Freitag, 24. März 2017

Armut: Der Grenznutzen der Gerechtigkeit

Symbolisches Schicksal: das Mädchen mit der roten Jacke muss immer dran glauben, wenn es in den Medien um Armut geht.

Sechzehn der letzten 20 Jahre regierte die SPD Deutschland oder sie regierte es mit - und nun war alles vergebens. Die reichsten zehn Prozent der Haushalte in Deutschland verfügen heute immer noch über mehr als 50 Prozent des gesamten Nettovermögens. Die untere Hälfte der Haushalte dagegen nur über ein Prozent, so klagt Sozialministerin Andrea Nahles im neuen Armutsbericht der Bundesregierung an.


Es ist dieselbe Andrea Nahles, die vor vier Jahren als Vordenkerin des Nahlismus die Errichtung einer "Guten Gesellschaft" versprach. Und es sind exakt dieselben Zahlen wie vor vier Jahren, als der Streit um den Satz "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt" Sozialdemokratie und CDU schon einmal prima Wahlkampfmunition lieferte.

Alle vier Jahre arm


Beim Bürger kommt das immer sehr gut an. Wie in der gesamten Medienlandschaft trifft die Behauptung, Deutschland werde immer ungerechter, bei weiten Teilen der Bevölkerung auf offene Ohren. Das Volk istdann immer sicher, dass früher alles viel besser war. Vor allem ganz früher: Damals in der DDR zum Beispiel hatten alle nichts, das aber war gleichmäßig verteilt.

Eine Vorstellung, die eindeutig aus dem Bereich der Fake News stammt. Wie der Schröder-Bericht bereits im Jahr 1990 zeigte, war der Reichtum im Arbeiter-Bauernstaat nämlich keineswegs gerechter verteilt als heute. Auf nur etwa zehn Prozent der Sparkonteninhaber entfielen damals vielmehr sogar knapp 60 Prozent der Vermögen.



Erstaunlich: Obwohl es keine Managergehälter und keine "obszöne Boni" (Ralf Stegner) gab, ist dieses Ergebnis fast identisch zum Bild, das die Vermögensverteilung in der Bundesrepublik heute zeigt: Hatten 1964 nur 11.000 DDR-Bürger Sparkonten, auf denen sich mehr als 50.000 Mark befanden, stieg diese Zahl bis 1974 auf 82.000. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Konteninhaber, die bis zu 50.000 DDR-Mark gespart hatten - doch gerechter wurde die DDR-Gesellschaft dadurch nicht, weil zugleich die Zahl der Bürger stieg, die am Anstieg der Vermögen nicht partizipierten.

Alles wie 1896


Ein eher statistisches Problem, denn wie eindringlich Sozialdemokraten und Sozialisten auch behaupten, mit ihnen am Ruder würde alles besser: Vermögen haben stets die Angewohnheit, sich entlang der Pareto-Verteilung anzuordnen, die der italienische Ökonom Vilfredo Pareto bereits anno 1896 beschrieb. Damals stellte er fest, dass die Einkommensverteilung in einer Gesellschaft unabhängig von den gesellschaftlichen Bedingungen keiner Normalverteilung folgt, also nicht gleichmäßig ist.

Schon im Italien des ausgehenden 19. Jahrhundertes besaßen 20 Prozent der Familien etwa 80 Prozent der Vermögens. Eine Verteilung, die sich bis heute kaum geändert hat, weil sie sich nach dem nach Pareto benannten Prinzip nicht ändern kann. Pareto übertrug seine Beobachtung bei den Vermögen ins Allgemeine und beschrieb, dass sich in den meisten Fällen mit einem Mitteleinsatz von um die 20 Prozent 80 Prozent aller Probleme lösen lassen, die restlichen 20 Prozent zur Lösung dann aber 80 Prozent Aufwand benötigen.

Die Aufgabe wird dabei nach hinten zu immer schwieriger, da das Prinzip fraktal, also jeweils für den verbliebenen Teil der ungelösten Aufgaben gilt. Verteilung erreicht mit zunehmenden Verteilungsversuchen ihren Grenznutzen. Das heißt, verteilte Vermögen führen kaum noch oder gar nicht mehr zu größerer Gerechtigkeit bei der Verteilung.

Martin Schulz tritt aber nun an, dieses Problem einer gerechten Endlösung zuzuführen. Der Armutsbericht 2021 wird zweifellos spannend werden.



4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Martin Schulz namentlich und auch die sonstigen Arbeiterführer sorgen immer dafür, dass sie selbst ganz große Haufen von der Gerechtigkeit abbekommen. Und den hemmungslosesten und unverschämtesten Absahner wählen die dann auch folgerichtig zu ihrem Häuptling.

Kleiner Ausblick auf den Spätherbst 2017: Martin Schulz ist als Kanzlerkandidat gescheitert und bekommt einen lebenslangen Vertrag für eine Talkshow auf dem Sender ARDZDF.

AndyO hat gesagt…

Die letzte Antwort war die Agenda 2010 die darauf abzielt, die Mitte in die Armut zu schicken. Das ist das Gegenteil von dem was hier gefordert wird!

ViolentRetard hat gesagt…

Armut muss mehr an qualitativen kriterien festgemacht werden. Diese zahlenschubserei ist mir zuwider. Man muss doch auf den Menschen gucken, das sagt der papst und till schweiger auch!

Fakt ist nämlich dass das risiko um 10% zunimmt an Armutsrisiko zu erkranken desto mehr man diese scheußlichen armutsberichte versucht zu verstehen. Und das kanns ja wohl nicht sein!

Anonym hat gesagt…

habe gestern rote sozigesichter in der U-Bahn gesehen . diese lächerlichen Kreaturen , Ichlinge die ihren Platz in der Nahrungskette nicht kennen . Bin Sepp der Herrenmensch mit einer Stimme , werde von 40 grenzdebilen sozispasten überstimmt . Demokratie eben .