Samstag, 19. Juli 2014

NSA-Affäre: USA verzeihen Deutschland

Wieder Freunde: Merkel hat sich bei Obama entschuldigt.
Erstmals seit Beginn der jüngsten Spionage-Affäre haben die deutsche Kanzlerin und der amerikanische Präsident wieder miteinander telefoniert. Angela Merkel entschuldigte sich dabei bei Barack Obama und versprach, dass Deutschland die Notwendigkeit einer verbesserten Geheimdienstarbeit auf deutschem Boden einsehen werden.

Nach Angaben des Weißen Hauses ging es in dem Gespräch zudem um die Fortsetzung der Ukraine-Krise und die laufenden Atomverhandlungen mit dem Iran, aber auch um die geplante deutsche Zuarbeit für die amerikanischen Geheimdienste. US-Präsident Barack Obama äußerte sich demnach zufrieden mit der deutschen Position, öffentlich empört über die Ausspionierung führender Regierungsvertreter zu sein, intern aber dafür zu sorgen, dass die Geheimdienstkooperation weiter verbessert und ausgebaut werden kann.

Zwischen Berlin und Washington herrscht Einigkeit: Die Bundesanwaltschaft ermittelt zwar gegen je einen Mitarbeiter von Bundesnachrichtendienst (BND) und Verteidigungsministerium wegen des Verdachts auf Spionage für die Vereinigten Staaten, doch das Verfahren wird nach angemessener Zeit ergebnislos eingestellt werden. Das hat Angela Merkel Obama in die Hand versprochen, als sie sich zuletzt bereits einmal bei ihrem US-Kollegen für das Vorgehen der deutschen Behörden entschuldigen musste.

Obama sah zuvor die gemeinsamen Grundwerte in Gefahr, unter starken Druck der Öffentlichkeit musste die Bundesregierung sogar so tun, als hätten deutschen Dienste nicht einmal geahnt, dass ihre US-Kollegen hierzulande auch dienstlich tätig werden. In Absprache mit dem Weißen Haus forderte die Bundesregierung zuletzt einen Vertreter des amerikanischen Geheimdienstes CIA in Deutschland zur Ausreise auf. Washington reagierte darauf wie vereinbart verstimmt, so dass die Bevölkerung den Eindruck bekam, Deutschland ziehe jetzt andere Seiten auf.

9 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Das hatten wir doch erst kürzlich.

Obama nimmt Merkels Entschuldigung an

Nunja, man kann es wohl nicht oft genug wiederholen.

ppq hat gesagt…

naja, das war ja die entschuldigung für die erste affäre mit dem abhören. jetzt hat sie wegen des auffliegen der beiden spione um vergebung gebeten.

Anonym hat gesagt…

Wie wir unsere Bundesblasrohrkriecher-Mentalität kennen, wird dieses neue „Rechtsverständnis“ vermutlich bald in entsprechende Gesetze gegossen werden. – Dann werden sich Betrogene, Bestohlene, Gewaltopfer, und was auch immer, bei den jeweiligen Tätern entschuldigen müssen, so die Täter in flagranti ertappt wurden. – Abzusehen sind auch gewisse Präferenzen und graduelle Unterschiede bzgl. der ethnischen Zugehörigkeit (Bereicherer versus Indigen-Kartoffeln), was die Heftigkeit der „Entschuldigungen“ bzw. die Rollenverteilung überhaupt (Wer sich bei wem zu entschuldigen hat) betrifft.

Ano-Nymus

derherold hat gesagt…

@Ano-Nymus, die "Kartofefl" macht das doch mit - Biedermann und Brandstifter !

Auch wird "die Bundeskanzlerin" von unseren Eliten getragen. Das ist doch kein Putsch USA-höriger Revolutionäre.

Anonym hat gesagt…

Apropos "Heftigkeit" der Entschuldigung: Hoffentlich werden diese zukünftigen Gesetze nicht zu restriktiv im Hinblick auf die für "Entschuldigungen" verwendeten Kaliber.

Ano-Nymus

Orwell hat gesagt…

Hm, ich glaube in der Tschechei wird man bald wieder die Produktion von Handfeuerwaffen aufnehmen müssen.

Die Anmerkung hat gesagt…

Entschuldigung akzepiert, Käptin Merkel.

ppq hat gesagt…

bin weggetreten

Anonym hat gesagt…

Es ist wohl des Herren gutes Recht, den Sklaven ein wenig auf die Finger zu sehen, und im Ergastulum einen oder mehrere zuverlässige Obersklaven zum Lauschen zu haben. Auch wenn der Herr wohl bald von einem Oberherren abserviert werden dürfte, zugunsten eines schlätzäugigen anderen Herren, mit viel längerer Tradition in Sachen Machtkonzentration und Senkung des Lebensstandards für 98 von 100.