Freitag, 22. April 2016

Prince: Überhöhung einer Kunstfigur

Wenn alle Nachrufe auf einen Künstlers auf ein 30 Jahre altes Lied als dessen Großtat verweisen, dann hat der viel zu früh Verstorbene irgendetwas in seiner Karriere richtig gemacht. Irgendetwas anderes aber auch sehr, sehr falsch. Prince Rogers Nelson, mit 57 Jahren unerwartet früh von der großen Bühne abgetreten, hatte drei Karrieren statt nur einer: Erst Superstar mit eben jenem "Purple Rain", das sich ebenso wie das gleichalte "Little Red Corvette" ins Gedächtnis einer ganzen Generation gebrannt hat. Dann Kämpfer für künstlerische Freiheit unter allerlei komischen Namen - "Der Künstler, der früher Prince war" oder "Symbol". Und schließlich wieder Prince, nicht ganz Queen und längst nicht Elvis. Und schon gar nicht noch bedeutsam für den Pop-Mainstream oder die Rockgeschichte.

Prince selbst hat das stets anders gesehen. Er fand sich brillant, seine zerschossenen Alben, die kaum noch jemand zur Kenntnis nahm, wegweisend. "Plectrum Electrum" nannte er eines, "Hitnrun" hieß ein anderes. Dessen mangelnden Einfallsreichtum glich Prince dadurch aus, dass er zwei Alben daraus machte. Niemand hörte dieses Zeug noch, niemand nahm den kleinen Mann mit dem großen Ego noch ernst. Verstiegen, hieß es, sei, was er tut, drogengeschwängert, Kunst nur als Kunstgründen, die Hallen nur füllte wegen "Purple Rain", diesem ewigen Gassenhauer mit dem unendlichen Intro.

Kommerziell erfolgreich war nichts mehr, was der kleine Mann mit der Turmfrisur und der Kleiderordnung eines arabischen Scheichs tat. Er ging nicht mehr auf Tour, er schaffte es nicht mehr in die Hitparaden. Erfolgreich war er nur noch, wenn er es auf eine ohnehin groß ausgeleuchtet Bühne schaffte - etwa beim Superbowl-Finale.

Der Verfall eines Talents, das - ähnlich wie Michael Jackson - seinen Traum von künstlerischer Bedeutung schon im Rausch des frühen Ruhms verloren hatte. Es passt in die Zeit, dass es nur die Kunstfigur ist, dieser alterslose Comicmensch in den kreischbunten Maßanzügen, den Prince aus sich gemacht hat, der alle Nachrufe gelten.



7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mir hat das schrille, in jedem Takt wiederholte, diskante Gestöhne in jedem Takt die Lust am Soul verdorben, die Commodores und Isley Brothers geweckt hatten.

ppq hat gesagt…

dito

Anonym hat gesagt…

https://derdritteblickwinkel.wordpress.com/category/aus-fremder-feder/

Anonym hat gesagt…

Es hat den Anschein, dass die wichtigen Leute seit Anfang dieses Jahres RuckZuck wegsterben.
• Frau Koschmierza aus Bosnien (aus das kleine Arschloch)
• Der Ostertrolle
• Usw.

Holt der Herr die seinen vor dem Aufräumen?
Warum sind dann noch die Merkelaner hier. Sind das nicht die seinen? Sind die nicht wichtig? Wer bekommt deren Rente? Wird die verteilt?
UND WO bleibt Blödermann?

Erschütterte Grüße vom Preußen.

Ich mach dann mal lieber ne Woche Urlaub in Dresden. Augenerholung wegen den wenigen Haubentauchern. Freue mich auf PEGIDA. Das Pack muss weg aus dem Reichstag.

Anonym hat gesagt…

Ach so, war der kleine Neger einer von den DSDS oder wiedie sich nennen?

Anonym hat gesagt…

Er hat sich in unsere Herzen getanzt und gesungen.
Soul? Ich fürchte, Sie haben da etwas missverstanden.

Anonym hat gesagt…

"Prince", "Love Simbel", "The Artist..." ???
Ich glaube der Kleine Schwarze hat da auch was missverstanden! :)