Mittwoch, 9. Januar 2019

Maischberger zur Kantholzattacke von Bremen: Verroht unsere Gesellschaft?



Ganz Deutschland ist erschüttert von dem brutalen Angriff auf Frank Magnitz, den Bremer Bundestagsabgeordneten der AfD. Der Rechtspopulist ist schon länger für sein Engagement gegen Flüchtlinge bekannt, jetzt aber wurde er von mehreren vermummten Tätern zusammengeschlagen und schwer verletzt. Politiker aller Parteien verurteilten den Angriff, der Staatsschutz ermittelt, Medien beklagen einmal mehr "eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft". 

Denn der Angriff auf den Politiker ist kein Einzelfall. Vor allem rechte Politiker werden inzwischen regelmäßig tätlich angegriffen, ihre Büros angezündet oder ihre Autos demoliert. Warum kommt es zu diesen Übergriffen? Gibt es einen Zusammenhang mit der liberalen Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre? Heizen Populisten die politische Stimmungslage im Land an? Gleich in ihrer ersten Sendung des neuen Jahres muss sich Sandra Maischberger mit dem ihren Gästen eines brennenden Problems annehmen: Was soll werden? Wie soll das alles nur weitergehen? Wann stirbt der erste Parlamentarier in einem unerklärten Krieg, den Extremisten mit Feuer und Stahl und nun auch mit Kanthölzern führen?

Es diskutieren:

Andreas Hollstein (Bürgermeister von Altena)

Andreas Hollstein
Andreas Hollstein  | Bild: WDR / Max Kohr
Der Bürgermeister der Kleinstadt im Sauerland wurde am Montagabend in einem Dönerimbiss mit einem Küchenmesser brutal attackiert. "Ich habe um mein Leben gefürchtet", sagt der CDU-Politiker. Der Attentäter hatte ihn offenbar wegen seiner liberalen Flüchtlingspolitik angegriffen. Dennoch hat Andreas Hollstein Mitleid mit dem arbeitslosen Maurer, aber auch mit dem politisch ganz anders tickenden Frank Magnitz. "Das Gift, das andere Menschen über die sozialen Netzwerke säen, findet Eingang in solche simplen Gemüter'", glaubt der Kommunalpolitiker.

Heiko Maas, SPD (Bundesjustizminister)

Heiko Maas
Heiko Maas | Bild: WDR / Max Kohr
Der SPD-Politiker verurteilt die zunehmenden Angriffe auf Politiker, sofern sie sich für Flüchtlinge einsetzen: "Wir dürfen niemals akzeptieren, dass Menschen attackiert werden, nur weil sie anderen helfen. In unserem Land darf kein Platz sein für Hass und Gewalt." Schuld daran, so der derzeit als Außenminister amtierender frühere Bundesjustizminister, seien die "rhetorischen Brandstifter" der AfD: "Es beginnt mit Worten. Erst fällt die Hemmschwelle bei Worten, dann bei Taten."

Alice Weidel, AfD (Fraktionsvorsitzende)

Alice Weidel
Alice Weidel | Bild: WDR / Max Kohr
Die AfD-Frontfrau verwahrt sich gegen solche Vorwürfe. "Wir haben die Themen auf das Tableau gepackt, die totgeschwiegen werden. Nehmen wir etwa die eskalierende Gewaltspirale von Migranten-Kriminalität, die wir in unserem Land haben", erklärt die Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Alice Weidel macht die CDU dafür verantwortlich, dass die "Innere Sicherheit in den letzten zwei Jahren komplett erodiert ist".

Christian Pfeiffer (Kriminologe)

Christian Pfeiffer (Kriminologe)
Christian Pfeiffer  | Bild: WDR / Max Kohr
Der Kriminalitätsforscher sieht keine generelle Verrohung der Gesellschaft, sondern einige wenige Einzelfälle. Immer noch sei die Mehrheit der Deutschen nicht gewalttätig, selbst die meisten Extremisten scheuten körperliche Übergriffe. Entgegen einem Anschein, den vermehrte Gewaltberichterstattung hervorruft, stellt Pfeiffffer fest: "Im Alltag ist das Land viel gewaltfreier geworden." Ausnahme sei aber die Gewalt von Rechts- und Linksradikalen sowie Islamisten, die aber keinen Einfluss auf das alltagsleben habe. "Wir haben besonders am rechten Rand eine Protestszene, die gefährlich werden kann", analysiert der langjährige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, der einst das "Topfen" in der DDR erfunden hatte.

