Mittwoch, 20. Mai 2009

Rauschende Rendite bei Staatsbrauerei

Als Josef Ackermann für die Deutsche Bank ein Renditeziel von 25 Prozent nannte, war die deutsche Arbeiterbewegung zum ersten Mal seit der Vereinigung von KPD und SPD zur SED wieder geschlossen einer Meinung: Nicht nur menschenverachtend ist es, 25 Prozent Gewinn machen zu wollen, sondern auch "völlig unmöglich" (Müntefering).

Als Thomas Schäuble, Chef der Bierbrauerei "Tannenzäpfle", jetzt eine Umsatzrendite von 29 Prozent für das vergangene Jahr verkündete, blieb die deutsche Arbeiterbewegung stumm. Die Brauerei, die kleine Fläschchen für Besserverdienende abfüllt, befindet sich in baden-württembergischen Landesbesitz. Niemand braut so gutes Bier wie der Staat, der sich die Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs und den Kampf gegen Komatrinker auf die Fahnen geschrieben hat.

Bei Tannenzäpfle gibt es alles aus einer Hand: Den Rausch und die Rendite, die auch in Zukunft höher sein wird, als es sich Joseph Ackermann auch nur erträumen kann. Belastet worden sei die Vorjahres-Bilanz ja durch einen ungewöhnlich starken Anstieg der Malzkosten, sagte Brauereichef Schäuble. Die aber sinken schon wieder. Langfristig ist noch mehr drin - Herr Müntefering, übernehmen Sie!

6 Kommentare:

  1. Schon mal eins getrunken?

    Ich nehme das hier im Badischen keineswegs als Bier für Besserverdienende wahr, oder ist €13,49 für eine Kiste (24x0,33)exorbitant teuer?

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  2. Das Zeug ist aber auch einfach gut. Und ich bin sonst kein Biertrinker.

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  3. man muss zum glück nicht selber schätzen, ob das ein billig- oder ein premiumbier ist: "Rothaus erzielte seine Umsätze ausschließlich im hochpreisigen Marktsegment. Es wurde darauf verzichtet, den Ausstoß durch Sonderaktionen oder Preisnachlässe zu erkaufen", heißt es
    http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/rekordjahr-fuer-rothaus-brauerei--14970399.html

    ich trink ja gar kein bier, finde 29 % allerdings überaus exorbitant. wäre ich tannenzäpfle-trinker, würd´ ich die marke wechseln.

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  4. Jetzt, wo Porsche evtl. an den Staatsbetrieb Volkswagen geht, sollte der Staatsbetrieb Rothaus die Ehre des Ländles retten und aus Rache eine niedersächsische Brauerei übernehmen. Irgendwelche Vorschläge?

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  5. wulf sollte mit oettinger vereinbaren, dessen anteile an rothaus gegen porscheanteile zu tauschen. dann hat die öffentliche hand die mehrheit und fusioniert porsche und vw zum veb. der übernimmt continentalt, das wird mit schaeffler zusammengelegt und kann dann opel als tochter schlucken. usw.

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  6. Oder eben Porsche mit Rothaus fusionieren und den ganzen Spaß dann an BMW verkaufen. Bier+Auto läuft in CSU-Land doch immer gut.

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