als signal gewertet, dass es um deutschland schlecht bestellt ist. so freihändig kann man mit ursache und wirkung umgehen.