Montag, 10. Oktober 2011

Regressive Armee Fraktion

Zur einer "Presseerklärung zu den Brandanschlägen auf Bahn und Telekommunikation wegen 10 Jahre Afghanistan" hat es gerade noch gereicht bei der linksautonomradikalen Gruppe, die sich in "Erinnerung an den Ausbruch des isländischen Vulkans 1947" Hekla nennt. Nur die richtigen Anschläge, die klappten dann so wenig wie die letzten 20 der islamistischen Terrorkonkurrenz. Zwar ging ein Brandsatz an der bahnstrecke Berlin - Hamburg los. Mehrere andere aber versagten und wurden später zufällig von einem Bahnmitarbeiter gefunden.

Da ist es besonders peinlich, weil "Hekla" das Bekennerschreiben zur Terrorserie schon vorher abgesetzt hatte. Und das verrät nun viel über die infantilen Widerstandsphantasien der Nachwuchskrieger: "Heute geht nicht viel!", hatten die sich so gedacht, "viele Nah- u. Fernzüge, aber auch S-Bahnen, fahren nicht oder unpünktlich, Kommunikationssysteme sind gestört, Sabotagehandlungen an mehreren Kabelschächten mit der Bahn zwingen die Hauptstadt Berlin in den Pausenmodus."

Um diesen Effekt zu erreichen, habe man "Brandbeschleuniger und elektronische Zeitgeber verwendet", heißt es weiter, wo es "verwenden wollen" heißen müsste. Aber wo gute Absicht herrscht, ist die schlechte Ausführung nur ein Kollateralschaden. Krieg dem Kriege!, dagegen geht es hier: "Deutsche Soldaten morden weltweit", glauben die Teilzeitterroristen von Hekla wahrscheinlich wirklich, wobei offen bleibt, was mit "weltweit" gemeint ist. Sind Europa, Asien und Afrika "weltweit"?

Immerhin, richtig aufgepaßt in der Schule: "Seit 10 Jahren führt die Bundeswehr Krieg in Afghanistan", vermerken die Möchtegern-Terroristen. Und das, heißt es weiter "ohne Zustimmung der Bevölkerung". Die dort? Die hier? Die ganze? Die halbe? Ein Drittel?

Egal. Aufruhr, Widerstand, gegen einig Vaterland! Allemal "Anlass genug, dass heute nichts so richtig funktioniert". "Wir sorgten heute Morgen für eine Entschleunigung der Hauptstadt als Global Player des Rüstungsexportes", irrlichtert die Erklärung weiter, deren Verfasser die Deindustrialisierung der deutschen Hauptstadt verschlafen haben. Berlin, Global Player des Rüstungsexportes? Was exportiert Berlin, außer vielleicht Exportgenehmigungen?

Aber sei es nur derentwegen. Frei sein. High sein. Terror muss dabei sein. "Denn hier müssen sich grundsätzlich die Bedingungen ändern, um Kriege zu verhindern", folgert die Regressive Armee Fraktion, ohne konkrete Vorschläge nachzuschieben. Stattdessen eine Art Spielzeug-Ultimatum an irgendwen, der sich wohl den Obama mal richtig zur Brust nehmen soll. "Freiheit für Bradley Manning!" Für alle, die nicht wissen, wer das gleich war: "Soldat der US-Armee im Irak-Krieg, der den Krieg sabotierte".

Alltag bei der Anarchie: Die kurze, tragische Karriere der Militanten Gruppe Leipzig

4 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Tja

Die Welt ist den Linksterroristen zu schnell geworden

Meint Ulf Porchardt

das lodernde Feuer der sorbischen Minderheit hat gesagt…

...vollkommen entschleunigt.
Selbst einer von Deutschen erwarteten pünktlichen und korrekten Ausführung der militanten Aktion, widersetzen sich die Berliner Militanten mehr oder weniger bewußt, in dem sie einfach dem mediterranen Schlendiran den Vorzug geben und heute einfach mal eine pünktliche Zündung ganz dem Zufall oder dem Wetter überlassen...

Terrorismus in seiner angenehmsten Art und Weise...für den Kommunismus!!!

Anonym hat gesagt…

Zecken gibt`s im bürgerlichen Kiez - aufsuchen und vernichten !

VRIL

Anonym hat gesagt…

Freund VRIL, dieser Rat ist so gut wie der, Hasen zu fangen, indem man ihnen ganz einfach Pfeffer auf den Schwanz streut...
Matagarrapatas