Montag, 25. Juli 2016

Also doch: Das Internet ist schuld

Waffenlager im Darknet: Vor allem osteuropäische Dealer halten sich nicht an deutsche Bestimmungen.
Die Vermutung stand im Raum, seit die ersten Alarmmeldungen aus München kamen: Ncht nur Deutschlands lasche Waffengesetze, nicht nur die noch lascheren Waffengesetze vieler sogenannter EU-Partnerländer haben dem psychisch kranken Amokläufer Ali S. bei der Vorbereitung und Durchführung seiner Mordaktion geholfen. Sondern auch das von Politikern und Polizei seit vielen Jahren beargwöhnte "Darknet".

Dabei handelt es sich nach Angaben der Wochenzeitschrift Die Zeit, die sich auf Rechercheergebnisse der Süddeutschen Zeitung beruft, die den bayerischen Innenminister Hermann zitiert, um ein "in sich geschlossenes Netzwerk, über die Informationen verschlüsselt weitergereicht werden". Nun aber erweitert sich das offenbar auf echte, schießfähige Waffen.

Die anfangs als "Langwaffe" identifizierte Pistole österreichischen Marke Glock stamme demnach aus Beständen, die in der Slowakei ein Prüfzeichen erhalten hätten. Unter Missachtung der in den zurückliegenden Jahren permanent verschärften deutschen Waffengesetze hatte der sozial nur augenscheinlich gut integrierte Täter ohne islamistischen Hintergrund sich die Waffe im Internet besorgt. Dabei soll ihm der Umstand geholfen haben, dass sogenannte Theaterwaffen nur in Deutschland wirklich beschussunfähig umgebaut werden. Während sie den Gebräuchen anderer EU-Staaten zufolge dort nur anscheinend unbrauchbar gemacht werden.

Rituell hat Bundesinnenverteidiger de Maiziere 36 Stunden nach Abtrocknen der Blutlachen eine schnelle weitere Verschärfung des Waffenrechts angekündigt. "Wir müssen sehr sorgfältig prüfen, ob und gegebenenfalls wo es noch gesetzlichen Handlungsbedarf gibt", sagte der CDU-Politiker, der gute Chancen hat, den alten Rekord an Waffenrechtsverschärfungen pro Legislaturperiode einzustellen oder sogar zu brechen.

Nötig sind auch dabei aber europäische Lösungen, wie sie die EU-Kommission bereits seit längerer Zeit anstrebt. danach sollen künftig alle Beseitzer illegaler Waffen alle fünf Jahre Bescheid geben, dass sie ihre Waffe immer noch ohne Erlaubnis versteckt halten. Bisher interessierten sich Behörden nur für legale Waffen, deren Besitzer alle drei Jahre nachweisen müssen, dass sie noch aktiv mit Gewehr oder Pistole schießen.

Verboten werden soll es, sich über das Inter- oder gar das Darknet illegale Waffen zu beschaffen. Die Sicherheitsbehörden nehmen dazu inzwischen auch die kriminelle Infrastruktur der Dealer ins Visier, die ungeachtet der anstehenden Axt-, Beil- und Messerverbote weiter skrupellos auf Kunden aus der Amok- und Terrorszene setzen.


9 Kommentare:

  1. https://ostseestadion.wordpress.com/2016/07/24/deutlicher-kriminalitaetsabfall-in-muenchen-befuerchtet/

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  2. Um mal einen alten Bonmot hervorzukramen:
    Illegaler Waffenbesitz ist nach der Gesetzesverschärfung nicht bloß verboten, sondern streng verboten.

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  3. nach der Wende haben die Russen x-tausend AK 47 an interessierte Berndbürger vertickt , nur ein Teil wurde später im berliner Rotlichtmilieu aufgefunden , der Rest ist weg .

    krautchan.net

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  4. Nach Mikroblogging jetzt Mikroterror. Jeder ist seine eigene kleine Terrororganisation.

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  5. Was ist an den deutschen Waffengesetzen lasch?

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  6. das Internet war doch auch Thema beim letzten Bilderbergertreffen, oder? Schon seltsam, wo das Treffen ist, dort brennt es danach.

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  7. wolpertingerJuli 25, 2016

    Wie jetzt?
    Wenn ich für mein legal gekauftes Küchenmesser keinen Waffenschein beantrage mache ich mich strafbar,Frau Murksel? Der Musel braucht keinen,natürlich.Er hat seine AK 47 ja illegal eingeführt und war schwer traumatisiert,gell?
    Ab nach Panama,Geschwärtel,die Flugbereitschaft scharrt schon mit den Hufen bzw. Rotoren.Lasst mir bitte Claudia,Petra und Volker zurück--zwecks intensiver Dialogbereitschaft.

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  8. Ich fühle mich mit einem Gummimesser im Gürtel eher unter- als überbewaffnet? Bin ich deswegen denn gleich ein Sozialist? Das wird man ja wohl noch fragen dürfen im Jahr 2016!

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  9. Habe bei der Telekom nach den Gebühren für einen Darknet-Zugang gefragt. Die haben einfach aufgelegt,als sie mir keinen Fernsehempfang verkaufen konnten, den ich eigentlich, von GEZ abgesehen, umsonst habe/hätte.

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