Donnerstag, 6. Juni 2013

NSU: Terror fürs Museum


Das Wohnmobil in Jenas Haus der Geschichte ruft schreckliche Bilder wieder wach: 2011 erschossen sich hier die Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Jetzt wird das Fahrzeug zum Objekt der laut Museum „deutschlandweit ersten großen historischen NSU-Ausstellung“.

Vom 14. Juni 2013 bis zum 23. Februar 2014 zeigt das Haus parallel zum Zschäpe-Prozess gut 200 Exponate zum Terror im Südosten.

Das Wohnmobil bekommt dabei Symbolik: „Die NSU ist noch nicht Geschichte, weil bis heute nur einige wenige wissen, was in dem Auto geschah“, sagte Ausstellungsleiter Paul Klubum-Leugner.

Auf der Liste der Ausstellungsstücke standen eigentlich auch zwei Fahrräder Marke Scott und Specialized. Nicht irgendwelche Mountainbikes, sondern die Räder von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Doch daraus wird nichts. „Gerne hätten wir die Bikes ausgestellt, doch sie wurden inzwischen verschrottet“, erklärt Hennig Werg, Pressesprecher der Ausstellung.

Die zerstörten Fahrräder wurde nach Abschluss der Ermittlungen an die Hersteller zurückgegeben. Ebenso wie das Haus, in den die NSU-Mitglieder wohnten und das sofort nach Auffliegen der Bande abgerissen worden war, wurden sie für den laufenden Prozess nicht gebraucht. Im Firmenmuseum heißt es, dass sich die Zweiräder nicht in der Sammlung des Konzerns befinden. Die historischen Stücke seien in die Schrottpresse gewandert, um eventuell möglichte bizarre Kulthandlungen von NSU-Anhängern dauerhaft zu unterbinden.

Ein Land schreibt einen Thriller:

NSU: Herz, Stern oder Halbmond
NSU: Schweigekomplott am Bosporus
NSU: Nazi per Nachname
NSU: Platznot auch im Alex-Prozess
NSU: Killerkatzen im Untergrund
NSU: Das weltoffene Deutschland im Visier
NSU: Liebes Terrortagebuch
NSU: NSU: Push the forearm fully forward
NSU: Heiße Spur nach Hollywood
NSU: Die Mutter von Hirn und Werkzeug
NSU: Musterstück der Selbstentlarvung
NSU: Rettung durch Rechtsrotz
NSU: Schreddern mit rechts
NSU: Softwarepanne halb so wild
NSU: Neues Opfer beim Verfassungsschutz
NSU: Im Namen der Nabe
NSU: Handy-Spur ins Rätselcamp
NSU: Brauner Pate auf freiem Fuß
NSU: Rufmord an den Opfern
NSU: Heiße Spur ins Juwelendiebmilieu
NSU: Eine Muh, eine Mäh, eine Zschäperättätä
NSU: Von der Zelle in die Zelle
NSU: Die Spur der Schweine
NSU: Gewaltbrücke zu den Sternsingern
NSU: Gebührenwahnsinn beim Meldeamt
NSU: Nun auch auf dem linken Auge blind
NSU: Die Welt ist klein
NSU: Verdacht auf Verjährung
NSU: Weniger hats schwer
NSU: Terrorwochen abgebrochen
NSU: Rechts, wo kein Herz schlägt
NSU: Was steckt dahitler?
NSU: Neue Spuren ins Nichts
NSU: Tanz den Trinitrotoluol
NSU: Der Fall Braun
NSU: Honeckers rechte Rache
NSU: Die Mundart-Mörder
NSU-Todeslisten: Sie hatten noch viel vor
NSU: Was wusste Google?
NSU: Kommando späte Reue
NSU: Die tödliche Bilanz des braunen Terrors
NSU: Mit Hasskappen gegen den Heimsieg
NSU: Mordspur nach Möhlau

2 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Wenn´s nur ein Haus wäre, das verloren geht …

Der Zeuge vom ganz rechten Rand ist auch spurlos verschwunden. Wenn er denn je existierte.

Verschwunden sind auch Rechtsstaat und Moral.
Gestern hat Carsten S. zugegeben, er hätte mal ein Motorrad gestohlen. Und irgendwann, irgendwen, irgendwie, irgendwo verprügelt.
Sicher eine Schweinerei. Nur sind diese Dinger schon mehrfach verjährt. Und die haben mit unserem Fall leider so gar nichts zu tun.
Dass Carsten einen Teil zur Waffensammlung von Uwe&Uwe beigetragen hat, wissen wir nun auch. Nur was das im Hinblick auf die 27 angeklagten Verbrechen beweist, konnte bis dato noch keiner erklären. Aber trotzdem schön, dass wir darüber gesprochen haben.

Angesichts der Tatsache, dass
Carsten S., einer der wichtigsten Zeugen der Bundesanwaltschaft ist, bleiben wir zwar ratlos mit der Frage zurück, worauf die Anklage basiert und mit welchem Recht das Gericht die Anklageerhebung überhaupt zugelassen hat.
Aber werden wir noch viel Spaß haben, wenn erst mal die Vernehmung der weniger wichtigen Zeugen losgeht.

Volker hat gesagt…

Bereits am 11.11.11 hat der Generalbundesanwalt pressemitgeteilt:
"In der Wohnung der Männer in Zwickau wurde zudem die Pistole aufgefunden, mit der in den Jahren 2000 bis 2006 die sogenannten Ceska-Morde verübt wurden."
Die Quelle dieser Erkenntnis ist in der Pressemitteilung nicht aufgeführt. Vermutlich bezieht er sich auf das Gutachten Kriminaltechnischen Instituts des Bundeskriminalamts vom 6. und vom 7. Dezember 2011.

Seit Prozessbeginn ist von Griesbaums Mitteilung und vom kriminaltechnischen Gutachten keine Rede mehr.
Man hängt tiefer.
Bei der von Carten beschafften Pistole "handelt es sich nach Überzeugung der Ermittler um die Waffe der Marke „Ceska“, mit der neun Geschäftsleute ausländischer Herkunft ermordet wurden".

Dieses Vorrede, um die folgende Bitte zu begründen:
Bitte, liebe Leser, sichert die Pressemitteilung und den BGH-Beschluss.
Keine Ahnung ob das klappt. Aber ich habe vor, das denen um die Ohren zu knallen. Wenn das Griesbaum-Bonmot und das kriminaltechnische Gutachten nicht in die Verhandlung eingeführt werden, werde ich Gericht und Bundesanwaltschaft explizit dazu auffordern. Und bei Weigerung Strafanzeige erstatten wegen Strafvereitelung im Amt.
Bestraft wird niemand, klar. Aber die "Begründung" für die Verfahrenseinstellung wird uns viel Freude bereiten.
Das funktioniert natürlich nur, wenn man das belegen kann. Deshalb bitte ich alle, die oben verlinkten Dokumente zu sichern. Mit kurzer Notiz wann, aus welchem Grund und von welcher Adresse. Nur für den Fall, dass diese Seiten irgendwann zufällig nicht mehr vorhanden sein sollten.
Vielen Dank.