Freitag, 6. Februar 2009

Zu Besuch im Bundespostfach

Sicherer als unter der Obhut des Ministerium, das für die Überwachung des Email-Verkehrs zuständig ist, können Emails nicht sein. Deshalb kommt die Idee der Bundesregierung, bald ganz, ganz sichere Bundespostfächer für alle Deutschen anzubieten, auch so gut an. Eine neue brandneue und sehr schöne Bundespostfach-Behörde werde die Anbieter zertifizieren, so dass jeder, der mit "De-Mail" eine Nachricht schickt, immer genau der ist, der er zu sein scheint. Abgeglichen werden alle Nachrichtenich anonym mit der elektronischen Gesundheitskarte, dem elektronischer Personalausweis, dem Fingerabdruck im Elektro-Pass, dem europaweit gültigen Führerschein und dem aktuellen Bewegungsprofil aus den handynutzerdaten.

Verschlüsseltes Mailen, heute nur mit simplen Programmen wie "Tor" möglich, und das Einkaufen im Internet, in den zurückliegenden 15 Jahren mangels hinreichender staatlich garantierter Identifizierungsmöglichkeiten zum Erliegen gekommen, soll damit nach dem Willen der Bundesregierung endlich massentauglich werden.

De-Mail ist das weltweit erste staatliche Mailsystem, zu dem ausschließlich der jeweilige Sender und der Empfänger Zugang haben. Damit ist die neue bundeseigene E-Mail besonders interessant für Freunde von Kinderporno, Neonazipropagandisten und islamistische Terrordroher. Im Moment herrscht zwar sowohl in der Nazi-Szene als auch bei Al Kaida noch Unsicherheit, ob Innenminister Wolfgang Schäuble 2.0 es wirklich ernst meint mit dem vor Dritten mit staatlicher Garantie geschützten De-Mail-Verkehr. Aber die Werbekampagne für das Bundespostfach hat bereits begonnen:

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