Dienstag, 23. Dezember 2014

Islamit will kein Islamist sein

Trauer, Wut und ein Stück weit auch Scham hat die Redaktion ergriffen. Hat doch der durch seine Anzeige gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr deutschlandweit bekanntgewordene Islamist Erhat Toka das Blog Ruhrbarone abgemahnt, weil er in einem Text des Internet-Leseangebotes als "Islamist" bezeichnet worden war. Toka findet das "ehrverletzend, rufverletzend und beleidigend".

Ein Affront sondergleichen, denn auch hier bei PPQ ist Toka am selben Tag wie bei den Ruhrbaronen - auf dem Höhepunkt der Nuhr-Krise - als Islamist bezeichnet worden. PPQ zitierte bei der Verwendung des Begriffes den von Toka angegriffenen Dieter Nuhr, machte sich die Bezeichnung damit aber zueigen. Und das völlig zurecht, denn die Bezeichnung Islamist ist in ihrer vollständigen Bedeutung ohnehin schwer zu fassen. Im Allgemeinen ist darunter ein Islamgläubiger zu verstehen, der neben einer Mitgliedschaft in einer islamisch geprägten Glaubensgemeinschaft zumindest nach außen hin eine Lebensweise nach strenger Auslegung des Korans pflegt, seine Religion eher fundamentalistisch auslegt und bereit ist, seinen Glauben ungefragt und ungebeten vehement auch gegen die zu verteidigen, die sich nicht für verstiegene Religionen interessieren.

Erhat Toka bringt alle diese Voraussetzungen mit. Er hat im Falle Nuhr mit seiner Anzeige selbst die Öffentlichkeit gesucht und seine Kampfbereitschaft für den Islam damit unter Beweis gestellt. Er ist Mitglied in der vom Verfassungsschutz als antisemitisch eingeschätzten Millî-Görüş-Gmeinschaft. Er hat zum Spendensammeln für die extremistische Hamas aufgerufen. Und er hat die Demokratie in der Vergangenheit als "islamfeindliche Vielgötterei" bezeichnet.

Dass ein solcher Mann "Islamist" und "Terrorist" gleichsetzt, ist erstaunlich. Das Fachjournal Tauhid widerspricht ihm und weist auf eine synonyme Verwendung von "Islamismus" und "Islam" im deutschen Wörterbuch hin. Ebenso sei früher das Wort „Islamit“ synonym für Moslem verwendet worden, ehe der heute alleinkorrekte englische Begriff "Muslim" zumindest leitmedial an die Stelle beider Worte trat.

Worüber sich Toka beschwert, wird so eigentlich nicht ganz klar, dass er Nuhr, der ihn zuerst als Islamisten bezeichnet hatte, nicht angreift, ist unverständlich. Sieht so kämpferischer Islam aus? verhält man sich so, wenn man in seiner Ehre verletzt ist und sich beleidigt fühlt? Traurig aber macht vor allem, dass der lokalpolitisch engagierte Kampfsportlehrer, Muslim-Markt Autor und Millî-Görüş-Aktivist PPQ bei seiner Verteidigungsoffensive ebenso ausläst wie Halbpfosten, Hasepost und Radio Schwachsinn.

Gibt es etwa gute Islamisten und schlecht?

4 Kommentare:

  1. Herr Richter, was sprichter?

    In Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil:

    Zu klagen, um damit gegen Meinungsäußerungen über den Islam und Moslems vorzugehen, ist per se ein charaktisierendes Merkmal islamistischer Aktivität.
    Personen, die so vorgehen, als Islamisten zu bezeichen, ist mithin eine Tatsachenfeststellung und regelmäßig nicht strafbar.

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  2. ich dachte immer Muslims wären eine Subspezies der Kanacken

    heute ein Robota

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  3. @1 Anonym: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
    @2 Anonym: Köstlich, oh VRIL.

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  4. Bei mir heißen die Moslems.

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