Dienstag, 24. Oktober 2017

Die Kartoffel vor Gericht: Unter Hassern

Hengameh Yaghoobifarah hatte kein leichtes Leben. Es hat sich viel Hass angestaut in der jungen Fau aus Norddeutschland, die deutsch spricht, aber niemals in dem Land angekommen ist, in dem sie geboren ist, lebt und arbeitet. Greift die Teilzeitkolumnistin für die Taz zum Stift, quillt der Hass ihr sofort in Strömen aus der vor Verachtung für alle anderen Menschen wunden Feder.

Als würde sie Werbung für den Rechtspopulismus machen wollen, hetzt die Frau, die sich "Perserin" nennt, am Liebsten gegen die Kartoffel, ein nicht nur in Deutschland beliebtes Grundnahrungsmittel. Solanum tuberosum, ein Einwanderer aus Südamerika, gilt der Feministin, Aktivistin und Scharfrichterin deutscher Zustände als Gegner in einem Stellvertreterterkrieg.

"Aussterben" solle die olle Knolle, wenn Deutschland schon nicht verrecken wolle. Yaghoobifarah, die selbst noch nicht entscheiden hat, ob sie Mann, Frau oder Es sein will, fleht und betet für das Aus der Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Weg müssen die Kartoffeln, an ihrer Stelle braucht es "einen muslimischen Feiertag" (Yaghoobifarah). "Die leere Symbolik dahinter? Geschenkt. Aber die dadurch ausgelöste Panik bei Kartoffeln? Unbezahlbar."

Es kann nicht deftig genug geschimpft werden, wenn Kartoffeln "lieber auf einen freien Tag verzichten, als Muslim_innen einmal was zu gönnen". Einmal! Einmal! Der deutsche Hass auf Muslim_innen und die Paranoia vor einer Islamisierung der deutschen Dreckskultur findet bei der Autorin eine Entsprechung in schnonungslosem Kartoffelhass. Kartoffeln gründen "eine Schweinefleisch-Lobby". Kartoffeln akzeptieren kein Halal-Fleisch in ihrer Kantine.

Die Kartoffel als solche ist engherzig, trotzig, bitter, kleinlich, sie hat "lieber Bremsspuren in der Unterhose und ein erhöhtes Risiko für Geschlechtskrankheiten als ein islamisches Klo im Kölner Bürgerhaus" (Yaghoobifarah). Kartoffelkultur, deren Essen nach Kartoffeln schmeckt. Geschichtsverdrossen, besserwisserisch. Etwas vergessen? Hier hilft nur roden, die Krume wegbaggern bis zum Erdmittelpunkt. Weltweit werden derzeit jährlich etwa noch 376 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Das muss aufhören.




7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also ich gönne der Frau die volle Scharia in Deutschland. Natürlich ist es dann damit vorbei als Kolumnistin zu schreiben aber frau kann nicht Alles haben.

Gerry hat gesagt…

Es reicht die Porträtfotos von dem Wesen zu sehen. Vorsicht, vorher bitte den Mund leeren und auf alles vorbereitet sein.

Anonym hat gesagt…

Auch ich stimme für die sofortige Einführung der Scharia in Deutschland, damit solche hirnamputierten Ziegen mit Fantasienamen für immer bei irgendeinem alten, fetten Prügelscheich in der Küche verschwinden.

Gernot hat gesagt…

Statt emotional wie die "Linken" zu reagieren, könnte man ihr eine Tüte Kartoffelpüreepulver schicken. Es muss ja nicht von Pfanni sein, zu teuer, es gibt billigere Sorten.

Anonym hat gesagt…

Der/die/das (Un)Wesen hätte in Teheran bestimmt 'ne Menge Spass. Könnte sich die Stadt von oben anschauen, so vom Baukran hängend.Zur Ehrenrettung der Perser möchte ich allerdings anmerken, dass ich einige persönlich kenne. Die sind aber ganz anders drauf.

Anonym hat gesagt…

So ist recht, verehrter Blogwart, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Eppur si muove - Die Mastsau ist für Bimbos und Kameltreiber durchaus anziehend, für unsereinen eher nicht.

Volker hat gesagt…

Weiter geht´s.

"Die Autorin macht sich lustig. Bezeichnet weiße Deutsche als Kartoffeln und die Kultur des Arschabwischens mit Klopapier (statt mit Wasser abzuspülen) als Dreckskultur. Yaghoobifarah ist wütend. Sie gießt ihre Wut in ihren Kolumnen in eine kraft- bis gewaltvolle Sprache – und macht damit andere wütend. Manche unserer Leser*innen fühlen sich von ihrem aktuellen Text persönlich beleidigt, sehen ihn als Diffamierung Deutscher oder gar als Rassismus von links.

Diese Polemik hat mit Rassismus allerdings nichts zu tun.
"

Wahnsinn. Oder?