Mittwoch, 7. Januar 2009

Das muss London endlich einsehen

Auf Lizaswelt hat Stefan Frank einen hübschen Text geschrieben, der die Bäumchen wechselt: 2008 ist 1944, Großbritannien ist Israel, Deutschland der Gaza-Streifen. Das klingt dann so:

Schon einmal, von 1914 bis 1918, hat Großbritannien gegen Deutschland Krieg geführt. Deutschland blieb im Felde unbesiegt, und langfristige Stabilität wurde nicht erreicht, wie die Ereignisse seit 1939 zeigen. Aber die britische Regierung hat daraus nichts gelernt. Mit völlig unverhältnismäßigen Bombardements in dicht besiedelten Gebieten reagiert sie darauf, dass in London immer wieder primitive selbstgebaute V2-Raketen niedergehen, die zwar Angst und Schrecken verbreiten, aber kaum Schäden anrichten.

Doch auch mit brachialer Gewalt kann Großbritannien diesen Krieg nicht gewinnen. Denn selbst wenn es gelänge, die gesamte Führungsebene der NSDAP auszuschalten, wäre die Organisation noch lange nicht am Ende. Es stehen genug frustrierte, radikalisierte junge Männer bereit, um die Plätze von getöteten NSDAP-Mitgliedern einzunehmen. Die NSDAP ist keine Terrorgruppe, sondern eine Massenorganisation, die Wohlfahrtseinrichtungen betreibt und durch Wahlen legitimiert wurde. Auch ein vollständiger Stopp des Beschusses Großbritanniens ist nach Meinung von Experten nur kurzfristig zu erreichen. Zwar schwäche die Offensive die Infrastruktur der NSDAP, aber langfristig werde sie wieder in der Lage sein, Raketen auf britisches Gebiet abzufeuern.

„Es wird keinen Sieger in diesem Krieg geben“, fasste ein Europaexperte seine Einschätzung der Lage zusammen. „Die NSDAP wird kurzfristig den Raketenbeschuss einstellen und sich dann rächen – vielleicht sogar mit Selbstmordanschlägen in Großbritannien.“ Profitiert von der britischen Offensive haben bis jetzt nur die extremistischen Organisationen in ganz Deutschland. Durch den Krieg werden die gemäßigten Kräfte innerhalb der NSDAP geschwächt, während die radikalen neue Anhänger dazu gewinnen.

Ein sofortiger Waffenstillstand ist notwendig. Adolf Hitler und Rudolf Heß haben in der Vergangenheit angedeutet, dass sie unter bestimmten Bedingungen dazu bereit sind. Einen langfristigen Frieden in Europa kann es indessen nur geben, wenn Großbritannien sich aus den deutschen Kolonien zurückzieht und die soziale und wirtschaftliche Lage in den Deutschengebieten entscheidend verbessert. Nur aus Verzweiflung über das an ihnen jahrzehntelang begangene Unrecht haben die Deutschen einen Weltkrieg begonnen. Das muss London endlich einsehen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessanter Beitrag.

Alerdings werden Regierungen nicht durch Wahlen legitimiert, sondern allenfalls dadurch, dass sie im Sinne einer guten Regierung inneren Frieden fördern und äußeren Frieden verteidigen. Weder Zwangsumverteilung im Innern ("Wohlfahrstseinrichtungen"), noch Zustimmung unter Teilen der Bevölkerung zu dem aggressiven Gebaren eines solchen Regimes können diese Legitimität ersetzen.

Insofern war weder die NSDAP noch ist heute die Hamas in irgendeiner Weise legitimer Vertreter der Interessen der Deutschen bzw. der Palästinenser.

Solche Interessenvertreter unter den Deutschen zu kontaktieren, um einen frühzeitigen Frieden herzustellen, wäre die Aufgabe Großbritanniens gewesen und ist heute die Aufgabe Israels. Das war und ist schwierig. Möge es dieses Mal gelingen, bevor wieder alles in Schutt und Asche liegt!

Eisenschwein hat gesagt…

ich weiß schon, wo das ganze hin will. nur sind deutschland damals und die hamas heute - vom unterschiedlichen status mal abgesehen - kaum vergleichbar. die verankerung der jeweiligen ideologie in den protagonisten dürfte sehr divergent sein. allah scheint insofern überzeugender zu sein als ein imaginäres drittes reich - zumindest langfristig.