Donnerstag, 2. Februar 2017

FAZ liest PPQ: Schulz und die Millionenabfindung

Rechtlich komplett in Ordnung, befindet die FAZ in einer Untersuchung der PPQ-Vorwürfe wegen einer Millionenabfindung, die VW einer SPD-Politikerin zahlt, obwohl der kommende Kanzler Martin Schulz sich den Kampf gegen üppige Managerversorgung und überbordende Abfindungen ganz oben auf die Fahne geschrieben hat. 


Unglücklich für den Kandidaten, der die SPD derzeit zumindest in der Medienwirklichkeit euphorisiert: Größter Anteilseigner bei VW ist das Land Niedersachsen. Und dessen sozialdemokratischer Ministerpräsident Stephan Weil nickte die zwölf Millionen Abschiedsgeld für die frühere SPD-Politikerin und nunmehr scheidende VW-Compliance-Chefin Christine Hohmann-Dennhardt ab.

Schulz schweigt zur Millionenabfindung


Und Martin Schulz schweigt dazu. Der Hoffnungsträger der maladen Arbeiterpartei („Ich trete mit dem Anspruch an, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden!“) scheint entschlossen, seinen Kampf gegen "maßlose Managergehälter" (Schulz) nicht gerade hier anzufangen. Deshalb lieber kein Wort zur SPD-Versorgungsaffäre, bei der ein sozialdemokratischer Ministerpräsident die Millionenabfindung eines Staatskonzerns für eine ehemalige sozialdemokratische Ministerin durchwinkt.

Schulz, ein Populist reinsten Wassers, baut seine Gerechtigkeit von unten auf: Wenn die oben mehr Geld bekommen, dann fordert er für die unten eben auch mehr. das ist einfach am einfachsten.

Schon in Woche zwei seiner Kandidatur zeigt sich der Machtmensch aus Würselen als mustergültiger Postfaktiker. Sein Kampf für Gerechtigkeit endet am Anfang, er hat im grunde nur dasselbe Anliegen wie all die Kämpfe, die die deutsche Sozialdemokratie am liebsten führt: Gegen den rechten Popanz, gegen eingebildete selbstgemachte Fake News, gegen symbolische Armut und für einen Sitz in der Nähe der Fleischtöpfe.

Auch die Medien schweigen


Glück für Schulz, den leuchtenden Stern am Firmament einer verblassenden Partei, dass die von seiner Inthronisierungsshow noch völlig begeisterte deutsche Medienbranche nicht nachfragt, was er zu VW, Weil, Hohmann-Dennhardt und den Millionen sagt. Schadlos entkommt der Schwätzer so seinem ersten Offenbarungseid.


5 Kommentare:

suedwestfunk hat gesagt…

Wenn einer es in den Medien so weit gebracht hat, wie Herr Schulz, muss er nicht mehr kleckern. Dann darf er klotzen! Was sind ein paar Millionen für 'ne beinahe Quotenfrau gegen die Milliarden, die er als Kanzler umzuverteilen hätte?

Sauer hat gesagt…

Der Dane sieht man schon aus 10 km Entfernung im Gegenlicht an, daß sie eine feministische, streitsüchtige, unverträgliche Zicke ist. Verständlich, daß VW ihr 12 Millionen geboten hat, um sie loszuwerden. Dadurch wurde vielen Magengeschwüren bei den VW-Mitarbeitern, die das Pech gehabt hätten, in den Einflußbereich dieser Furie zu kommen, vorgebeugt.

Warum aber schweigt Schulz zu dem Millionenpölsterchen? Ich vermute aus Angst; sich mit dieser Rechthaberin einzulassen, könnte für Schulz zur Folge haben, schnell in das Höllenfeuer einer Meute von Quozen zu geraten, aus dem er nur als verkohlter Strunk hervorginge. Aus wärs dann mit dem Hoffnungsträger der Sozen.

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=-VcybvdSui8

Hartkernbernt informiert

Anonym hat gesagt…

Ein übler Witz, dieser Reaktionär: "Bisher hatten wir unverschämtes Glück ... Liste von Terroranschlägen..." die unsere hochwohlweise Obrigkeit verhindert hätte - Geschenkt.

Gernot hat gesagt…

Glaubte man an Verschwörungstheorien, könnte man sich fragen, ob hinter der ganzen Schulz-Hysterie eine konzertierte Aktion stecke, mit der Wahlmöglichkeit zwischen zwei Kanzlerkandidaten suggeriert werden soll und dadurch Konzentration der Wählerstimmen auf den einen oder anderen Block. Dergleichen wurde ja auch schon angesichts von Umfrageergebnissen vermutet, die häufig ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" prophezeien. Das packe den Wähler an seinem sportlich mitfiebernden Temperament, könnte man gehofft haben, zu Lasten von inner- und außerparlamentarischer Opposition der bah-bah-Parteien und zugunsten der Scheinalternativen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bleibt Frau Merkel Kanzlerin, solange CDU/CSU-SPD-Grüne-Linke-FDP es annähernd auf 50 Prozent bringen.