Donnerstag, 24. Oktober 2013

NSU: Vorladung für Hollywood

Nach den neuen Enthüllungen im NSU-Prozess über die eventuelle Beteiligung einer amerikanischen Schauspielerin an den Mordanschlägen der Terrorgruppe aus Thüringen bekommt das aufsehenerregende Verfahren neuen Zündstoff. Eine Zeugin hatte ausgesagt, die Schauspielerin Sara Gilbert (Foto oben), die in der US-Fernsehserie „Roseanne“ die Figur der Darlene Conner spielt, vor einem Mordanschlag des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ im Jahr 2005 in Nürnberg in der Nähe des Tatorts gesehen zu haben. Gilbert habe vor ihr in einem Supermarkt an der Kasse in der Schlange gestanden, sagte die Zeugin vor dem Oberlandesgericht München. Sie sei ihr aufgefallen, weil sie aus dem Fernsehen kenne. „Sie stand direkt vor mir.“

Zunächst hatte die Frau der Begegnung im Supermarkt keine Beachtung geschenkt. Erst als sie nach vielen Jahren ein Fahndungsbild sah, sei ihr eingefallen, dass sie Sara Gilbert genau am Tattag sechs Jahre zuvor im Edeka gesehen habe. Die lockigen Haare und das Gesicht habe sie nie vergessen können. Der Vorsitzende Richter legte der Zeugin Bilder der Schauspielerin vor; tatsächlich identifizierte die Frau Gilbert als die Darstellerin aus der Fernsehserie, die 2005 im Supermarkt eingekauft habe. Nicht mehr erinnerlich waren ihr die Waren, die die Amerikanerin im Korb hatte.

Bereits in der Anklageschrift ging die Bundesanwaltschaft aufgrund der Aussagen der Frau davon aus, dass Sara Gilbert am Tatort war. Weil sich die Zeugin aber in ihrer Vernehmung vor Gericht zwar noch an ihre Begegnung mit Gilbert vor inzwischen acht Jahren, nicht aber an die vielen Einzelheiten erinnern konnte, die sie noch vor einigen Jahren gewusst hatte, rechnen Beobachter damit, dass das Gericht die amerikanische Schauspielerin selbst vorladen wird. Gilbert solle ihren Aufenthaltsort am Tattag nennen und ein Alibi vorlegen. Bislang gibt es keine belastbaren Hinweise, dass der frühere Kinderstar bei den Anschlägen des Nationalsozialistischen Untergrunds in der Nähe der Tatorte gewesen sein könnte.

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5 Kommentare:

  1. Es ist in den sonst sensations-/hyperventilations-süchtigen Müllstrom-Medien verdächtig ruhig geworden um den „Jahrhundert-Prozess“. Offenbar wird aufgrund zu geringem schuldkult- und nazikeulen-verwertbarem Outputs auf die bekannte Plan-B-Strategie, nämlich Totschweigen umgeschaltet.

    Überhaupt wird es spannend, ob die deutsche Justiz noch genug Hirn und vor allem Rückgrat hat, diese Farce, diesen zusammen gelogenen und –halluzinierten Popanz „NSU“ als das zu demontieren, was er wirklich ist. –

    Ob die braven bundesrepublikanischen Kläffer es endlich einmal wagen werden, dem Rest der Welt das wieder mal erwartete Mantra von der ewigen Schuld und ewigen Bösartigkeit des Nazi-Gen-Volkes zu verweigern.

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  2. Alle Menschen, die zur Tateit in der Nähe des Tatortes waren und dort einer bürgerlichen Tätigkeit nachgingen, sollten wegen "Pflege einer gutbürgerlichen Fassade" angeklagt werden!

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  3. "Überhaupt wird es spannend, ob die deutsche Justiz noch genug Hirn und vor allem Rückgrat hat ..."

    Forget it !

    Aber man kann sich die BGH-Beschlüsse zu Andre/Holgi auf der Seite des mdr herunterladen ("dem schließt sich der Senat nicht an", etc.)

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  4. Hach, wenn das Hilde Benjamin noch erleben könnte!

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  5. Bin grade über diese unterhaltsame Seite gestolpert.
    Witzig ist ja besonders das mit S. Gilber - denn die ist lesbisch und jüdisch .... nur so als Anmerkung nebenher ;-)

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