Donnerstag, 21. August 2008

Freibier in der Kleiderkammer

Wulf Gallert fehlt es sichtlich nicht an den Dingen, die das Leben lebenswert machen. Aber der Chef der Linken in Sachsen-Anhalt denkt eben auch an andere, die es nicht so gut haben, dass sie sich ein paar stattliche Hängebacken anfuttern können. Diesen Menschen, das weiß Gallert, muss geholfen werden. "Was alle brauchen, muss allen gehören", verkündet der gelernte Lehrer aus Havelberg. Ja, jauchzet, frohlocket: Sobald die Linke die Macht in Deutschland übernommen hat, fängt das gute Leben für alle an. Essen und Trinken gehen aufs Haus, Klamotten kaufen musste nich mehr, kriegste so in der PDS-Kleiderkammer. Auch Zugfahren, Haareschneiden, Kondome, Wohnung, fließend warm und kaltes Wasser, Bartwichse, Internetanschluß, Fernsehen, Sprit für die Karre und Heizung in der Bude - keinen Pfennig wird das mehr kosten.

Auch Energienetze, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sollen nicht mehr privat, sondern vom Staat betrieben werden, der das viel besser und zu viel höheren Preisen kann. Wulf Gallert weiß noch, wie das in der DDR war: Krankenhäuser, die beinahe auseinanderfielen, Rezepte, die nur die Westverwandtschaft bei sich zu Hause einlösen konnte, Zahnersatz, der richtig schnell und gut angefertigt wurde, wenn ein paar D-Mark im Umschlag beim Auftrag lagen.

Ja, dahin will der führende Linke im Armenhaus wieder zurück, zu einer gerechten Gesellschaft, in der alle nichts haben und ein paar ein bisschen mehr und wenns nur Macht ist. Eine Vergesellschaftung brauche man deshalbt "weitestgehend" (Gallert) auch im Gesundheitswesen, etwa bei den Krankenhäusern. Noch nachdenken muss die Linke, ob private Arztpraxen enteignet oder entschädigt werden und ob Fettabsaugen im Wangenbereich künftig Kassenleistung wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Leider ist die Generation "gelebte DDR" fast ausgestorben oder malt sich den real existierenden Sozialismus schön, weil es die Vergangenheit und Jugend war, und die Nachgewachsenen wissen gar nicht, was DIE LINKE eigentlich damit fordert. Vergesellschaftung hört sich nämlich prima an, so wie Wohngemeinschaft, wo schon jeder weiss, was er zu tun hat und sich jeder vom Kühlschrank bedient, ihn nur keiner wieder auffüllen will.