Dienstag, 13. Mai 2008

Fische in den Bäumen

Er kann Pop, er kann Klima, er kann Eisbären und Arbeiterführer kann er auch. Sigmar Gabriel, das schwergewichtigste Polit-Talent der SPD, ist ein Mann, der Zusammenhänge nicht erklären, aber herstellen kann, auch wenn es keine gibt. In einem instruktiven Gespräch mit der Boulevardpostille Bild schildert der Niedersachse mit der Wohlstandswampe jetzt, warum der Klimawandel durch ein weltweites Aufgerütteltsein-Gefühl beendet wurde und warum der Regenwald gerettet werden muss, damit kommerzieller Fischfang weiter möglich bleibt. Klingt für Laien wunderlich, die nur den Puhdys-Hit kennen, der davor warnt, auf einen Baum zu steigen, wenn man Fische sucht. Wunderlich ist der Alles-Experte und Eisbär-Pate ja aber auch.

BILD: Im Gegensatz zum letzten Jahr redet heute kaum mehr einer über den Klimawandel. War alles nur ein Sturm im Wasserglas?

Gabriel: Natürlich nicht. Die Diskussion des vergangenen Jahres hat die Menschen weltweit aufgerüttelt – das war ein globaler Weckruf. Wir haben festgestellt: Weitermachen wie bisher geht nicht. Ein Beispiel: Kommerzieller Fischfang nach heutigem Muster ist nur noch bis zum Jahr 2050 möglich ...

BILD: ...schon wieder ein neues Horror-Szenario?

Gabriel: Das ist einfach eine Tatsache. Und für Millionen Menschen ist das eine Frage von Leben und Tod. Deshalb müssen Industrie- und Entwicklungsländer auf der UN-Naturschutzkonferenz nächste Woche in Bonn gemeinsam darauf hinwirken, dass besonders der Regenwald besser geschützt wird.

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