Mittwoch, 12. August 2015

So funktioniert das Prinzip der optischen Schuldenbeseitigung


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Erneut ist den europäischen Staatsführern eine erfolgreiche Einigung im griechischen Schuldenstreit gelungen. Europa gilt damit als gerettet. Griechenland bekommt nun neue Kredite in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro, um fällig werdende Kredite in Höhe von etwa 86 Milliarden Euro zurückzahlen zu können. Griechenland musste dafür versprechen, künftig operativ Überschüsse im Haushalt zu erwirtschaften, die dürfen allerdings niedriger ausfallen als zuletzt gedacht. Außerdem sollen umfassende Strukturreformen erfolgen, um künftig Massenentlassungen zu erleichtern.

Der erneuten sonntäglichen Rettungsgipfel zur Stabilisierung des Euroerfolges war damit erneut erfolgreich. Nach Jahren permanenter Retterei kann die Bilanz sich nun aber auch mächtig sehen lassen. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Seit Angela Merkel dem Rest Europas erstmals die frohe Botschaft von der endgültigen Rettung der Gemeinschaftswährung verkündete, "bevor die Märkte in Fernost öffneten" (Tagesschau) und das "Wolfsrudel" (dpa) der Spekulanten wieder lospreschte, sind Jahre voller Wohlstand und Glück über Europa gezogen.

Damit gilt die größte Krise der Währungsgemeinschaft weiter als gelöst, weil alle Euro-Schulden als verschwunden gelten. Das Prinzip der optischen Schuldenbeseitigung funktioniert dabei folgendermaßen: Schuldner und Gläubiger müssen im Film oben nur wenige Sekunden starr auf den grünen Hoffnungspunkt in der Bildschirmmitte starren. Die durch drei in Dreieckform angeordnete gelbe Punkte rings um den grünen Punkt dargestellten "überbordenden Staatsschulden" (Volker Kauder) verschwinden bereits nach wenigen Sekunden vollständig und rückstandslos.

Ein direkter Glaube an die Wirksamkeit des Verfahrens ist nicht nötig, die Illusion funktioniert auf streng wissenschaftlicher Grundlage. Die Methode kann so oft angewendet werden, wie es nötig ist.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es gibt auch noch andere - archaische - Konzepte der optischen Schuldenbeseitigung.

Diese erschöpfen sich zumeist in Form der optischen Beseitigung des Primärschuldners (als Motivationsschub zur Schuldenrückführung sozusagen).

Die Forderung ist dann allerdings nicht regelrecht verschwunden, sondern richtet sich fortan an einen passenden Sekundärschuldner (Ehefrau, Lebensgefährtin, Bruder, Schwester, etc) und ist naturgemäß verbunden mit einem Motivationsschub in Richtung Zahlungswilligkeit der betroffenen Sippe (die Schulden werden gewissermaßen in eine fremdfinanzierte "Bad Bank" ausgelagert, für die eine externe Auffanggemeinschaft einzustehen hat (eigentlich die Kapitaleigner der Bank, in der Realität aber der sozialistische Staatssklave = Steuerzahler).

der alois
Reichsschatzwart

Dienststelle Vermögens- und Einkommenseinverleibung