Jan Fleischhauer ("Spiegel"-Autor)

Jan Fleischhauer
Jan Fleischhauer  | Bild: WDR / Max Kohr
Der Journalist kann nicht erkennen, dass die AfD Schuld an der Attacke in Bremen trage. "Es hat schon immer Verrückte und Attentate auf Politiker gegeben", erklärt der "Spiegel"-Autor. Die deutsche Gesellschaft sei eher durch die  Flüchtlingspolitik der Kanzlerin gespalten worden als durch die AfD, sagt Jan Fleischhauer. Wenn jetzt Übergriffe auf Rechtspopulisten stattfänden, dann kämen diese wohl am ehesten von links.

9 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Ein Kommentar von Stefan Kuzmany

SPIEGEL ONLINE 08. Januar 2019, 18:17 Uhr

Der AfD-Abgeordnete Frank Magnitz redet furchtbares Zeug. Er verfolgt politische Ziele, die scharf abzulehnen sind.

Anonym hat gesagt…

Geht mir ähnlich mit Claudia Roth, Habeck usw.

Anonym hat gesagt…

Schon die Einleitung, die Personenwahl, deren Statements
lassen Schlimmstes erahnen.
Das wird ein Generalabrechnung mit allem Rächten, NAZIS usw.

Wer sich diese Sendung antut hat echt ein Rad ab!!!
Keine Ahnung warum Frau Weidel da mitmacht!?

...soviel zu Erwartungen

Begreift:! Es gibt Leute, die uns den Tod wünschen.
Und mit denen ist reden sinnlos. Die hören nicht auf,
bis der Letzte von uns nicht mehr existiert.

zu verstehen ist das auch nicht. Denn in welcher
Welt wollen die Leben???

"No Borders, BH do it again, Volkstod jetzt"

...und was dann???

"wer nicht Grün wählt ist ein Nazi"

Ihr könnt mich mal!!!

An alle Leidensgenossen (sch. Wort)
an alle Nazis, die Natur regelt das...||| :)


ppq hat gesagt…

begreift: aus nachvollziehbaren gründen gab es diese sendung mal, diesmal aber wird es sie nicht geben

teu hat gesagt…

Wie sich nunmehr herausstellt wurde das Geschöpf geschubst und es fiel hin.
Manchmal geben sich eben Holzköpfe die Kante.

ppq hat gesagt…

ein regionales gerangel wie so viele, gut, dass maischberger das schon vorab bei der planung berücksichtigt hat

Anonym hat gesagt…

teu hat gesagt...
Wie sich nunmehr herausstellt wurde das Geschöpf geschubst und es fiel hin.
Manchmal geben sich eben Holzköpfe die Kante.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Wie gern würde ich mich mit Dir darüber näher unterhalten. Stumpfe Hiebwaffen sind meine Spezialität. Für den Ernstfall bevorzuge ich natürlich das Kleine Schwarze, mit abklappbarer Schulterstütze, und Rotpunktvisier.

Halbgott in Weiß

teu hat gesagt…

@Halbgott: Tut mir leid für dich. Ich muss dein Angebot ablehnen: Ich bin nicht schwul.

Ansonsten zitiere ich zum besseren Verständnis Adolf Hitler "Mein Kampf", Seite 508:

Während das Programm einer nur politischen Partei das Rezept für einen gesunden nächsten Wahlausgang ist, bedeutet das Programm einer Weltanschauung die Formulierung einer Kriegs-erklärung gegen eine bestehende Ordnung, gegen einen bestehenden Zustand, kurz gegen eine bestehende Weltauffassung überhaupt.
Es ist dabei nicht nötig, daß jeder einzelne, der für diese Weltanschauung kämpft, vollen Einblick und genaue Kenntnis in die letzten Ideen und Gedankengänge der Führer der Bewegung erhält. Notwendig ist vielmehr, daß ihm einige wenige, ganz große Gesichtspunkte klargemacht werden und die wesentlichen Grundlinien sich ihm unauslöschlich einbrennen, so daß er von der Notwendigkeit des Sieges seiner Bewegung und ihrer Lehre restlos durchdrungen ist.

Anonym hat gesagt…

Das stammt von IHM? Und ich dachte schon, es wäre ein Grundsatzpapier der Grünen...