Freitag, 7. Juli 2017

Merkel und Trump: Armdrücken über den Atlantik

Deutschland ist unterwegs, sich global Beinfreiheit zu verschaffen.
Es ist Hass, zweifellos. Als Angela Merkel nach der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten keine Gratulation für den neuen Mann im Weißen Haus zustande brachte, sondern ihn im Stil eines Vorgesetzten zu gutem Benehmen mahnte, mochte das noch dem Entsetzen des Augenblicks geschuldet sein. Auch Merkel hatte nicht mit Trump, sondern mit Hillary Clinton gerechnet, einer ähnlich erfahrenen Betriebsnudel der Welktpolitik wie sie selbst eine ist. Und kein Plan B in der Schublade. Merkel meckerte also, eher spontan als strategisch.

Antiamerikanismus als Grundlage der Politik


Doch acht Monate später ist unübersehbar, dass Deutschland an einem Graben buddelt, der den Atlantik allmählich vertieft. Wo immer es geht, signalisiert die Kanzlerin auch vor dem G20-Treffen ihre Bündnisoptionen nach Übersee. Der Franzose Emmanuel Macron kam wie aus dem Nichts und wurde zum wichtigen Verbündeten. Der Chinese Xi, eben noch Chef eines toxischen Landes ohne Menschenrechte, hält mit der Kanzlerin Händchen am Pandabär-Gehege und der Außenminister setzt zur Lösung von Krisen auf das Verhandlungsgeschik der Diktaturen.

Die Union dagegen macht auch programmatisch Nägel mit Köpfen. "Die USA sind und bleiben unser wichtigster außereuropäischer Partner", heißt es im neuen Wahlprogramm. Was nett klingt, ist eine Rückstufung der Schutzmacht auf China-Niveau. 2013 hatten CDU und CSU dagegen in ihrem Programm noch geschrieben: "Die USA sind der wichtigste Freund und Partner Deutschlands." Merkels Ausspähgenehmigung von 2013 ist Makulatur, ihr Satz würde heute "Ausspähen unter Partner, das geht gar nicht" lauten.

Das Koordinatensystem der deutschen Politik ist sichtlich durcheinandergeraten. Reitend auf dem hohen moralischen Roß eines Staatswesens, das sich einmal mehr im Besitz der alternativlosen Wahrheit wähnt, betreiben Zwerge Weltpolitik. Ein gescheiterter EU-Bürokrat rät den G20, wo sie künftig tagen müssen, die Kanzlerin versucht, "die britische Premierministerin auf Linie zu bringen", wie es im ZDF-Morgenmagazin selbstbewusst heißt.

Amerika ist kein "Freund" mehr


Sie sind fest überzeugt in Berlin, dass es nur eine Linie gibt und das es ihre ist und sie nicht nur die deutsche Linie, sondern eine auch von den Briten anzuerkennende, weil die einzig richtige Linie, an der es keinen Zweifel geben kann, weil Angela Merkel sie vertritt und sie schon dadurch völlig richtig sein muss richtig und alternativlos, woran keinen Zweifel hegen kann, zumindest nicht in der Redaktion der "Tagesschau", die den Versuch Merkels, Großbritannien auf eben diese ihre "Linie" zu bringen, kommentiert, als versuche Merkel wirklich, Großbritannien auf eine Linie zu bringen, die die weltweit anerkannt einzig richtige alternativlose und zweifelhaft beste Linie ist.

„Die Amerikaner haben eine schwierige Vorstellung von der Welt“, ist sich auch  Vizekanzler Sigmar Gabriel sicher, dass nur die deutsche Sicht richtig ist. Die Vorstellung der Amerikaner sei die einer Welt, in der nicht internationale Zusammenarbeit zum Vorteil aller regiere wie in Europa, wo sowohl die Verteilung der Flüchtlinge als auch der weitere Weg zur Schuldenunion auf der Basis "sozusagen gemeinsam verabredeten Rechts entsteht" (Gabriel).  Die USA sähen den Globus vielmehr als "eine Kampfarena, wo der Stärkere sich Verbündete sucht, um gegen andere zu kämpfen, wie wir das zusammen mit den USA gegen Russland tun, oder mit den Franzosen in Mali, oder in Syrien und Afghanistan.“

