Sonntag, 6. Januar 2013

Kampf dem Neger

Nachdem Familienministerin Kristina Schröder erst den Negerkönig boykottiert und dann konsequenterweise ihren Namen in "Schrödas" (und nicht wie erwartet in "Schrösie") geändert hat, müssen sich auch andere politisch unkorrekte Neger warm anziehen. Das Kinderbuch "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler soll nämlich zukünftig "ohne diskriminierende Worte wie Negerlein" erscheinen.

Der Thienemann Verlag will laut einhelligen Presseberichten "alle Klassiker entsprechend durchforsten" und "an den sprachlichen und politischen Wandel" anpassen. Thienemann folgt damit dem Oettinger Verlag, der schon vor einiger Zeit "Pippi Langstrumpf" und andere Bücher von Astrid Lindgren gesäubert hatte. Verleger Klaus Willberg kündigte an, die Worte "Neger" und "Negerlein" nicht ersetzen zu wollen, sondern ganz und gar zu streichen.

Die damit entstehende Leerstellen-Literatur dürfte das kulturelle Leben in Deutschland zumindest punktuell deutlich verändern. An das neue Stück "Der Baron" und den Song "Leben" müssen sich kulturbeflissene Deutsche vermutlich erst gewöhnen. Auch die Zeilen

Es is bald widder gut
Heile heile Mausespeck
In hunnerd Jahr is alles weg.

werden ab sofort nur noch Ernst zugeschrieben.

Und: Ein größerer Teil der Weltliteratur und ihrer Abkömmlinge wird sowieso bald umgeschrieben. Die Idee ist simpel: Ändere die Sprache - und du änderst die Welt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dem Klaus Willberg hat's wohl in's Hirn gschissen !

Anonym hat gesagt…

Dann müssen die eifrigen Sprachdekontaminierer aber fürderhin auch peinlich darauf achten, daß keine zufälligen Buchstabensequenzen inkriminierten Inhalts entstehen, wie zum Bleistift:
'..Arminius und seinNE GERmanischen Krieger' müsste dann lauten:
'..Arminius und seinSCHWARZ AFRIKANERmanischen Krieger' oder:
'...drückte die TÜRKlinke...' müsste dann lauten:
'drückte die KULTURBEREICHERERlinke...'


(to be continued !!)

Thomas hat gesagt…

Genau wie die Pardon, die damals forderte, die Zahl EinunDDReißig in EinunGEBILDEeißig umzubenennen?
Ja, da tun sich Abgründe auf!