Sonntag, 23. Juli 2017

Insektenmord: Instrumentalisierung zu Wahlkampfzwecken

Eine Motorhaube nach 200 Kilometern Autobahnfahrt: Ein Insekten-Holocaust durch sogenannten Windshield-Mord

Die toten Leiber von Fliegen, Mücken und anderen Insekten verschmieren die Frontscheiben, behinderten gefährlich die Sicht. Der Einsatz der Scheibenwaschanlage macht alles nur noch schlimmer. Die Leichen werden breitgewischt und bilden einen schmierigen Film aus toten Körpern. Ärger, aber auch Trauer herrschen, weil Lebewesen zum Billionen sterben, wo Menschen glauben, ihre oft völlig sinnlosen Transportwünsche befriedigen zu müssen.


Vor drei Jahren schon hatten die engagierten Mitglieder der Insektenschutzorganisation MAPS (Micro Animal Preservation Society) das große Morden aufgedeckt, das jeden Tag stattfindet, auf jeder Straße, überall auf der Erde, unter aller Augen, geduldet von der Regierung, ignoriert von angeblichen Naturschützern, Grünen und Tierrechtlern: Riesige Metallberge, bis zu zwei Metern breit, jagen mit Geschwindigkeiten weit jenseits der 150 km/h durch eine Landschaft, die ursprünglich nicht dazu gedacht waren.

 Das große Morden am Kleinstgetier


Und hier töten sie sie alle: Kleine Bienchen und süße Mücken, Obstfliegen und herzallerliebste Schmetterlinge. Arglos flattern die durch die Luft, auch über Autobahnen und Schnellstraßen, nicht gewarnt und nicht geschützt. Und sie werden breitgeklatscht an den Frontscheiben von hunderttausenden von Privat- und Lastkraftwagen, die rücksichtslos und ungebremst Millionen der Kleinlebewesen töten, für die hierzulande kein Tierschutzgesetz gilt.

Der Tod lässt sich hier nicht mehr in Individuen messen. Sicher gilt, dass jährlich ein Leichenberg von 180.000 Tonnen Gewicht aus totem Tiermaterial allein in Deutschland anfällt – diese Menge fällt an Nahrung für Vögel, andere Insekten und Kleintiere aus. Für ganz Europa ergibt sich ein Leichenhaufen von mehr als 360.000 Tonnen totem Kleinstgetier.

Eine Tragödie, die nun offenbar nicht mehr länger verschwiegen werden kann. "Bis zu 80 Prozent weniger Insekten in Deutschland", beklagt die FAZ, die auch an die Ursachen herangeht: "In der deutschen Natur findet ein großes Insektensterben statt." Auch Umweltministerin Barbara Hendricks, die sich ihr Lebtag nicht um die Interessen von Deutschlands Kleinstgetier gekümmert hat, warnt nun plötzlich demonstrativ vor einem "verheerendem Insektensterben in Deutschland", das bereits seit Jahrzehnten läuft.

Insekten-Holocaust durch Windshield-Mord


Ein Insekten-Holocaust durch sogenannten Windshield-Mord, der sich offenbar nicht mehr länger verleugnen lässt. Auf einmal haben alle ein Herz für die ungeliebten Scheißhausfliegen, Mücken, Wespen und Fruchtfliegen, die zu ermorden bisher als durchaus zulässige, ja, moralisch jederzeit gerechtfertigt galt. "Fatale Entwicklung: Warum Sie auf Ihrer Windschutzscheibe keine Insekten mehr finden", staunt der "Focus", "Die unheimliche Stille" bestaunt der Merkur, "Erst stirbt die Biene - am Ende der Mensch", prangert der SRW an.

Die entomologische Bürgerinitiantive MAPS (Micro Animal Preservation Society) kritisiert in einer Pressemitteilung die Instrumentalisierung des Insektenmordes zu Wahlkampfzwecken. "Der Krieg des Menschen gegen Microanimals lässt sich nicht mit billiger Propaganda beenden", heißt es da. Gebraucht würden "Maßnahmen, die wirklich wirken". Wie etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen, Schutznetze vor Frontscheiben und das Verbot unnötiger Ortswechsel.





4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gerade erst kürzlich hatte ich mir überlegt mein Gesicht besser zu schützen, da mehr schwirrende Viecher unterwegs sind als sonst

fogy hat gesagt…

Bevor die Insekten verschwunden sind, werden die menschenartigen Affen von dieser Erde verschwinden. ^_^
http://fogy.network/images/8.-eine-nette-hausmuecke-natuerliche-intellige.jpg
Es geht auch nicht um Insekten, die an Windschutzscheiben sterben - sondern um Chemie, die vom Himmel regnet, um Roundup und anderes Teufelsgift, um genveränderte Pflanzen, um Uran-Munition-Verschuss und ähnliche bösartige Dinge.
http://fogy.network/insignien/index.php
Diesmal, gibt es "Gottes Lohn" für Jeden und Jedes.

Anonym hat gesagt…

Liebe Mitbürgerinen, liebe Mitbürger!

Es gibt kein Problem auf dieser Welt, das wir nicht mit einer satten Steuererhöhung lösen könnten!

MfG
Einheitspartei der Bundesrepublik Deutschland, Ortsgruppe Onlinewahlkampf

Gernot hat gesagt…

Das ist überhaupt nicht lustig.
Subjektive Erfahrungen:
Dreimal in diesem Jahr viertelstündiges Beobachten von Buddleia/Sommerflieder im Sonnenlicht: keine Schmetterlinge. Vor ein paar Jahren war da alles voller Kleiner Füchse, Tagpfauenaugen, Wanderfaltern und Weißlingen. Aber da hat die "Unterste Naturschutzbehörde" auch noch nicht sämtliche Brennnesselbestände sinnlos abgemäht (Futterpflanzen der Raupen).
Anfang Juni 2017: 250 km-Fahrt über die Autobahn in die Tschechische Republik: keine Insektenverschmutzung auf der Windschutzscheibe. 30 km Landstraße in der Tschechei bis zum Urlaubsort: Wir hätten einen Spachtel gebrauchen können.
Bei mir um die Ecke: Vermüllte Grünanlage, alle Pflanzen (gewachsene und eingepflanzte, Storchschnabel, Brennnesseln, Nelken, Malven) dicht über der Erde abgeschnitten wie gemäht, den Müll haben sie liegen gelassen.

Die kriegen hier in ihrer naturfeindlichen Nekrophilie alles klein mit ihrer Abschneiderei, Mäherei, Auskratzerei und natürlichen "Schädlings"-Bekämpfung mit Biowaffen (Bakterien und Schimmelpilzen) gegen Raupen und Maikäfer (wann sahen Sie den letzten?), Natur sowieso, Kultur schon lange und Volk auch gerne.