Mittwoch, 6. Mai 2009

Expropriation der Expropriateure

Marx träumte davon, Lenin bemühte sich darum, Stalin mordete dafür und Erich Honecker glaubte ein Leben lang, demnächst sei es nun endlich soweit. Der greise Staatsratsvorsitzende hat postum Recht behalten: 15 Jahre nach dem Ableben des letzten großen kommunistischen Theoretikers deutscher Zunge ("Mein Leben") kommt der Sozialismus durch die Hintertür zurück.

Ein Gespenst, das nicht nur in Europa umgeht, wie seinerzeit, als Marx noch selbst den Füller schweang. Hierzulande vergesellschaftet die Bundesregierung zwar gerade ganz im marx´schen Sinne die Hypo Real Estate und der Springer-Konzern, den seinerzeit Rudi Dutschke und Rainer Langhans enteignen wollten, gibt freiwillig einen ersten Schwung von vier Belegschaftsaktien pro Mitarbeiter aus.

Doch den richtigen Satz nach vorn macht die kommunistische Umgestaltung der Wirtschaft in den USA. Dort übernimmt der Gesundheitsfonds der Automobilarbeitergewerkschaft 55 Prozent am sogutwieinsolventen Autohersteller General Motors. Abzusehen ist die Übernahme von maroden deutschen Zeitungshäusern durch das Presseversorgungswerk, die Übernahme von defizitären Krankenhäusern durch die AOK und die Ärztekammern, der Kauf von Opel durch den Betriebsrat und die Vergesellschaftung der inländischn Solarzellenhersteller durch den Verband der Freunde der Freikörperkultur e.V.

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