Mittwoch, 31. Oktober 2012

Islam-Fahrrad: Im Geist der Gnade Gottes

Lange genug hat sich die arabische Welt die Vormachtstellung des Westens auf dem weltweiten Fahrradmarkt gefallen lassen. Zeit, dass sich was ändert, meint Professor Alparslan Açıkgenç von der Istanbuler Yildiz Technical University. Mit dem Schlachtruf „Es ist möglich, ein islamisches Fahrrad zu bauen“, hat der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Institutes alle Tüftler, Ingenieure und Bastler aufgerufen, sich an einem Großprojekt zu beteiligen, an dessen Ende die Produktion eines ersten wirklich islamischen Drahtesels stehen soll.

Açıkgenç ist sicher, dass es der islamischen Welt möglich ist, ein solches Hightech-Fahrzeug zu bauen. Wenn es die Absicht verfolge, Gott zu dienen und auf Gnade aufgebaut ist, werde das kein Problem sein, so sagte der Wissenschaftler während einer Konferenz zum Thema "Technology, Zivilisation und Werte". Ein wirklich islamisches Fahrrad werde "im Geist der Gnade Gottes" geboren sein und Gutes für die Menschen tun.

Dazu wollen die Entwickler des ehrgeizigen Projektes völlig neue Wege gehen, wie Professor Türkay Dereli von der Gaziantep-Unversität gegenüber von "Hyrriet" bestätigt hat. "Ein islamisches Fahrrad darf nicht mit schädlichem Lack beschichtet werden, sonst würde es nicht islamisch sein". Sein Kollege Professor Bedri Gencer weißt auf weitere Schwierigkeiten hin: "Jede Technologie, mit der der Mensch die Natur manipuliert, muss vermieden werden, denn sie wäre unislamisch“.

Reifen aus Gummi seien deshalb ebenso wenig möglich wie linksdrehende Schrauben, Kunststoffsättel oder Chrombeschichtungen. "Solche Materialien laden besonders Kinder mit negativer Elektrizität und machen sie gereizt. Dies kann chronische Krankheiten in späteren Jahren haben", warnte der Forscher. Bedingung für eine echte "islamische Technologie" sei deshalb das Schwingen des Rades einer neuen Dimension im Einklang mit dem Willen Allahs.

8 Kommentare:

void hat gesagt…

Mann, ich ärgere mich bei PPQ immer, wenn Satire nicht gekennzeichnet wird, so auch in diesem Fall!
Halt, das ist keine Satire...

Cordt hat gesagt…

Sind also die weltweite Anerkennung findenden Ereignisse auf Gegenseitigkeit in Syrien gleich zu Beginn des Opferfestes als Vorgehen gegen unislamische Gebetsteppiche und Innenstadtarchitektur zu interpretieren?

ppq hat gesagt…

es ist nie satire, eigentlich

Calimero hat gesagt…

Oh Mann, die Rechtgläubigen sind schon immer wieder für eine Überraschung gut.

Hab den Fall auch mal in
Zettels kleinem Zimmer kommentiert.

Anonym hat gesagt…

Ich mußte auch an Dr. Nobel Price aus der Sesamstraße denken, der die Pitsch-Patscher erfunden hat, die Fußschützer, den klingenden Tisch und den Sprechestab.

vakna hat gesagt…

@void:

Bei ppq gibt es keine Satire, nur Realität oder etwas, das bald zur Realität wird.
Irgendwie macht mir das Angst.

ppq hat gesagt…

das würde ich unterschreiben. satire ist ja was zum lachen. das hier ist aber ja alles eher zum heulen

Corax hat gesagt…

Die Türken kommen zu spät, Afrika war schneller: In puncto Nachhaltigkeit, Klima- und Kinderfreundlichkeit und Islamaffinität dürften die Holzbikes des Hell-Angels-Charters Ost-Kongo unübertroffen sein.