Mittwoch, 9. September 2009

Brühwarme Praxis

Die sozialistische Sozialwissenschaft nahm Demoskopie nie ernst und zwanzig Jahre nach dem Mauerfall tun es ihr die real existierenden demoskopischen Praktiker nun endlich gleich: Einer brühwarm von Forsa angefertigten Umfrage zufolge legt die Linkspartei nach ihren Wahlerfolgen in Thüringen und im Saarland und dem von der Bundeswehr in Afghanistan veranlassten Angriff auf zwei gestohlene Tanklastzüge um vier Punkte auf nun 14 Prozent zu. Das sind mal eben 40 Prozent Stimmen mehr als vergangene Woche.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zitat: "Die sozialistische Sozialwissenschaft nahm Demoskopie nie ernst ..."
Diese Behauptung entbehrt ja nun wirklich jeglicher Grundlage.

derherold hat gesagt…

Wie kommt eigentlich der ostdt. Otto-Normal-Marxist mit dieser Schizophrenie klar?

Der erste Schlag ins Gemächt des Selbstbewußtseins war, als Politbüro-Mitglieder die Propaganda des Klassenfeindes bestätigten und vor Gericht erklärten "Wir sind nicht schuld ! Es gab keinen Staat DDR, wir haben nur Befehle aus Mokau umgesetzt !"

Dann tritt bei Demos gegen Vorratsdatenspeicherung auch der "Verein zur Unterstützung ehem. Stasi-Offiziere" an ...

... und nun ereifern sich (ehem.) Mitglieder und Befehlshaber der Schleifer-NVA über die weichgespülte Nutella-Bundeswehr.

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich schließe mich der Kritik insofern an, da ich selbst an mehreren soziologischen Großfeldversuchen, äh -untersuchungen teilgenommen habe.

Die soziologischen Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse waren durchaus fundiert. Nur was daraus gemacht wurde, das steht auf einem anderen Blatt, denn darauf hatten wir keinen Einfluß mehr.

ppq hat gesagt…

sie nannten es "bürgerliche un-wissenschaft", wenigstens bis ende der 60er jahre. das steht in jedem ddr-lexikon aus der zeit so drin