Montag, 26. Juni 2017

SPD: Tarzan ist wieder da

Frauenquote eingehalten: Spontan sangen die SPD-Chefs "Völker hört die Signale". Sigmar Gabriel durfte nicht mitsingen.

Ohh, wie knallte das damals im Januar, als Sigmar Gabriel, der Übervater der deutschen Sozialdemokratie, dem "Stern" und danach auch seiner Partei verriet, dass er Martin Schulz ausgewählt habe, Deutschland in eine lichte Zukunft ohne Merkel, Atomenergie und Ungerechtigkeit zu führen. Es überschlugen sich die Umfrageinstitute, die Leitmedienpaläste, die Fernsehkommentatoren. Schulz, ein trockener EU-Bürokrat mit dem Charisma eines Aktenordners, erschien als Heiland auf dem "Spiegel"-Titel, er war ein "wirklich geiler Typ" (Spiegel), der "beliebteste Politiker Deutschlands" (Bild) und er versetzte das Land in einen "Schulz-Rausch" (Welt), in dem es ihm gelang, seiner Partei aus dem Quotental zu helfen und die Union nicht nur ein-, sondern zu überholen.

Sturmlauf des Gottkanzlers


Gäbe es Prozentzahlen über hundert,  Infratest und Forsa hätten sie damals zweifellos verwendet, um den Sturmlauf des neuen "Gottkanzlers" (SPD) nach Berlin zu beschreiben. Schulz selbst, eigener Beschreibung nach ein Mann, der keinen Tropfen Alkohol trinkt, schien berauscht vom Rausch der anderen: Mit irrlichterndem Blick und erhobenen Händen zeigte er sich seinem Volk, ein Merkel mit Bart, von sich selbst in einem Maße fasziniert, dass das Zuschauen zuweilen schmerzte.

Wie ihn der Aufschlag in einer Realität, in der der Mann mit dem schütteren "Fusselbart" (Wagenknecht)  und der Halbglatze niemals eine Chance hatte, Angela Merkel gefährlich zu werden. Martin Schulz verschwand so schnell aus den Schlagzeilen, wie er dorthin manipuliert worden war. Seine politischen Pläne verpufften wie Rohrkrepierer, der zynische Versuch, eine neue Neidebatte loszutreten, scheiterte. Selbst ein Strategiewechsel von einer flüchtlingsfreundlichen Politik der globalen Entgrenzung hin zu einer Wahltaktik, die auf alte NPD-Parolen setzt, zog nicht.

Schulz war, lange vor dem Beginn des Wahlkampfes, erledigt, wie das Sigmar Gabriel schon zu Weihnachten vorausgesehen hatte. Ein Zählkandidat, dem sie vergessen hatten zu sagen, worin seine Aufgabe besteht. Die Folge zeigte sich jetzt auf dem SPD-Parteitag, auf dem die vom Schulz-Absturz traumatisierte Partei zumindest nach außen hin Kampfbereitschaft hatte signalisieren wollen. Stattdessen präsentierte sie einen Spitzenkandidaten, der mit kruden nationalen Parolen ("wer diese Nation führen will") und absurden Verschwörungstheorien über eine angebliche geheime CDU-Strategie der "asymmetrischen Demobilisierung" zur Senkung der Wahlbeteiligung, versucht, seine Kanzlerschaft selbst zu verhindern.

Martin Schulz als Wutbürger


Martin Schulz als Wutbürger, der Merkel AfD-gleich "einen Anschlag auf die Demokratie" vorwirft, die für die meisten Deutschen zentrale Frage der "Ehe für alle" zum Mittelpunkt seiner Programmatik macht und an den türkischen Präsidenten Recip Erdogan appelliert, die Unabhängigkeit der türkischen Justiz endgültig in die Tonne zu treten und einfach anzuweisen, dass mehrere Untersuchungshäftlinge entlassen werden.

Der Möchtegern-Kanzler wähnt sich im Besitz gewaltiger Hebel zur Änderung der Welt für "unser Volk, unsere Nation, Europa" (Schulz). Den Kapitalismus werde er zähmen, der Gerechtigkeit "heute und in der Zukunft" zum Sieg verhelfen.

"Unsere Vorfahren in dieser Partei, die Männer und Frauen, die diese Partei gegründet haben", sagt Martin Schulz, "die wurden gegründet zu einer Zeit, in der es den Menschen schlechter ging, und die haben erkämpft, was wir heute genießen, die Werte der demokratischen Gesellschaft, die individuellen Grundwerte, die Werte der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität." Menschen, die gegründet wurden. Individuelle Grundwerte, die sich jeder selber aussucht. Nein, der Satz hat auch kein Ende.

Doch es klappt. Am Tag danach bekommt Schulz die Schlagzeilen, nach denen er sich sehnt. Tarzan ist wieder da mitsamt den peinlichen Bildern, die den Mann, der auf der Bühne sein Jackett auszog, um schröderlike den "Macher" zu mimen, leicht von unten zeigen oder in einer Runde mit Getreuen als bizarre Mini-Menschenkette, die so spontan zustande kommt, dass die Frauenquote punktgenau eingehalten wird. Dass Sigmar Gabriel beim Schlussbild, das den großen Zusammenhalt der sozialdemokratischen Führungsspitze illustrieren sollte, fehlt, fällt kaum auf.

Sie spielen dann eine computergenerierte Coverversion von Coldplays "Paradise" ein. "And dreams of Para-para-paradise Para-para-paradise Para-para-paradise", heißt es da, "every time she closed her eyes". Noch kam gar kein Film. Da läuft schon der Abspann.

