Donnerstag, 11. September 2008

Handeln mit Heuschrecken

Was haben Roland Koch, Oskar Lafontaine, Matthias Platzeck, Frank-Walter Steinmeier, Wolfgang Tiefensee, Michael Glos, Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Frank Bsirske und Michael Sommer gemeinsam, fragt derGodmode-Trader?

Aber klar: Die genannten Damen und Herren, darunter der kommende Kanzlerkandidat de SPD, der oberste linke Gerechtigkeitskämpfer, der Klimaretter der Nation, der Finanzchef des Kabinettes, der seinen werktätigen Bürgern die steuerfreie Kostenpauschal gerade auf 300 Euro zusammenstreichen will, und die Gewerkschafts-Aktivisten Bsirske und Sommer, sind Mitglied des KfW Verwaltungsrats.


Als solche erachteten sie es 2001 als sinnvoll, Millionen der Allianz und der Münchener Rück für deren Beteiligung an der IKB Bank auszugeben. Damals hiess es, man wolle mit der Beteiligung sicher gehen, dass die IKB auch in Zukunft als "wichtiger Mittelstandsfinanzierer" erhalten bleibe und die IKB nicht in die falschen Hände gerate.

Tatsächlich hat die IKB hiernach, statt den Mittelstand zu fördern, vor allem in amerikanische Papiere investiert, deren Funktionsweise sie nicht verstanden hat. Dies war auch gar nicht so wichtig, viel wichtiger war dem damaligen IKB Chef das Ziel, einer der besten Kunden eines Verkäufers dieser Papiere zu sein: Der Deutschen Bank.

Nun sind die Gelder des Marshallplans, aus dem "Grundkapital" der KfW stammte, Jahre später durch eine ganz besondere Art der Vermögensumverteilung wieder dort, wo sie herkamen: In Amerika.

Um aber auch wirklich sicher zu gehen, dass die von der KfW mit 8 Milliarden Euro bezifferten Verluste auch wirklich nicht mehr aufgeholt werden, haben die Honoratioren des KfW Verwaltungsrates entschieden, die IKB zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt an eine "Heuschrecke" wie sie im Buche steht zu verscherbeln. Der Lone Star Fonds gilt Männern wie Franz Müntefering als beispielhaft dafür, wie amerikanische Renditejäger deutsche Unternehmen aushöhlen. Zuletzt schlachteten die Texaner das Fahrradwerk Biria in Sachsen-Anhalt, das angeblich keine Gewinne erzielte.

Auf dem Marktplatz gibt es für immer richtig Prügel von Steinmeier, Müntefering, Steinbrück, Sommer, Lafonataine und Bsirske. Im Hinterzimmer aber sind dieselben Herren schnell bereit, die zusammengekrachte Fast-Staatsbank an die vermeintliche Heuschrecke zu verkaufen. Proteste sind nicht überliefert, der Insider, der den Text auf Godmode verfasst hat, schreibt abschließend: Nun würden "Parteispender aus der Bankenszene" dafür sorgen, die Sache unter den Teppich zu kehren. Ist ja auch vorbei und erledigt. Jeder Deutsche hat es sich hundert Euro kosten lassen, die Verluste vor dem Verkauf auszugleichen. Das Geld hat der Steinbrück mit einer gekürzten Aufwandspauschale für alle Steuerbürger schnell wieder rein.

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