Montag, 23. November 2009

Wofür wir gern werben: Adipositas

Für Sackleinen, Internet-Steckdosen und den
Kampf gegen das Klima, für ungeschützten Sex mit Paris Hilton und für Mp3 vom BND durften wir schon Reklame machen, dank der stets zielgerichtet auf die persönlichen Bedürfnisse unserer Besucher ausgerichteten Werbebemühungen unseres Partners Google immer auf Augenhöhe mit dem kranken Zeitgeist und immer nah dran am Wahnwitz einer Welt, der zwischen monarchischen Starbeerdigungen, wirren Wahlkämpfen und immer extremer werdenden Berichten über Wetterextreme zunehmend die Luft für zunehmende Aufregung ausgeht.

Inzwischen muss sogar ein alter Bock wie der als Literaturkritiker bekannt gewordene Helmuth Karasek das neue Glück des als Totengräber der SPD bekanntgewordenen Franz Müntefering mit einer als SPD-Nachwuchshoffnung zuvor nie bekanntgewordenen jungen Frau kritisieren, um überhaupt noch in irgendeinem Medium wahrgenommen zu werden. Härter noch traf es die Hartrockerband Rammstein. Die war gezwungen, für ein neues Album auf den Strich zu gehen.

Das hier aber ist nochmal ein richtig ekliger Knaller, den wir mit besonderem Stolz schon seit Tagen präsentieren: Die dicke Frau mit dem adipöden Schwabbelbauch, die in unserer Rechtsaußenspalte dafür wirbt, ruhig mal eine Haxe mehr in sich reinzustopfen, weil das zellulitefreie Eisschnelläuferinnenoberschenkel macht. Das sichtlich computergenerierte Geschöpf wird uns von Google momentan sehr hartnäckig zur Verfügung gestellt, erste Leser beschweren sich schon, weil sie den Anblick von soviel Wahrheit selbst hier nicht vermuten und zu ertragen bereit sind.

Nun, wir haben das Pinup-Bild nicht bestellt. Dass es dennoch zu sehen ist, hängt, so entnehmen wir dem Wenigen, das aus den Betriebsgeheimnissen des Noch-Netzriesen ans Tageslicht gedrungen ist, mit den Interessen unserer Besucher zusammen, denen Google glaubt, völlig zurecht Gewichtsprobleme unterstellen zu dürfen.

Wir weisen darauf hin, dass unser marodes Anzeigengeschäft wie in Deutschland üblich völlig unabhängig vom redaktionellen Teil verwaltet wird. Wir hier in den dunklen Schreibstuben halten unsere Leser generell für durchweg irre jung, sehenswert schön, beneidenswert sportlich und in einem Maße durchtrainiert, das seinesgleichen sucht.

2 Kommentare:

  1. Dank NoScript im Feirfox bleibt mir so eine Anzeige verborgen.
    NOScript lohnt sich echt!

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  2. @anonym:
    Tatsache, nur klappert die kommentarfuktion nicht mehr so einwandfrei. Aber das ist es allemal wert, wenn einem die Adöpädie dafür erspart bleibt.

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