Donnerstag, 21. Februar 2013

Gendergerecht in eine bessere Welt


Hat ihm die Diskussion um seine Neger das Herz gebrochen? Konnte er am Ende mit der N-Wort-Schande nicht mehr leben? Erstickte er am eilfertigen Zensureifer einer neuen Gähneration besserer Menschen? Oder wollte er einfach nicht zusehen, wie aus seiner kleinen Hexe ein aufgeklärte Queerfeministin wird? Vom Thienemann-Verlag, der die Werke des großen deutschen Kinderbuchautors Otfried Preußler zuletzt saubergewaschen und straffgekämmt hatte, gibt es dazu keine Angaben. Bestätigt aber wurde, dass der 89-jährige Preußler bereits am Montag dieser Woche in Prien am Chiemsee gestorben ist.

Preußler, der der gendergerechten Umdichtung seiner Werke "Krabat", "Der Räuber Hotzenplotz" und "Die kleine Hexe" erst im Januar nach langen Diskussionen mit seinem Verlag zugestimmt hatte, erlebt die packende Neuauflage ohne N-Worte und rassistische Stereotype damit nun nicht mehr selbst. Unbekannt ist bisher auch, wer nun in seinem Namen die Zustimmung zur fairsprachlichen Neuinterpretation von Klassikern wie „Hotzenplotz“ in die 55 Sprachen erteilen kann, in die Preußlers Bücher bisher übersetzt worden waren.

Nach den Übersetzungen der Kinderbuchkklassiker aus dem Deutschen in Korrekte steht jetzt die Übersetzung ins Ausländische an. Otfried Preußler war von Hause aus selbst Ausländer, er wurde 1923 in Reichenberg geboren, das fünf Jahre zuvor um fünf Uhr morgens von tschechische Truppen des Infanterieregiments 36 besetzt worden war.

Trotz dieser Erfahrung, in der Fremde zuhause  sein zu müssen, schrieb er schon mit zwölf seine ersten Geschichten, die nun nach und nach umgeschrieben werden müssen. Preußler selbst hatte sich lange gegen die überfällige Neuinterpretation von schon im Titel zweifelhaften Stories wie „Kater Schnurr mit den blauen Augen“ und „Das fremde Bleichgesicht“ gewehrt. Erst kurz vor seinem Tode hatte er hocherfreut eingewilligt, sie kindgerecht bearbeiten zu lassen, um ein Beispiel für späte Einsicht zu geben. Dennoch lassen die Leitmedien ausgerechnet dieses letzte, wichtigste Kapitel eines langen, schaffensreichen Lebens in ihren gefühlvollen Nachrufen kollektiv weg.

Die Anmerkung: Hielt er den Druck nicht aus? 

3 Kommentare:

eulenfurz hat gesagt…

"Das Wort ist ein Verbrechen", tönt die Negerine in der taz.

Da haben sich die deutschen Indigenen aber nette neue HerrInnen angelacht.

Schöne neue Welt!

Thomas hat gesagt…

Vielleicht könnte man durch Beimischung winziger Mengen von Valium oder Prozac zum Trinkwasser diesem nervtötenden Gekreische ein Ende bereiten? Vielleicht würde es auch genügen, dies auf Redaktionen von Presseorganen zu begrenzen.

Anonym hat gesagt…

Die StalinistInnen von der linksfaschistischen taz, und viele andere Mäinstriem-Medien heizen schon ihre (vorerst imaginären) Gulags an. Das "Inkriminier-Vokabular" steht schon. Bestimmte Begriffe, Redewendungen, Ausdrucksweisen sind also schon zu "Verbrechen" erklärt worden. Als nächster Schritt gilt es der "Verbrecher", die derlei "Verbrechen" begehen habhaft zu werden. Und dann ab in die Gulags mit ihnen.
Und das debile Bundesstimmvieh steht (wie bei Orwell) vor der Wand, liest die neuen Dekrete, glotzt sich einmal saudoof an und trottet dann weiter.
Verbrechen gehören in den Bau, basta, kamma nix machen.