Montag, 25. Juli 2011

Buchenholz als Botschaft

Ist das Julian Assange? Oder Anders Breivik? Führt die Spur des Attentats von Oslo nach Deutschland? Oder handelt es sich um eine zufällige Ähnlichkeit zwischen dem Mörder und dem Motiv der jüngsten Kachelung des bekanntesten halleschen Künstlers Kachel Gott?

Fest steht: Der Fliesenkünstler, dessen imposantes Gesamtwerk PPQ gemeinsam mit dem Internetriesen Google in einer formschönen Online-Galerie präsentiert, ist auf dem Weg zurück zu den Wurzeln.

Statt kalter Keramik, die der große Unbekannte aus der Metropole an der "Straße der Gewalt" über Jahre als Arbeitsgrundlage wählte, wechselte er für sein neues Werk zum warmen, weichen Holz. Gelegentlich hatte der Kachelkünstler zwar auch in der Vergangenheit schon zu nachwachsenden Rohstoffen gegriffen, vor allem seine berkannte "Käfer"-Serie entstand durchweg auf Buchenholz. Porträthafte Arbeiten wie die von Breivik/Assange zeigt der Kunstschaffende, der sich bis heute vor der Öffentlichkeit versteckt hält, aber erstmals auf Holz.

Ein Statement zum Atomausstieg? Ein Plädoyer für Sonnenenergie? Oder Protest gegen den medialen Umgang mit dem Waldsterben? Wie stets in seiner langen, erfolgreichen Karriere als Kachelkünstler verweigert der stille Star die Mitarbeit an der Erklärung seiner Motive - und macht sein Werk, das auf die Neuverkachelung der kompletten Innenstadt zielt, damit noch unfassbarer, noch schöner.

Mehr Kachelkunst: Kleine Stadt, große Kunst

2 Kommentare:

waulmurfkachel hat gesagt…

Nein, nein, das ist ganz klar Michael "Westtapete" Gwisdek mit etwas volleren Haaren.

Wir sollten einfach wieder öfter "Westtapete" oder "Toilettenpapier" sagen. Dann friert es uns nicht mehr so an der Birne (man erinnere sich an seine schwarze Birne-Kachel), das will vermutlich der KachelGott uns sagen.

ppq hat gesagt…

könnte sein. wer die massen erreichen will, siehe apple, braucht einfache symbole, am besten zwei-, höchstens aber dreifarbig

das lehrt die geschichte - und das wenigstens habe alle gelernt