Samstag, 8. Mai 2010

Erstes Papstopfer-Casting startet

Der Mixa ist weg, die Kirche wackelt und die Bernburger Genossen des egalitären Redaktionskollektivs Bluthilde setzen nun dazu an, dem jahrtausendealten vatikanischen System den Todesstoß zu versetzen. Mit dem ersten offiziellen Papstopfer-Casting suchen die agilen Hilde-Benjamin-Verehrer "drei bis vier hauptberufliche Missbrauchsopfer (m/w; Basis § 84 HGB) im Ausschließlichkeitsvertrieb für Auftritte in Talkshows, Fernseh- und Zeitungsinterviews", mit deren Hilfe dem obersten Opium-Prediger fürs Volk das finstere Handwerk gelegt werden soll. Voraussetzung für Bewerbungen seien "humanistische Gesinnung, lebhafte, schmutzige Fantasie" und ein "gefestigter Klassenstandpunkt". Bewerber mit ärztlich attestiertem Münchhausen-Syndrom würden bei der Einstellung bevorzugt, "gute Bezahlung, sichere Aufträge und hohes soziales Ansehen" seien garantiert, ein "zusätzliches steuerfreies Einkommen in sechs- bis siebenstelliger Höhe durch Entschädigungszahlungen" ist außerdem möglich.

Verlangt wird, was Spaß macht: "Die Tätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Darstellung selbst erfundener oder von uns vorbereiteter Erzählungen über sexuelle Missbrauchshandlungen katholischer Geistlicher, insbesondere aber des Kirchenoberhauptes Papst Benedikt XVI", heißt es auf Bluthilde. Alle bisherigen Versuche, dem ehemaligen Deutschen den Heiligen Stuhl unter dem Hintern wegzuziehen, waren an dessen hinhaltendem Widerstand gescheitert. Zuletzt hatte Benedikt seinen Weggefährten Mixa geopfert, um von seiner eigenen Mitverantwortung abzulenken. Mit dem Papstopfercasting besteht jetzt nach Ansicht von Kirchenkennern erstmals die Chance, Benedikt direkt in den Qualitätsmedien zu platzieren.

3 Kommentare:

  1. *lol* Geil, dass Ihr dabei seid - Gruß nach Halle! :)

    Prog off:

    PR-technisch war die Story mit dem Missbrauch ja eigentlich ein Griff ins Klo. Mixa war ja nach dem Übersiebnungseid bezüglich der Ohrfeigen nicht mehr wirklich gefährlich.

    Die Gutis hätten also besser daran getan, sich zurückzulehnen und abzuwarten. Hätte der Papst das Rücktrittsgesuch abgelehnt, hätten sie immer noch hetzen und die Saunastory bringen können.

    Aber so könnte es ein Pyrrhussieg werden. Der tägliche Zwei-Minuten-Hass gegen die Kirche lief sich langsam tot, bei Schlagzeilen wie "Neue Missbrauchsmeldung" beginnt der Normalbürger wegzuhören, wenn sie über ein paar Wochen hinweg ständig wiederholt werden. Ist ein Gewöhnungseffekt - jeder PR-Profi hätte dazu gesagt, es würde erst mal reichen und man sollte für die nächste Kampagne ein paar Monate zuwarten.

    Aber die fortschrittliche Community riskierte den Overkill - und die Saunastory könnte dazu führen, dass der kleine Mann von der Straße (nicht der ohnehin überzeugte missionarische Atheist) anfängt, sich zu fragen, ob das mit der Kirche als Hort der Pädophilie nicht eine ähnliche Räuberpistole sein könnte wie das mit der Erderwärmung...

    PS: Wie wäre es mit dem neuen Griechen in Trinum als Location für das Casting? Der hat ja seinen Eröffnungszeitpunkt reichlich suboptimal gewählt. ;)

    Da wäre es ein guter Kontrapunkt, wenn er von sich später behaupten könnte "Von hier aus wurde Geschichte geschrieben"... :)

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  2. oh, ein orthodoxer womöglich noch! das könnte ein neues schisma geben. großartig. sagt bescheid, wenn ein termin steht, wir schicken das lokalfernsehen

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  3. Ich war zwar noch nicht drin, aber ich denke, das sind keine Griechen. Die haben bloß den "Trinschen Hoff" ein Bisschen aufpeppen wollen, um im weltläufigen Flair der Fast-Fuhnemetropole marktfähig zu sein.

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