Mittwoch, 24. Januar 2018

Kampf gegen Populisten: Juncker holt Berlusconi an Bord

Zwei alte Kampfgefährten gegen den Populismus: Jean-Claude Juncker (r.) setzt für die Rettung Europas vor miesen Populisten auf den lupenreinen Demokraten Silvio Berlusconi (r.).

Es gibt nicht Gutes, außer man tut es, und diese alte Regel gilt auch im europäischen Kampf gegen das Gespenst des Populismus, das Europa bedroht wie zuletzt die Heere Adolf Hitlers. In vorderster Front bei der Abwehr der Höckes, Le Pens und Farages steht naturgemäß die EU-Kommission unter ihrem sympathischen Chef Jean-Claude Juncker, deren Bemühen um die Bildung einer breiten Einheitsfront gegen die Pest des Populismus nicht zu übersehen ist. Juncker, der sich vor drei Jahren selbst vom Vorwurf der Beihilfe zur Steuerhinterziehung freigesprochen hatte, ist bereit, sich mit den besten Kräften der Union zu verbünden, um den wuchernden Krebs von Hetze, Hass und Zweifel an der historischen Mission des Weltfriedenskontinents in die Schranken zu weisen.

Erste Adresse ist dabei naturgemäß Silvio Berlusconi, der mutige Italiener, der den derzeit noch als SPD-Chef amtierenden Martin Schulz einst als Idealbesetzung für die Rolle des Lagerchefs in einem KZ-Film vorgeschlagen hatte. Der mehrfach verurteilte italienische Ex-Premier und Forza-Italia-Führer, der derzeit gerade nicht im Amt ist, gilt in Brüssel als Geheimwaffe gegen die populistische und antieuropäische Fünf-Sterne-Bewegung des früheren Komikers Beppe Grillo, die die Umfragen zur Wahl im März bisher anführt.

Nachdem die italienische Sozialdemokratie unter ihrem Parteichef Matteo Renzi abgewirtschaftet hat, soll es nach dem Willen der EU der 81-jährige Alt-Populist Berlusconi richten. Dass ihn Berlusconis Kapo-Beleidigung seines Freundes Martin Schulz seinerzeit "angewidert" (Juncker) habe, sei vergessen, so Juncker. Ebenso spiele Belusconis aktuelle Ankündigung keine Rolle, künftig von der EU genau so viel Geld ausgezahlt bekommen zu wollen wie der bisherige Nettozahler Italien zum gemeinsamen Etat beiträgt.

Deutsche Medien hatten wegen der verwirrenden Konstellation und der ältere Mitbürger womöglich irritierenden Aussagen Junckers komplett auf eine Berichterstattung zum Schulterschluss von EU und dem milliardenschweren korrupten Europa-Schädling verzichtet. Hinweise auf den Plan der EU-Kommission, Silvio Berlusconi als Sturmgeschütz gegen Europafeinde, Brexitprediger und Gegner der europäischen Flüchtlings- wie Finanzpolitik einzusetzen, könnten Teile der Bevölkerung irritieren, hieß es dazu bei Jochen Korenz, dem Medienbeauftragten der Regierung.




3 Kommentare:

  1. Real existierender EU-Parlamentarismus! Mehr fällt mir dazu nicht ein, den obigen Artikel kann man nicht mehr toppen. Glasklare Analyse!

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  2. Haha, ebenfalls lachhaft, die linke Hysterie um die immer stärker, künstlich negativ konnotierten Begriffe „Populist/Populismus“. –
    Denn, es wird doch seit jeher von „Demo-Kraten“ (Demos=Volk) und insbesondere von den Sozen ein immenser Beweihräucherungs-Kult, eine Quasi-Apotheose des „Volkes“ und seiner „Interessen“ betrieben. („Volks-Republik, Volks-Demokratie“, etc, etc). -
    Nur, werden dann mal tatsächlich die wahren Interessen und Belange des Volkes artikuliert und sogar vertreten (und nicht die halluzinierten linker Lügen-Ideologien), werden deren Protagonisten alsbald als „Populisten“ diffamiert und mit den ebenfalls zu Maximal-Schmähbegriffen mutierten Attributen „rächtsäxträm, faschistisch, braun, nazistisch“ etikettiert, was einer politischen Exekution gleichkommt.

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  3. Sie wollen halt mehr Bunga Bunga. Und für den EU Superstaat wie ja Merkel in Davos dafür plädierte, brauch man Italy halt auch. Und natürlich muss auch Trump seinen Segen dazu geben, wozu kommt er denn. Aber eben sie halten an ihrem Weg fest, obschon wirklich alles jetzt am zerfallen ist. Ich meine sind doch alles nur noch Worthülsen die sie von sich geben. Die Wirklichkeit hat sie schon alle überholt. Nur eingestehen wollen sie es nicht, oder dürfen sie es nicht. Sie wollen halt wirklich in einem Potemkischen Dorf aka Davos gut geschützt ihre Partys feiern. Ich würde auch gehen, denn sie bezahlen ja nichts.

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