Samstag, 4. Juli 2009

Gesänge fremder Völkerschaften: Rentnerband im greisen Osten

"Immer lustig und vergnügt / bis der Arsch im Sarge liegt", sang der junge Udo Lindenberg, der heute auch ein demografisches Problem hat: Seine fröhlich "Rentnerband" genannte Musikertruppe wäre inzwischen tatsächlich eine, hätte der Glatzenmann mit Cowboyhut die meisten alten Gespielen nicht längst in den Ruhestand geschickt.

Lindenberg als Modell für den Osten - während die "Alterspyramide" (Angela Merkel) in den Artikel-23-Gebieten sich tagtäglich ein wenig mehr zuspitzt, weil der Gipfel immer breiter wird, erreichen uns kritische Hinweise darauf, dass einheimisches Fröhlichsein und Singen im Rahmen unserer völkerkundlichen Serie Gesänge fremder Völkerschaften viel zu wenig Aufmerksamkeit erfährt. Auch in unseren eigenen Fußgängerzonen, unter Brücken udn auf Radiosenderbühnen werde zeitweise Großartiges und noch häufiger Schlimmes geboten, das es verdient hätte, dem kollektiven Google-Gedächtnis der Menschheit hinzugefügt zu werden. Leider sind die Bedingungen für Volkskorrespondenten in Deutschland derzeit wegen der hierzulande geltenden restriktiven Gesetzgebung gegen Online-Betrug noch ungleich schwieriger als etwa in China, der Schweiz oder Schweden. Ein wagemutiges PPQ-Team hat die Super-8-Kamera dennoch trotzig mitten hineingehängt in die Live-Aufführung dreier angegrauter Unplugged-Rocker, die die Kneipenmeile mit ihrem atonalen Schaffen verzückten. In die Gesänge fremder Völkerschaften passt es sich ein: Die Musikanten hatten einen weiten, weiten Weg bis zum Auftrittsort zurückgelegt.

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