10 Kommentare:

  1. Diese Figur ist doch wohl der grösste Exkrement-Haufen, der je das Licht der Presse-Scheinwerfer und Blitzgeräte erblickte. –
    Indessen, manchmal wünscht man sich in einer Anwandlung v. Zynismus, diese „0,0“ als nächsten Kanzler, hat doch unser Bundes-Schleimscheisser-Volk gemäss einer alten Spruchweisheit nix besseres verdient. –
    Denn diese Rindvieh-Herde, die sich seit 70 Jahren lustvoll mit der Fascho-& Macho-Keule massieren, lässt, alle Jahrzehnte vor neuen erschröcklichen Weltuntergangs-Bedrohungen in die Hose scheisst (zuerscht: Wald-Sterben, dann Ozon-Löcher, Atoooom-Toood, ÄÄIIIIDS-Pandemie, Klimaaaa-Katstrophööö , Schweine/Vogel/-Grippen, Fein- Stäube, Akrylamid in Pommes und, und, und, sowie vor immer neu-aufgeblasenen Nazi-Popanze in Denunziations- und Abschwör-Schnapp-Atmung verfällt und sich neuerdings Millionen von Dritte-Welt-Parasiten rein importieren lässt, braucht so eine Obernull als Leit-Ochsen.

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  2. bitte keine beschimpfungen, das hier ist ein feines restaurant

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  3. jojo fürnehm geht die welt zugrunde

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  4. exakt. wenigstens die bordkapelle muss spieleb. und zwar notenrein bis es in der tuba gluckert

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  5. GEGENÖFFENTLICHKEIT ! BITTE UNTERSTÜTZT DIESES PORTAL , DANKE !

    https://www.vertrauliche-mitteilungen.de/ueber-uns/

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  6. Verehrter Blogwart: Und w a s spielt die Bordkapelle? Lasse mich mutmaßen: Hava Nagila... oder Yidl mit'm Fidl, Arie mit'm Baß ...
    Den David spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte...
    De hedersmännen vädra aldrig hin,
    om än han hölle dem i kragen.

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  7. gut kopiert ist immer noch besser als selba schlächt ausgedacht :


    https://sezession.de/57305/?page=101

    Cacatum non est pictum

    26. Juni 2017 01:15
    @Corvusacerbus





    Auch Ihnen sei es ins Stammbuch geschrieben: Der heutige Islam ist per se schwach, wenn es um seine Fähigkeit zur militärischen Expansion geht. Er ist uns technisch meilenweit unterlegen. Zu Zeiten von Karl Martell und Prinz Eugen war das anders. Heute müsste der Islam keine Bedrohung für Europa darstellen. Dass er es dennoch tut, verdanken wir in erster Linie zwei Phänomenen, nämlich

    - der Tatsache, dass die islamische Masseneinwanderung von Feinden des gewachsenen Europa über Jahrzehnte forciert worden ist - man darf annehmen: mit dem klaren Ziel, Europa in seiner bisherigen Gestalt zu zerstören (auch wenn allerlei andere Gründe ins Feld geführt werden: demographischer Wandel, Arbeitskräftebedarf etc. - wir kennen die Litanei);

    - dem Umstand, dass insbesondere die west- und mitteleuropäischen Völker keinen Selbstbehauptungswillen mehr haben und dieses beispiellose Verbrechen der millionenfachen Ansiedlung Fremder auf ihrem eigenen Territorium widerstandslos hinnehmen

    Dass solche Mohammedaner, denen man politisch-religiösen Eifer unterstellen darf, krakeelend durch unsere Straßen ziehen, halte ich sowieso für nicht hinnehmbar. Aber sie tun es eben. Und die allermeisten Juden, die sich in gesellschaftlich herausgehobener Stellung befinden, beklatschen die Masseneinwanderung nach Europa. Warum also sollte ich mich ausgerechnet um jene Juden sorgen, wo ich mir doch genug Gedanken um die Zukunft meiner Familie und meines eigenen Volkes mache? Können Sie mir dafür einen plausiblen Grund nennen?

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  8. Das obige Bild schmeichelt der Schwesig, tatsächlich ähnelt sie einer Person aus der Muppet-Show, welche die Nähe zu Kermit sucht:

    http://bilder.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/origs41830151/8601862737-w480-h960/SPD-Parteitag.jpg

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  9. O Tenenbom, o Tenenbom, wie krumm ist deine Nase!
    Das französische "Cretín" für "Blödian" kommt nun einmal - aller Wertung bar - von "christianus".
    Ist schon schauerlich, wahrzunehmen, wie sich Wahnsinn und Genie oft vereint: Hans Fallada verleibte sich an seinen gelindesten Tagen ein Flasch' Kognak und zwei Spritzen Morphium ein - und Jürgen Graf, dessen Kenntnis fremder Zungen einem Verehrung abnötigt, glaubt ofenkundig an sprattendummen vorderasiatischen Mysterienquark.

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  10. Beschimpfungen ??? - Iss ja ein Witz v. mindestens Stärke 10 auf der nach oben offenen Kicher-Skala. -
    Denn leider bietet unser deutsch-braver Wortschatz nicht die passenden Substantive und Adjektive die schulz-adäquat wären. - Denke ich da an das (mir leider nur v. Hörensagen bekannte) Füllhorn an viel passenderem Vokabular aus "südländischen" oder slawischen Idiomen, so deucht mir unsere deutsche Diktion geradezu blass, saft- und kraflos zu sein.

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