Dienstag, 21. Mai 2013

Sind Kriminelle kriminell?


Sind Kriminelle krimineller als Nicht-Kriminelle? Das suggeriere die Kriminalitätsstatistik, findet der Verbrechensrat Berlin-Brandenburg, der im "Tagesspiegel" harsche Ktritik am vorurteilsbeladenen Umgang der Behörden mit Statistiken übt. Die Polizei wehrt sich: Sie setze sich für Toleranz ein.

Am Anfang waren die Zahlen. 207 Seiten davon, denn so dick ist die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik, kurz PKS, dieder Berliner Innensenator Frank Henkel und Polizeipräsident Klaus Kandt vorstellten. Versucht die Polizei, einen Zusammenhang zwischen kriminellen Handlungen und Verbrechen zu ziehen? Das war die Leitfrage der Stellungnahme zur PKS, die Angelina Weinschlencker vom Verbrechensrat stellte. Die Antwort überrascht wenig: Ja, die Polizei hätte Vorurteile, sie agiere nach Verhaltensmustern, sie halte nach Mustern Ausschau.

„Dass die Polizei Faktoren wie Vorstrafem überhaupt so einführt, zeigt, dass sie voreingenommen ist“, sagt Hagen Heiler von der Kampagne für Opfer von Polizeiverfolgung. Die Soziologin Weinschlenker dagegen stellt neue Lesarten der Zahlen vor: Beim Kindesmissbrauch etwa seien 15,7 Prozent der Verdächtigen vorher nie aufgefallen, beim Taschendiebstahl sind es 74 Prozent. „Heißt das jetzt, dass Vorbestrafte zu Taschendiebstahl neigen und Nichtvorbestrafte eher Kinder missbrauchen?“, fragt Weinschlenker rhetorisch.

Ein radikales Beispiel, das radikale Thesen untermauern soll: zum Beispiel den Zusammenhang zwischen anteilig mehr vorbestraften Verdächtigen bei gleichzeitig absinkender Aufklärungsquote. Angelina Weinschlenkers Schlussfolgerung: Vorurteile gegen Vorbestrafte, also Menschen, die aufgrund ihrer kriminellen Vergangenheit als verdächtig eingeordnet werden, verschleiern den Berliner Polizisten den Blick. Die Initiative Krimineller Menschen in Deutschland machte auf die hohe Zahl von Personenkontrollen bei Drogensüchtigen, Obdachlosen und Trinker aufmerksam, die einfach nur harmlos auf öffentlichen sitzen und sich gemütlich zulöten wollen.

In einem Punkt sind sich Polizei und Verbrechensrat aber immerhin einig: Die PKS ist ein Tätigkeitsbericht, den man auf verschiedene Arten lesen kann. Polizeisprecher Stefan Unredlich kontert alle Vorwürfe ebenfalls mit einem Zitat Kandts: „Beschränkt man die Analyse auf hier lebende Menschen, haben Nichtvorbestrafte zumindest nicht mehr Neigung zu Gewalt als Vorbestrafte.“ Vielmehr spielen andere Faktoren wie die soziale Schicht eine Rolle, auch frühere Gefängnisaufenthalte, der Alkoholkonsum tagsüber und eine Affinität zur traditionellen Waffenkultur des Nahen Ostens und des Balkans.

Auch das ist ein Vorwurf der Bürgerrechtler: Statt diese relevanten Faktoren zu nennen, würden Verdächtige auf Name, Alter, Geschlecht, Wohnort und Vorgeschichte reduziert. „Das ist ein bundesweiter Erfassungsstandard“, verteidigt sich Unredlich. Vorstarfen sollten auch weiter erfasst werden. Schließlich diene das auch dazu, die Entwicklungsfortschritte Betroffener zu bewerten und Prävention zu planen. Vom so genannten „Profiling“, also der Ermittlung und gezielten Kontrolle nach Vorgaben aus der Verbrechensforschung, distanziert sich die Polizei. „Wir wollen eine tolerante Polizei in einer toleranten Stadt sein“, sagt Unredlich.

12 Kommentare:

Teja hat gesagt…

Die Polizei sollte bei solchen Spinnern sich nicht defensiv verhalten, sondern knallhart kontern. Man nehme das Beispiel "15,7 Prozent der Verdächtigen Nichtdeutsche, beim Taschendiebstahl sind es 74 Prozent" und antwortet: Ja, das stimmt, beim Kindesmissbrauch nehmen sich Deutsche im Verhältnis gesehen zu den Ausländern praktisch nichts, dafür klauen Letztere deutlich mehr.

