Dienstag, 15. März 2016

Demoskopen: Wettbewerb im Danebenliegen


Für die sozialistische Politikwissenschaft war es Budenzauber und Voodookunst. Wenn westdeutsche Demoskopen behaupteten, sie könnten nach Befragung von ein- oder zweitausend ausgewählten Wählen mit einer kleinen Fehlertoleranz vorhersagen, wie eine Wahl ausgehen wird, nannten das die DDR-Kollegen Kaffeesatzleserei.

Es sieht nun so aus, als seien die führenden Forschungsinstitute der westlichen Welt angetreten, den Ostkollegen mit Verspätung Recht zu geben. Bereits bei der letzten Niedersachsenwahl war es Infratest Dimap, der Forschungsgruppe Wahlen, Allensbach und Forsa erneut Zuvor war es Infratest Dimap, der Forschungsgruppe Wahlen, Allensbach und Forsa gelungen, den Wahlausgang mit einer Genauigkeit vorherzusagen, die an einen Bagger erinnert, der einen Zwirnsfaden in eine Nähnadel-Öse schiebt. Nichts stimmte, jede Partei bekam Stimmen, aber keine einzige auch nur annähernd die, die ihnen die Wissenschaftler mit ihren Computerprogrammen vorhergesagt hatten.

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist das Debakel nun noch größer. Aus den 32 Prozent, die der CDU versprochen waren, wurden knapp über 29, aus den 14 Prozent der SPD nicht einmal mehr zwölf, die Grünen, die Linke kam nicht auf 21, sondern nicht mal auf 17 und die AfD machte aus ihren 18 Prozent knapp 23.

Das sind Abweichungen, die von Fall zu Fall differieren, im Allgemeinen aber zwischen zehn und fast 25 Prozent liegen. Zahlen, die irgendwo in der Nähe von Raten, Losen und Lottospielen liegen. Das Endergebnis gleicht einer Ohrfeige für die Demoskopen, deren Abschneiden schon 2009 desaströser war als das Ergebnis der SPD, die damals das schlechteste Ergebnisse aller Zeiten erreichte. Bei der CDU (41,5 Prozent) lag die Abweichung mit 2,5 Prozent bei mehr als sechs Prozentpunkten. Die SPD erreichte statt 26 Prozent nur 25,7 Prozent. Die Linke schaffte es nur auf 8,6 Prozent statt auf neun, die Grünen landeten bei 8,4 Prozent statt bei neun - ebenfalls eine Abweichung um jeweils mehr als sechs Prozentpunkte.

Das Bezaubernde daran: Kaum sind die Ergebnisse raus, spricht niemand mehr über das Totalversagen der Propheten. Und die sind schon wieder eifrig dabei, sich Wählerwanderungen und Wählermotivationen auszudenken.


3 Kommentare:

wolpertinger hat gesagt…

Ach na ja.What shell's.
Das übliche Hexhex der Meinungsmacher halt.Gähn.
Meine Meinung ist selbst geschaft,aus eig'ner Kraft.Fragt mich jemand nach der selben,wird sie weder besser noch schlechter.Es bleibet dabei:die Gedanken sind frei,nicht wahr Herr Gedanken-und Meinungs„forscher“.

Anonym hat gesagt…

Ich vermute hier liegt, ausnahmsweise, ppq falsch.

Diese Veröffentlichungen dienen den Wählern die auf der Seite der Gewinner stehen möchten, also der Mehrheit, als Richtschnur, den Zählern in den Wahllokalen als Anleitung.
Als weitere Hilfe dienen den letzteren die Hochrechnungen. Eine Hilfestellung für die zum langsam zählen eingeteilten. BRiD Demokratie eben.

Beste Grüße vom Preußen.

wolpertinger hat gesagt…

And the winner is.......änschela mörkell.