Montag, 11. September 2017

11. September: 16 Jahre und nur noch Schweigen

Heute jähren sich die Anschläge vom 11. September 2001 zum 16. Mal. Wenige Daten haben sich so eingeprägt und die Weltgeschichte so nachhaltig beeinflusst wie dieser Tag, wenige Ereignisse sind immer noch so präsent, dass selbst in Deutschland jeder sagen kann, wo er damals war, als die Türme fielen. Der 9/11 war der Tipping Point in eine andere Welt, der Moment, in dem der islamistische Terror sich zum ersten Mal stolz in seiner ganzen Erbärmlichkeit vor aller Augen zeigte.


16 Jahre, und kaum noch ein Wort. Das prägende Ereignis einer ganzen Generation ist nach seinem 15. Geburtstag offenbar in die Phase der Historisierung eingetreten: Wo vor einem Jahr noch erinnert und aufgearbeitet, analysiert und beschrieben wurde, herrscht diesmal tiefes, strenges Schweigen. Kaum ein Wort, sei es wegen des laufenden Wahlkampfes, in dem diese Erinnerung wenig hilfreich wäre. Sei es, weil bei den großen Blättern inzwischen eine Generation Journalisten arbeitet, für die das Ereignis allenfalls aller fünf Jahre erwähnenswert scheint. Gerademal in der Osnabrücker Zeitung findet sich noch ein Text über die "brutale Zäsur", oe24 enthüllt, "warum Osama bin Laden die USA wirklich angriff" und das katholische Domradio beschreibt, dass Attentate nie etwas Ungewöhnliches" gewesen seien.


Sie waren nur nicht so oft und sie waren nicht so blutig. Seit 2001 hat sich die Welt allmählich zu dem verändert, was damals noch unvorstellbar erschien. Ein singuläres Ereignis ist zur Dauererscheinung geworden, alle militärischen und semantischen Versuche, das mit der Attacke auf das World Trade Center aufscheinende Problem des gewalttätig missionierenden Islam sind gescheitert.

Was bleibt, ist Schweigen. Im traurigsten Wahlkampf seit Menschengedenken spielt der fanatische Islamismus keine Rolle. In den Medien findet sich zum Jahrestag kein Hinweis mehr auf die Hydra, die als Al Kaida geboren wurde und inzwischen als IS zu einem unbesiegbaren Monster gewachsen ist.

Ginge es nur um Terror oder eine randständige, extreme Auslegung des Glaubens, die Welt hätte kein Problem. Doch der Islam, mit 1,6 Milliarden Gläubigen weltweit die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft nach dem Christentum, lebt beinahe überall dort, wo er Gesellschaften dominiert, mit aller Kraft einen Allmachtsanspruch. 26 von 44 größeren Staaten auf der Erde, die an der Todesstrafe festhalten, sind islamisch geprägt. Acht von elf derzeit laufenden Bürgerkriegen auf der Welt finden in islamisch geprägten Ländern statt.

Die Einschränkung der Meinungsfreiheit im Internet, die sich in den 16 Jahren seit 9/11 auch in die westlichen Gesellschaften gefressen hat wie ein Krebsgeschwür, hat ihren Schwerpunkt im im Nahen Osten und in Nordafrika. Unter den Ländern, in denen die Prügelstrafe verboten ist, befindet sich kein islamisch geprägtes. Auf der Rangliste der Pressefreiheit rangiert mit Niger das erste von Moslems dominierte Land auf Platz 48. Vier der Länder auf den letzten fünf Plätzen dagegen werden überwiegend von Muslimen bewohnt.

Es ist nicht einfach, 2014 Jahre nach Beginn der christlichen Zeitrechnung stolz auf die Errungenschaften des jüngeren Ablegers und Konkurrenten des Glaubens an Gott und Jesus und Maria zu sein. Wenn Allahs Länder Handball spielen wollen, importieren sie Spanier. Im Gegenzug schicken sie junge Männer, die sich dort, wo ihnen Schutz vor Verfolgung, Unterkunft, Essen und eine Zukunft geboten wird, in die Luft sprengen.

Ist der Islam Ursache oder Folge? In mehr als die Hälfte der Länder mit der geringsten Lebensqualität dominiert der Koran das öffentliche Leben. Ganze zwei Nobelpreise sind in den vergangenen 115 Jahren in die islamische Welt gegangen. Frauen sind hier Menschen mit geringen Rechten, Ajatollahs und Imame bestimmen, wie kurz ein Rock sein darf. Schiiten und Sunniten liefern sich seit hunderten von Jahren einen unversöhnlichen Krieg um die Frage, ob der eine Nachfahre des Propheten oder der andere den Babo machen darf. Eines der wenigen muslimischen Länder, das dank seines Ölreichtums nicht auf Alimente aus dem Westen angewiesen ist, peitscht Gotteslästerer aus und steinigt Ehebrecherinnen.

Der 11. September war eine Zeitenwende, die noch nicht beendet ist. Während Islamisten ihren taten damit begründen, dass sie nur zurückschlügen gegen einen gottlosen Westen, läuft in den Ländern des Propheten seit Jahrzehnten das größte Segregationsprojekt der Menschheitsgeschichte. Den Jemen haben die Juden bereits verlassen, mehr oder weniger sanft hinausgedrückt. Die Alawiten werden aus dem Irak gejagt, die Christen müssen Syrien verlassen. Die Türkei unterdrückt alles, was nicht Moslem ist. Saudi-Arabien zerstörte alle Kirchen auf seinem Staatsgebiet.

Terror, der jeden Tag stattfindet, und immer selbstbewusster, inzwischen auch in Kiel, Offenbach und Stuttgart, wo Satire, die eigentlich alles darf, an neue Geschmacksgrenzen stößt, sobald der Prophet, sein Bote oder auch nur eine steinzeitliche Kleidungsvorschrift ins Spiel kommen.


Große Worte damals noch zum 10. Jahrestag

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich finde den Kommentar aus fachlicher Sicht ziemlich niveaulos, spiegelt er doch die aus wissenschaftlicher Sicht völlig unhaltbare offizielle Version wider. Christoph Semra

Anonym hat gesagt…

Vorgestern hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Inschenör und Segelflieger, um Fluggeschwindigkeiten in gewissen Höhen, und lenkte dann listig auf Chemie um - die Adhäsion von Zyanidverbindungen in Mauerwerk. Und siehe da, man glaubt es kaum - aber das weitere wäre im freiesten Staat, den es je usw. nicht nur David und Gerry, sondern auch dem Onkel Staatsanwalt eine Steilvorlage.
Ich will meine Hand auf meinen Mund legen (Buch Hiob).