Wer da alles zu Wort kommen darf...

Anonym hat gesagt…

Bei solchen Betrachtungen kommen die GutmenschInnen in gewisse Bredouillen, da bestimmte Paradigmen diametral aufeinander prallen. – So gilt das Verbrechen gemäss feministischer Lehrmeinung als typisch männliches Phänomen, insbesondere Gewaltverbrechen, und darin die beiden erschröcklichst denkbaren Kapitalverbrechen „Vergewaltigung und Kindsmissbrauch“. – Daher werden hier permanent lautstarke Losungen nach Bestrafung der Unholde und Missetäter verbreitet.

Auf der anderen Seite tun sich unsere herzallerliebsten Bereicherer besonders deutlich als Gewaltverbrecher, und Vergewaltiger hervor. - Für Jenne gilt allerdings ein striktes Samthandschuh-Gebot, Leisetreterei und „Milde“ werden gefordert, da alles andere „Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit, Faschismus und Rassismus“ wäre. (Anderseits dürfen die FrauInnen , bzw. ihre selbsternannten feministische SprachrohrInnen, als ebenfalls ewige OpferInnen-Gruppe, als einzige den hohen Bereicherer-Anteil an Vergewaltigungen thematisieren, ohne sogleich die Nazi-Keule übergezogen zu bekommen)

Daher ist es oft besonders erhellend zu verfolgen, welche Prinzipien jeweils die Oberhand gewinnen, das feministische, oder das Muku-elle.

Anonym hat gesagt…

Alleine, daß Zahlen erhoben werden, ist doch schon diskriminierend. Sollte aber, um die Diskriminierung abzuschwächen, dann nicht wenigstens eine Kriminellenquote eingeführt werden. Mit Auflagen und so? Wenn beispielsweise von 100 Zugewanderten 15 schwere Körperverletzungen begingen, Deutsche aber nur 7, sollten dann nicht Deutsche im Losverfahren ermittelt werden, die die restlichen 8 schweren Körperverletzungen zu verüben haben, damit Migranten nicht länger als diskriminiert dastehen? Auf jeden Fall!

Anonym hat gesagt…

Es steht noch einmal Migrationsrat ungeändert im Text.

Dadurch ist es auch ironieresistenten Gutmenschen möglich, den wahren Hintergrund zu erkennen - aus Selbstschutzgründen würde ich anregen, hier nachzubessern.

Anonym hat gesagt…

Tatsächlich macht mir gerade das Datensammeln der Polizei im Bereich des Kindermissbrauchs auch einige Sorge. Wissen wir nicht seit Mohammed dem Propheten, dass Kinderficken (seine Ehefrau war neun Jahre alt) je nach kultureller Orientierung nichts mit Kindesmissbrauch zu tun hat? Natürlich ist Geschlechtsverkehr mit 11-jährigen in Deutschland verboten. Aber doch nicht wenn das ein Teil der Religion ist. Sonst würden die 11-jährigen ja auch zur Polizei gehen. Wissen wir nicht seit Cohn-Bendit dass grüne Päderasten die Revolution befördern? Wissen wir nicht seit Jakob Augstein, sich zu Cohn Bendit auslassend, dass es keine Revolution ohne sexuelle Exzesse unter Fünfjährigen gegenüber großen Denkern wie Cohn Bendit gibt (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-den-fall-cohn-bendit-a-899438.html). Und hat nicht Augstein der Spiegel-Miteigentümer zu diesem wegweisenden Aufsatz die Kommentarfunktion abgeschaltet wie einst Axel Springer (Enteignet Sringer) seine Eigentümer-Meinung brachial durchgesetzt hat?
Also ich darf die Polizei noch mal bitten beim Thema Kinderficken über ideologische, rassistische, islamophobe Vorurteile nachzudenken. Statistiken sind hier völlig fehl am Platz.
Und beim Taschendiebstahl? Schon mal mit einem Polizisten gesprochen, der einen 12 –jährigen Rumänen in einer westdeutschen Großstadt vier mal am selben Tag von Kaufhausdetektiven übergeben bekommen hat und ihn brav nach einer halben Stunde jeweils wieder zur Ausübung seines Gewerbes entsenden durfte?
Und was kosten 13 jährige Roma Mädels für Sexparties in Europa? Hm? Aber keine Sorge das Geld schafft Arbeitsplätze in Deutschland. Die Romafürsten stehen auf Audi, Daimler, Porsche...