Donald Trump fährt nach Polen, wo sie misstrauisch über die Oder-Neiße-Grenze schauen. Merkel trifft Xi, der sein Glück kaum fassen kann. Ein Armdrücken über den Atlantik, bei dem keine der beiden Seiten mehr so tut, als seien die inniglichen Beziehungen, die beide Länder früher verbanden, je mehr gewesen als ein So-tun-als-ob, das sich einem Kräfteverhältnis verdanke, in dem die USA stets der Mann und Deutschland immer dessen Schoßhund war. Als sei der Hades-Plan das Kursbuch der deutschen Außenpolitik, folgt auf die gerade erst erreichte deutsche Dominanz in Europa der Versuch, sich auch global Beinfreiheit zu verschaffen.

Donald Trump dienst als Anlass.  Die Ursache aber ist er nicht.



6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Millionäre gegen ungerechte Verteilung.
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Global-Citizen-Konzert-im-Livestream,globalcitizen114.html
Die Realität ist wie immer besser als jede Satire.

Anonym hat gesagt…

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würde man diese Leute ( und ihre IT ) festsetzen gäbe es weder "indymedia" noch organisierte Krawalle . weiß die Lollizei aber nicht

lesandi hat gesagt…

Letztens bin ich erbost aufgesprungen und habe von Radio SRF1 auf Swiss Pop umgeschaltet. Auf ersteren sabbelte mal wieder ein deutscher Weltverbesserer, auf letzteren läuft unmoderierte Musik.
Auf den fragenden Blick meiner Frau hin habe ich mich über die deutschen Quatschköpfe aufgeregt, die bei jedem Mist immer vorne mit dabei sind. Im eigenen Land haben sie nichts im Griff, alles wird ideologisch verbrämt und nie zieht mal Jemand öffentlich den Strich und rechnet nach, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt.

Ein Arbeitskollege hat mir mal gesagt, wo immer auf der Welt etwas richtig schief geht, ist ein Tscheche in der Nähe. Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, ist nicht dran beteiligt, aber er ist in der Nähe.
Ob das so ist, weiß ich nicht, aber was ich weiß ist: Wo immer auf der Welt etwas richtig schief geht, sind Deutsche dran beteiligt. Sie sind mittendrin und aktiv beteiligt und die Mischung aus ideologischer Verbohrtheit, mangelnder Weitsicht (maximal ein Jahr voraus) und fehlender Aufarbeitung des Geschehenen ("aufgearbeitet" wird nur, was ins Weltbild passt) führt regelmäßig in Chaos.

Anonym hat gesagt…

Wie erkennen Sie, dass Sie auf der falschen Seite
der Geschichte stehen?

Ganz einfach:
Schauen Sie einfach auf welcher Seite die Deutschen stehen.

Das ist die falsche Seite.

ppq hat gesagt…

pauschalurteil!

lesandi hat gesagt…

Natürlich ist es ein Pauschalurteil, natürlich sind nicht alle so. Die Meisten sind sogar ganz nett, so wie es die Deutschen von den US-Amis sagen, obwohl die Berichterstattung in den Medien ein anderes Bild zeigt.
Bleibt aber der offizielle PAM-Komplex (Politik, Aktivisten, Medien) der einen oft genug nur das oben schon aufgeführte Urteil erlaubt.

Die BRD könnte ein richtig gutes Land sein, wenn sich die Hälfte der Bürger um Politik kümmern würde und die Möglichkeit hätte, via Volksentscheid direkt einzugreifen. Wenn es nicht ein Verbund aus Fürstentümern wäre, die nach Gutsherrenart und zentralen Vorgaben geführt werden, sondern ein Bund aus starken Ländern und innenpolitisch schwacher Zentralregierung. Wenn die Medien berichten würden, was ist und nicht was sie davon halten.

Inzwischen bin ich Pessimist: Wir sind noch nicht am Boden der Kloake, bis dahin ist noch viel Schei*e.