Dienstag, 11. November 2008

Schwuchteln im Polit-Kindergarten

Anti-Zionisten gegen Anti-Deutsche, "Volksgenossen" gegen "Kameraden", Linke gegen ganz Linke und alle zusammen für nichts - wenn die politische Linksfront loszieht, der Welt zu zeigen, was recht wäre, wenn nicht alles so rechts wäre, dann erinnern die Berichte davon an Handyfilme von Schulhofschlägereien: Die große Weltpolitik und die unauslöschliche Schuld der Väter, heruntergebrochen auf die unmögliche Frisur des geschichtsvergessenen Gegenübers, der die Mauer in berlin wahlweise nicht mit der Mauer in Jerusalem vergleichen will, oder gerade doch, den das palästinensische Freiheitsparadies Gaza entweder an Auschwitz erinnert oder eben nicht.

Kein Mensch, der nicht zu Randgruppe der Vollzeit-Aufgeregten gehört, versteht, welche Splittergruppe da - offenbar in Ermangelung ausreichender Nazifeinde - warum gegen welche andere zieht. Doch die Frontberichterstattung, in einer Art speziell linker Rechtschreibung, ist höchst amüsant:


Anlässlich der 7o. Jährung der Reichpogromnacht am 9. November mobilisierte die SDAJ Halle gemeinsam mit dem magdeburger Zusammenschluss “Zusammen Kämpfen” zu einer Demonstration gegen “Geschichtsverfälschung, Faschismus und Sozialabbau” (!!!) am 8. November in Halle. Schon der Demonstrationsaufruf zeigte überdeutlich, welche Leute da maschieren wollten und welches “linke” Gedankengut an diesem Tag durch die Fußgängerzone gebrüllt werden sollte.

Nun gibt es in Halle nicht nur den Kindergarten der SDAJ, welcher sicherlich die Heldentaten seiner magdeburger Volksgenossen beklatscht und Leute für die die Demonstration mehr eine Gelegenheit war, sich ihrem Bier als politischer Auseinandersetzung hinzugeben, sondern auch Menschen, die es aufstößt, wenn man zu diesem Datum (aber nicht nur) gegen Sozialabbau demonstriert und Hartz4-Maßnahmen als “Faschisierung” mit dem Verlauf der Reichspogromnacht, ja mit dem Nationalsozialismus auf eine Stufe stellt.

So kam es, dass ein kleinere Gruppe von Leuten mit Transparenten, Israelfahnen und entsprechenden verbalen Äußerungen auf diesen Fakt aufmerksam machen wollte.
Sofort, als sich diese vor dem Treffpunkt der hallischen/magdeburgischen Volksbefreiungsbewegung am Bahnhof stellten, reagierten die Kleinstadtguerillos mit Aggression, verbalen Ausfällen, versuchten immer wieder die israelsolidarischen Menschen zu provozieren und drohten mit Gewalt. Einer der Teilnehmer bewies auch, wie weit ihre Solidarität mit armen und ausgegrenzten Menschen geht, als er mehrmals lautstark “Hoch die internationale Asozialität” skandierte. Jedoch ließen andere Äußerungen noch tiefer in den Charakter dieser Leute blicken.

Auf Rufe der sogenannten Antideutschen, reagierte ein anderer sehr aggressiver Teilnehmer mit dem lautstarken in demonstrationstypischen Rythmus gehaltenem Ruf “Halt dein Maul du schwule Sau”.

Kurze Zeit später, baute sich eine junge Frau aus der Volksbefreiungsfront zwischen beiden Gruppen auf, fotografierte die unliebsamen “Antideutschen” und rief dann lauthals “Was wollt ihr Schwuchteln?”.

Tja, geht diesen Leuten in ihrem völkischen Wahn jegliche Fähigkeit zur (Selbst)Reflexion und Diskussion verloren (Wobei man sich die Frage stellen muss, warum man überhaupt mit diesen Leuten diskutieren sollte.), so können sie wohl nur noch die Beleidigung herausholen, die sie in ihrem heteronormativen, aggressiv-prollhaften Denken von normal und abnormal, Männlichkeit und Weiblichkeit für die Schlimmste halten - Der Andere sei schwul, eine Schwuchtel, abnormal, wider der normalen (natürlichen) Ordnung. Homosexuelle und andere deviante Subjekte haben in der Welt der befreiten Völker wohl keinen Platz.

2 Kommentare:

Vox Diaboli hat gesagt…

"heteronormativen, aggressiv-prollhaften Denken" -großartig!

diese soz-päd.-granaten einfach mal eine woche bei ehrlicher arbeut auf den bau schicken und sie lernen nicht nur mit eigener hände arbeit ihren unterhalt zu bestreiten, sondern würden auch ihre manierierte sprache verlieren - und das wäre ein gewinn.

Anonym hat gesagt…

Warum denn nicht gleich ins Arbeitslager, Herr Historiker Gundermann?
Bitte außerdem um die Definition von ehrlicher und unehrlicher Arbeit.