Freitag, 19. November 2010

Nach Terrorwarnung: Fahnder fassen Feuerteufel


Deutschland passt auf, Deutschland ist wachsam, Deutschland lässt sich vom internationalen Terrorismus nicht zu mehr Panik und Hysterie verleiten als in der angespannten Sicherheitslage unbedingt notwendig ist. Und vor allem: Deutschland schlägt zurück! Bereits 72 Stunden vor Beginn der geplanten Massaker im Mumbai-Stil konnten Beamte der Kriminalpolizei im mitteldeutschen Bitterfeld jetzt zwei Verdächtige stellen, die versucht hatten, die Region durch heimtückische Brandanschläge noch mehr in Unruhe zu versetzen als das die Präsenz der Sicherheitsorgane mit gezogener Waffe bislang vermocht hatte.

Die beiden Jungterroristen im Alter von 20 und 21 Jahren flogen nach einem mutmaßlich von ihnen gelegten Brand in einem Keller eines Wohnblocks in der Thalheimer Straße in Sandersdorf auf. Zwar hatten Experten des Innenministeriums zuvor nicht damit gerechnet, dass Sachsen-Anhalt direkt ins Visier von Anschlagsplanern rückt. Dazu sei das Land einfach nicht attraktiv genug, sagte Innenminister Holger Hövelmann. Doch als Sandersdorf brannte, reagierten die zuständigen Organe sofort: Im Zuge weiträumiger Fahndungsmaßnahmen konnten insgesamt vier mutmaßliche Täter, die offenbar zu einer informellen Terrorgruppe gehören, ermittelt werden.

Alle Mitglieder der in die Anschlagsplanung involvierten Zelle sind zwischen 20 und 21 Jahre alt, die beiden Festgenommenen haben keinen festen Wohnsitz. Nach ersten robusten Einvernehmungen durch besonders geschulte Beamte räumten sie zwei weitere Brandlegungen in Gartenlauben ein. Beide Datschen wurden durch das Feuer stark beschädigt und die Inneneinrichtungen komplett zerstört. Nach Angaben der Polizei wollen die Beschuldigten jedoch nicht als Teil eines internationalen Netzwerkes aus der Umgebung von Al Kaida gehandelt haben, das seine Befehle direkt aus dem pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet bezieht. Vielmehr gaben sie als Schutzbehauptung an, in die Gartenlauben eingebrochen zu sein, "um daraus mitnehmenswerte Gegenstände zu entwenden", wie ein Polizeisprecher zungenfertig formuliert. Da diese wegen der sich seit dem Mauerfall beständig verschärfenden Armut im mitteldeutschen Raum nicht aufzufinden gewesen seien, hätten sie aus Wut über die gesellschaftlichen Verhältnisse Feuer gelegt, dabei aber nicht mit der neuen Wachsamkeit der Deutschen gerechnet.

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