Sonntag, 20. Juli 2014

Drehrumbum im Gaza-Streifen

"Nach Faustschlag von Spaziergänger: Wütende Straßenräuber verprügeln Mann im Stadtpark", beschreibt das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine Szene, die sich in der vergangenen Woche in einem Freizeitpark unmittelbar am Verlagshaus des Leitmediums in Hamburg abgespielt hat. Dabei war ein Spaziergänger von Straßenräubern überfallen worden. Als sich der Mann mit Faustschlägen wehrte, versuchten die Täter, ihn zusammenzuschlagen.

Für die "Spiegel"-Redaktion ist der Betroffene damit selbst schuld. Durch seinen Widerstand gegen den Überfall habe er die Täter provoziert und sie durch seinen physisch geäußerten Unwillen, den Überfall zu dulden, gezwungen, ihn zu misshandeln. Niemand, der seine Brieftasche, sein Handy oder sein Leben und das seiner Angehörigen auf eine solche Art schütze, dürfte damit rechnen, militante Täter abzuschrecken. Ganz im Gegenteil: Er fordere eine gewalttätige Reaktion geradezu heraus.

Das Erklärmuster, das der "Spiegel" hier erstmals auf innerdeutsche Kleinkriminalität anwendet, folgt damit dem klassischen Muster, das von den deutschen Medien seit Jahren erfolgreich im Nahost-Konflikt verwendet wird. Beim subkutan antisemitisch grundierten leitjournalistischen Nachrichtenprinzip "Reactio - Actio" wird der zeitliche Ablauf des Geschehens verbal einmal um sich selbst gedreht und die Ereigniskette konsequent von hinten erzählt, bis sich die Verantwortung für die Geschehnisse vom Täter lösen und eine Übertragung auf das Opfer stattfindet.

Immer hat Israel im Leadsatz "Raketen auf den Gazastreifen abgeschossen" und damit soundsoviele Menschen inklusive soundsoviele Kinder verletzt und getötet, ehe bekanntgegeben wird, dass Hamas-Kämpfer zuvor "Kassam-Raketen auf Israel abgeschossen" hatten, auf die Israel mit seinen Angriffen nur reagierte. Hängen bleibt, was hängenbleiben soll: Der Überfallene hätte sich seine Reaktion besser überlegen sollen. Der Böse ist der, der zurückgeschossen hat.

Die Achse des Guten erklärt den Konflikt
Klassisch erzählt: Wie die Süddeutsche Zeitung sich ihren eigenen Krieg strickt

13 Kommentare:

  1. Wie bei Unfällen mit Fahrradfahrern. Da ist auch immer der Autofahrer schuld, weil der Radfahrer sich verletzt hat und der Autofahrer nur Blechschaden hat.

    Das ist der deutsche Gerechtigkeitssinn: Wer weint, ist unschuldig. Wer am lautesten weint, ist am unschuldigsten.

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  2. Die Diskrepanz der ÖR - Berichter zur Auseinandersetzung unter den Semiten, war der erste Augenöffner für mich. Wenn die da lügen, habe ich mich gefragt, wo noch überall.

    Nun will ich nicht über die soziale Waffenungerechtigkeit lamentieren aber die Schlachterliste ist doch sehr einseitig. Klar, für die Menschen in Sderot und anderswo ist die geistige Anspannung sehr hoch, denn irgendwann könnte einer der Böller doch mal jemanden töten oder verstümmeln aber im Grunde genommen kratzt es die israelische Regierung kein bischen, was mit den Menschen passiert, die Tag für Tag unter den Hamas - Raketen leben müssen.

    Und diese Bodenoffensive ist Augenauswischerei, denn um das Problem zu beseitigen, müßte das Gebiet okkupiert werden, von dem der Beschuß aus erfolgt. Das ist aber politisch nicht gewollt. Wegen der Kosten, der Auswirkung auf die Moral der Armee und des Gegreines der planetaren Gutmenschen.

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  3. Ich dachte, daß sei @opanzerbummis Revier.

    Okay, death toll:
    Israel: 0
    Palästinenser: 240

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  4. derherold

    Ein Einbrecher in meinem Haus.

    Ich nehme Latte, schlag sie ihm über den Schädel.

    Bilanz:

    Eigene Tote 0 = 0%
    Gegenseite alle tot = 100%

    Juristisch mag ich nun ein Problem haben, aber vom eigenen Standpunkt finde ich das Ergebnis soweit in Ordnung, als dass der umgekehrte Fall für mich durchaus negativ wäre.