Anonym hat gesagt…

Die Soziologin Weinbender stellt neue Lesarten der Zahlen vor: Beim Kindesmissbrauch etwa seien 15,7 Prozent der Verdächtigen Nichtdeutsche, beim Taschendiebstahl sind es 74 Prozent. „Heißt das jetzt, dass Ausländer zu Taschendiebstahl neigen und Deutsche eher Kinder missbrauchen?“

Das heißt vor allem, dass Ausländer Taschendiebstahl gewerblich betreiben und den ausländischen Kinderschändern die Statistik versauen.

Als Nichtsoziologe stelle ich noch eine neue Lesart vor: Soziologen wählen diesen Job, weil ihnen Mathe und Statistik böhmische Dörfer sind und sie darauf vertrauen können, dass sie gleichblöden und genauso arbeitsscheuen Pressevögeln jeden Käse ohne Nachfragen hinschmeißen können.

eulenfurz hat gesagt…

Zitat: „Wir wollen eine tolerante Polizei in einer toleranten Stadt sein“, sagt Redlich.

Ja, das ist das Primäre: Nicht die Verbrechensbekämpfung, sondern die Toleranz zu Verbrechern. Anders könnten die derzeitigen Machtstrukturen auch gar nicht wuchern.

Anonym hat gesagt…

"Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede Reißaus, weil der Ede den Schutzmann nicht mag."

Ja, daran hapert das derzeitige Zusammenleben zwischen Kriminellen und Schutzleuten. Letztere haben ein Empathiedefizit. Das zu beseitigen ist die Hauptaufgabe von Soziologinnen. Denn auch der Kriminelle, der sie auf dem Frauenparkplatz zu Boden wirft, ihr die Tasche entreisst und mit dem Auto verschwindet, ist nur ein Mensch.

Karl_Murx hat gesagt…

@eulenfurz:

Ja, das ist das Primäre: Nicht die Verbrechensbekämpfung, sondern die Toleranz zu Verbrechern. Anders könnten die derzeitigen Machtstrukturen auch gar nicht wuchern.

Vor zehn Jahren wäre es mir nicht im Traum in den Sinn gekommen, daß solche Attacken seitens eines Migrationsrates den amtlichen Behördenvertretern auch nur eine Reaktion wert gewesen wäre. Heute verteidigt man sich schuldbewußt und gelobt für die Zukunft Besserung.

Karl_Murx hat gesagt…

Bei solchen Betrachtungen kommen die GutmenschInnen in gewisse Bredouillen, da bestimmte Paradigmen diametral aufeinander prallen. – So gilt das Verbrechen gemäss feministischer Lehrmeinung als typisch männliches Phänomen, insbesondere Gewaltverbrechen, und darin die beiden erschröcklichst denkbaren Kapitalverbrechen „Vergewaltigung und Kindsmissbrauch“. – Daher werden hier permanent lautstarke Losungen nach Bestrafung der Unholde und Missetäter verbreitet.

Auf der anderen Seite tun sich unsere herzallerliebsten Bereicherer besonders deutlich als Gewaltverbrecher, und Vergewaltiger hervor.


Wenn die Realität sich nicht den Vorstellungen im Kopf unterordnen will, muß eben die Realität attackiert werden. Wollen wir nicht endlich diese außer Rand und Band geratenen Soziologie-Migrationsnochirgendwas-Inquisitoren stoppen? Oder muß man da warten, bis die höchstpersönlich die Folgen der kulturbereichernden Wirkung ihres Schutzbefohlenen Klientels am eigenen Leib verspüren?

derherold hat gesagt…

Kriminaltango.

Tja, wie aus dem Lehrbuch: Gleichschaltung und Agitationsplattform für die Bundes_FDJ.

Originell finde ich eher das Verhalten der Polizisten. Die lassen sich von ihren Vorgesetzten verraten und verkaufen. Wenn sie wenigstens weit überdurchschnittlich bezahlt würden, könnte man das ja verstehen.

Cordt hat gesagt…

Auch hier hülfe eine Quotenlösung. Zur bevölkerungsgerechten Verteilung der Straftaten. Gerechtigkeit schafft dann der Handel mit (Erwerb von) Straftats-Zertifikaten jener statistisch relevanten Gruppen, die ihr Limit noch nicht erreicht haben.