Sonntag, 30. Dezember 2012

Todesstrafenprofessor: Papa ante mortem

Der arme, arme Professor! Erst wurde der Grazer Universitätsprofessor Richard Parncutt von der gesamten Weltpresse ignoriert, obwohl er wegweisende Vorschläge zur künftigen Verhinderung der Leugnung des Klimawandels gemacht hatte. Dann schreckten ein paar Blogger auf, das aber auf eine Art, dass Parncutt seinen revolutionären Text zur weltweiten Verhängung der Todesstrafe über jeden Klimaleugner zuerst änderte und dann ganz löschte. Und nun, wo das ratlose Schweigen sämtlicher 487 deutschsprachigen Medienhäuser immerhin vom österreichischen Kurier gebrochen wird, geht es nicht mehr um den geplanten großen Krieg der vorausschauenden Justiz gegen alle, die meinen, man dürfe doch wohl durchaus Zweifel an der allgemeinen Klimaerwärmung haben.

Sondern um ein paar Nebensätze des Aufsatzes "Death penalty für global warming deniers?", in denen Parncutt nur der Vollständigkeit erläutert hatte, dass selbstverständlich auch Massenmörder wie der amtierende Papst Benedikt hingerichtet werden müssten: Die ablehnende Haltung zu Kondomen, an der die Katholische Kirche wider besseren Wissens festhalte, ermorde Millionen und Abermillionen künftige Menschen. Ein Menschheitsverbrechen, das nur mit vorauseilend vergossenem Blut verhindert werden kann.

Eine These, die Medien - zumindest in Österreich, in Deutschland gilt weiter ein allumfassendes Schweigelübte - elektrisiert. Und die katholische Kreise auf eine Art empört, die beinahe noch bizarrer ist als die wirre Vorlage des Grazer Musikwissenschaftlers. Der Presse- und Medienverantwortliche der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe zum Beispiel "verurteilte" die "jüngsten Aussagen von Richard Parncutt über Papst Benedikt XVI." Seinem Pamphlet fehle "sowohl intellektuelle Redlichkeit als auch der grundlegende Respekt, der jedem Menschen gebührt".

Vor allem aber dem Papst, wie die Ausführungen des Pressesprechers der österreichischen Stellvertreter von Gottes Stellvertreter auf Erden vermuten lassen. Wuthe ist weder empört darüber noch entsetzt davon, dass Parncutt tausende oder gar zehntausende Menschen hinrichten lassen will, nur weil sie Zweifel an der herrschenden Lehre der Klimakirche äußern. An solchen Umgang erinnert sich der gute Katholik noch allzugut.

Nein, die paar Nebensätze zum Papst, von Parncutt eher der Vollständigkeit halber aufgeschrieben, treiben Gottes Sprachrohr zu humorigen Großtaten: Übersehen werde, dass gerade die katholische Kirche jene Institution sei, die sich weltweit am stärksten im Kampf gegen HIV/Aids engagiert, lässt Wuthe über kathweb.at verbreiten. "Rund ein Viertel aller Aktivitäten in diesem Bereich wird von katholischen Organisationen getragen", heißt es da wohl bezugnehmend auf zahlreiche Heilgebete. Auch seien die von der Kirche empfohlene sexuelle Enthaltsamkeit und eheliche Treue sichere und wirksame Wege, um HIV/Aids nachhaltig zu bekämpfen, heißt es weiter. Parncutts Behauptung, dass "die Zahl der an AIDS verstorbenen Menschen viel geringer wäre, wenn die katholische Kirche ihre Position zur Empfängnisverhütung verändert hätte", stimme deshalb nicht, so der Sprecher der Bischofskonferenz. Die Menschen müssten eben einfach nur aufhören, Sex zu haben.

7 Kommentare:

  1. "Wer versucht, Menschen umzuerziehen, bringt am Ende Menschen um."

    Der Satz stimmt eben. Praktisch erwiesen.

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  2. Parncutt wurde gezwungen, seine Äußerungen zurückzuziehen.

    Ohweh. Soweit sind wir schon wieder.

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  3. Der Professor hat selbst vorhergesehen, daß er von der Mehrheit seiner Zeitgenossen als Spinner geschmäht werden wird. Allerdings weiß er sich Trost in der Gewißheit, schon im Jahre 2050 ob seines Todesstrafenvorstoßes von den meisten Menschen unterstützt, gefeiert und bewundert, ja mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar vom Papst heiliggesprochen zu werden, der dann längst erkannt haben werde, daß Kondome eine so schlechte Sache dann doch nicht seien.

    Parncutt im Original:
    Right now, in the year 2012, these ideas will seem quite crazy to most people. People will be saying that Parncutt has finally lost it. But there is already enough evidence on the table to allow me to make the following prediction: If someone found this document in the year 2050 and published it, it would find general support and admiration. People would say I was courageous to write the truth, for a change. Who knows, perhaps the Pope would even turn me into a saint. Presumably there will still be a Pope, and maybe by then he will even have realised that condoms are not such a bad thing!

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  4. Ja, die Zeit ist noch nicht reif für Parncutts Vorschlag. Wie der Humanist Linkola bemerkt, muß man es ruhiger angehen lassen, und die Klimaleugner erst mal nur ins KZ stecken.

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  5. Man muss zumindest ein totaler Nichtsmerker sein, um nicht sofort wegzulaufen wo Parncutt auftaucht.
    Wir können getrost davon ausgehen, dass in den Knallfrosch- und Propagandawissenschaftlichen Einrichtungen die Mehrheit der Insassen komplett verrückt ist. Anders lässt sich das in diesem Morast von Lügen, Idiotie, Fälschung und Hass gar nicht aushalten.

    Parncutts SchwesterInnen im Geiste sind genauso.
    Einigen, z.B. Klimakasper Schelli oder Hornscheidt (diesem bedauernswerten Produkt genetischer Experimente), sieht man das auf den ersten Blick an.
    Bei anderen ehrt das Werk den Meister. Geier hat freundlicherweise Linkola und Delingpole augegraben. Die Butterwegges, Brählers, Beetze, Bertrams, Benze, Börsch-Supans, Brügelmanns, Butterwegges, Donnsbachs, Foroutans, Fthenakisse, Häberles, Heiligers, Heitemeiers, Hoeme, Horxe, Huininks, Hurrelmanns, Kreyenfelder, Leggewies, Möller, Neyers, Rahmstorffe, Rauschenbäche, Vaupels, Vultejusse, Wellers und Wippermanns dieser Welt sind genau solche Sumpfblüten der gleichgeschalteten Verdummungsanstalten.
    Und der Nestor des Klimaschwindels, James Hansen wollte auch schon Freisler und Benjamin von der Leine lassen.

    In diesen Bereichen ist der westliche Wissenschaftsbetrieb total verkommen, man kann die Produkte ungeprüft samt und sonders in die Tonne treten ohne dass dabei was wertvolles verloren ginge.

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  6. Klimaalarmismus und Papstkritik - ein Kombination wie sie unseren Linken keine größere Freude mehr machen könnte.

    Und wie subversiv von ppq, sich der billigen Antikirchenpolemik anzuschließen, dabei aber in einigen wenigen Nebensätzen den Klimaalarmismus anzugreifen... ;-p

    In diesem Sinne mein Lieblingsblog: Nächstes Jahr weitermachen!

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