Dienstag, 22. April 2014

Russische Gefahr: Feind hört mit

Damit hatte nun wirklich niemand rechnen können! Obwohl Deutschlands Spitzenpolitiker nun schon seit mehr als sechs Jahrzehnten betonen, keinerlei feindliche Absichten mehr gegen den einstigen Kriegsgegner zu hegen, hält der russische Despot Wladimir Putin seine Geheimdienste offenbar dazu an, Informanten aus Politik und Wirtschaft in Deutschland zu gewinnen. Einem Zeitungsbericht verstecken sich die mit dieser Aufgabe betrauten Agenten in der russischen Botschaft in Berlin, von hier aus nehmen sie vor allem unterbezahlte und entrechtete Mitarbeiter von Abgeordneten, Stiftungen und Ministerien ins Visier. Der Verfassungsschutz, der die bahnbrechenden neuen Erkenntnisse zu Ostern öffentlich machte, ist alarmiert.

Agenten KGB Berlin Entdeckung
Überraschende Erkenntnis: Ein Drittel der Mitarbeiter der russischen Botschaft in Berlin sind gar keine Diplomaten.
Wie zuvor bei der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds, bei der flächendeckenden Aushorchung der Deutschen durch den US-geheimdienst und im Fall der Bildersammelleidenschaft des NSU-Untersuchungsführers Sebastian Edathy hatte der Geheimdienst über Jahre hinweg keine Anzeichen dafür entdeckt, dass die Russen versuchen, an sensible Informationen über die deutsche Außen- und Wirtschaftspolitik und Rüstung zu gelangen. Man sei davon ausgegangen, dass "Wolf und Lamm zugleich weiden der Löwe Stroh isst wie ein Rind, und die Schlange soll Erde speist", sagte der deutsche Spionageabwehrchef Burkhard Even.

Nun aber hätten sich "harmlose Einladungen" zu Empfängen in der Berliner Botschaft der Russischen Föderation als Methode von Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes herausgestellt, völlig "ahnungslose Zielpersonen" anzusprechen. In vermeintlich harmlosen Gesprächen werde dann getestet, "ob diese Zielperson nützliche Informationen etwa zur Energiepolitik habe oder sich in großen Wirtschaftsunternehmen, bei der Nato oder der EU auskenne". Halten die russischen Agenten den Kontakt für nützlich, treffen sie sich mit der Person weiter, freunden sich mit ihr an, um diese abschöpfen zu können.

Ein Vorgehen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Jetzt, direkt nach der Entdeckung, hat der Verfassungsschutz der dreisten Methode den Namen "halboffene Beschaffung" gegeben. entdeckt wurde dabei, dass diese Form der Spionage auch von anderen Staaten angewendet werde, um an Quellen zu kommen. Allein Moskau soll es pro Jahr auf "mehr als hundert Anwerbeversuche" bringen - gelingt nur die Hälfte, könnte Moskau bereits binnen zweier Jahre mehr Gewährsmänner in Deutschland gewinnen als deutsche Mitglieder bei der renommierten Atlantik-Brücke deutsche Interessen vertreten.

Der Verfassungsschutz empfielt, sich von Russen fernzuhalten, so lange deren Absichten nicht klar sind. Einladungen sollten besser abgelehnt, Geschenke nicht angenommen werden.

6 Kommentare:

  1. Ich habe mich schon gewundert, warum der Putin die Merkel so oft persönlich getroffen hat. Nun weiß ich es. Um Informationen abzuschöpfen. Ach Du meine Güte!

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  2. gut recherchiert — bis auf die offensichtliche Fehlinterpretation (oder war es nur ein flüchtigkeitsfehle?), daß »deutsche Mitglieder bei der renommierten Atlantik-Brücke deutsche Interessen vertreten« sollen.

    Gerade das sollen sie ja nicht.

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  3. doch, tun sie, weil deutsche und amerikanische interessen immer deckungsgleich sind, d.h. was amerika dient, dient auch deutschland! wie früher mit ddr und udssr!

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  4. Ach diese Berichte erscheinen auch in der Schweizer Presse. Toll unsere ach so unabhängigen Medien. Das scheint ein abgekartetes Spiel zu sein. Aber die Abhöraktionen der AMIS das sind nur Kleinigkeiten im Vergleich zu Russland. Ja ja alle suche halt immer einen Schuldigen, im Moment halt "Russland-Bashing". Klar ich traue auch Russland-Putin nicht, spielt er doch in der gleichen Elite-Liga.

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  5. riccardo borgheseApril 22, 2014

    Ist der Rotgardist mal nett zum Nazi, muss Übles dahinterstecken. Sowas ist falsches Denken. Als Pate mit eigener fünfter Kolonne im Bundestag hat Vlad der Schreckliche so einen Pipifax nämlich nicht nötig.

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  6. Die Russen wollen Informationen zur Energiepolitik? Wenn das stimmt, wenn die wirklich ausgerechnet diese geheimste und erfolgreichste Wunderwaffentechnik für die Rettung des Planeten ausspionieren, dann sind sie nicht mehr unsere Freunde.

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