    Gazakrieg ist alle fünf Jahre. Die Ballerstinenser böllern EU-finanzierte Raketen auf den Süden Israels, und nach fünf Jahren gibts eine israelische Bodenffensive, die ihnen das Zeugs wieder abnimmt, weil die Leute in Sderot mal wieder die Schnauze voll haben vom Beschuss. Derweil lässt sich das Iren-Dome für alle Welt gut ausprobieren und verkaufen.

    Viel mehr als dieser Krieg, sollten uns die Gazastreifen in unseren eigenen Städten interessieren. Die vielgeschmähte israelische Einmauerungstaktik vor selbstexplodierenden Ballerstinenser könnte für die autochtone Bevölkerung in unseren Städten auch bald lebenserhaltend sein.

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  5. Dann beschreiben wir doch einmal denn Fall, daß Deutsche in Deutschland von derschlagen würden (rein hypothetisch ... so etwas wüde niemals passieren). Wir würde darauf die istaelische Botschaft in D, reagieren ?

    "Das sind arme Leute. Armut zwingt sie zu Straftaten. Das sind Talente, denen Bildung verweigert wird. Alltagsrassismus der Deutschen mß bekämpft werden. Ein runder Tisch muß gebildet werden, um den armen Einwanderern zu helfen"

    Etwa so ?

    @Anonym: So weit ich mich erinnern kann, ist klar, wer Einbrecher in wessen Haus ist.

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  6. Dann beschreiben wir doch einmal denn Fall, daß Deutsche in Deutschland von Einwanderern schlagen würden...

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  7. Herold, ich weiß nicht was Du gerade rauchst. Aber gibt mir bitte was davon.

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  8. Israel führt Krieg. Dazu kann man sich verhalten, muß es aber nicht. Wenn, dann kann man das zum Kotzen finden, moralisch vertretbar halten, verurteilen, befürworten, begründen, ablehnen. Kann man alles machen.

    Es gibt nur ein Gesetz des Krieges, die Gewalt. Die wird so zelebriert, daß sie zum Kriegsziel führt. Die Hamas terrorisiert Israel mit Silvesterböllern, wenn ich den Spiegel richtig verstanden habe. Israel hat richtige Raketen. Die haben ein nicht mehr vertretbares Maß an ermordeten Zivilisten verursacht. Israel hat ein Problem. Das wissen sie. Das hat sie noch nie gekümmert. Es interessiert sie schlichtweg nicht, solange Netanjahus das Sagen haben. Erstaunlicherweise schauen alle weg. Eigentlich nicht, denn niemand, der ernsthaft an seinem Politjob hängt, legt sich mit Israel an. Insofern kotzt das Rumpelstielzchen Steinmeier lieber über Separatisten ab und streichelt Israels Seele.

    Bei allem wird vergessen, daß ein Krieg auch immer ein Krieg mit Optionen ist. Man kann ihn so führen oder eben auch anders. Da hat Israel ein Komplettversagen auf die Bretter gelegt.

    Und geächtete Munition einsetzen, das geht gar nicht.

    Wie gesagt, Israelis wissen, daß sie international isoliert sind und pfeifen drauf.

    Das Kriegsspiel geht in die nächste Runde.

    SPIEGEL-ONLINE 20. Juli 2014, 17:54 Uhr
    Israelische Offensive in Gaza

    "Immer schlimmer und schlimmer"

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  9. Schicker Artikel von Claudio Casula. Seine Seite "Spirit of Entebbe" beschreibt schon seit längerem diese perverse Situation.

    An alle, die etwas von Verhältnismässigkeit anbringen wollen - abgesehen von der ganzen Feigheit und Verlogenheit der Hamas und ihrer Unterstützer in aller Welt - in Israel werden zivile Ziele beschossen, Terror ist der einzige Grund. Kein souveräner Staat kann sich das bieten lassen, mit Ausnahme vll Deutschland. Israels Kriegsführng ist mustergültig vorbildhaft. Vergleiche Ukraine heute, oder VSA seit eh und je.

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  10. "Die Hamas terrorisiert Israel mit Silvesterböllern ... "

    Das sind Talente. Sie leiden unter Alltagsrassismus. Sie haben keine Teilhabe. Nazi-Lehrer verweigern ihnen Bildung.

    - Israelische Botschaft in Berlin

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  11. Das mit den Silvesterböllern steht doch so im Spiegel. Oder habe ich den Titel gründlich mißverstanden und die meinen was ganz anders?

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  12. @1-12:
    Das hat mir mal ein Vertreter vertellt, der Mitleid heischen wollte: Er hatte leider Gottes einen trunkenen Radfahrer, der da im Dunkeln Schlangenlienien fuhr, plattgefahren. In der dritten Instanz waren ein paar zehntausend Öcken wech, aber er war des Knastes ledig. Tel-Aviv-So ist das Leben.

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