Dienstag, 26. Februar 2019

Faschismus angeboren: Nazi als ostdeutscher Gendefekt


Es ist wissenschaftlich, es ist rein biologisch und es definiert den Ostdeutschen, dieses rätselhafte Wesen aus brutaler Gewalttätigkeit, bornierter Arroganz und störrischer Unbildung erstmals als Opfer einer Blutlinie, für die er selbst kaum etwas kann. Der Historiker David Cantoni hat Wahlergebnisse in 11.000 Gemeinden untersucht und herausgefunden, dass die Vorliebe für die Wahl extrem rechter Parteien offenbar auf einen Gendefekt zurückzuführen ist, der sich der derzeit lebenden Generation von radikalen Wählern menschen- und fremdenfeindlicher Parteien nicht direkt zurechnen lässt.

In der "Zeit" beschreibt Cantoni eine Kontinuität der Grausamkeit, die überall dort, wo einst die NSDAP erfolgreich war, heute die AfD sieht. Der Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, früher Hauptstadt der Bewegung, längst aber tiefgreifend durchdemokratisiert, hat mit seinen Tests der politischen Traditionen in Familien belegen können, dass "Kinder politisch ähnlich ticken, wenn ihre Eltern rechtes Denken pflegen" (Cantoni).

Angeborener Faschismus


Faschismus kann angeboren werden. Durch weitgehenden Luftabschluss, wie er in der Sächsischen Schweiz, den endlosen Weiten Mecklenburgs oder in den menschenleeren Brachlandschaften Sachsen-Anhalts gegeben ist, würden extremistische Traditionen weitergegeben wie beschädigte Gene bei Verwandtenehen. "Wenn sich Menschen in einer Community bewegen, in der sie relativ wenig Kontakt zu anderen Leuten, anderen Denkweisen, anderen Lebensstilen haben", so Cantoni, entstehe eine solche faschistische "Kontinuität in der politischen Denkweise" häufiger und stärker, begünstigt durch die Lage in kleineren Ortschaften bevorzugt im ländlichen Raum.

Es ist wie in der Epigenetik - die Weitergabe politischer Einstellungen zwischen den Generationen und sogar über den engen Kreis einer Kernfamilie hinaus geschieht nach den Vorgaben aller meiotisch und mitotisch vererbbaren chemischen Veränderungen des Genoms, die durch Umwelteinflüsse wie die Parteimitgliedschaft des Vaters, Talkshow-Vorlieben der Mutter oder frühkindliche Prägungen infolge der Konfrontation mit rechtslastigen Lehrern ohne Veränderung der kodierenden DNS-Sequenz ausgelöst werden.

Naziblut tut selten gut


Wie der Vater, so denkt prinzipiell auch der Sohn. Selbst bei unveränderter Genom-Sequenz ergaben Untersuchungen der frühembryonalern Entwicklung, dass Eltern, die Altnazis sind, häufig Kinder aufziehen, die dann eher selten zu Achtundsechzigern wurden, vor allem in Ostdeutschland.  Typischer ist es, so Cantoni, dass Eltern und Kinder ähnliche Einstellungen haben. Wo Vater die NSDAP wählte, entscheiden sich Tochter und Sohn direkt im Anschluss an die Befruchtung der Eizelle und die Zellteilung bis ins 8-Zell-Stadium, dass sie der AfD ihre Stimme geben.

Politische Einstellungen, die Menschen schon in den Dreißigerjahren hatten, sagt Cantoni, hätten sich so "bis heute erhalten". Anhand von Statistiken über die Wahlergebnisse der NSDAP damals und die  Ergebnisse der letzten Bundestagswahl auf der Ebene der rund 11.000 Gemeinden in Deutschland gelang es den Wissenschaftler, eine starke Korrelation zwischen  NSDAP und AfD nachzuweisen. Wo damals die eine Partei stark war, ist es heute die andere. Wo damals Goebbels triumphierte, lacht heute Gauland. Dabei profitiert die AfD offenbar gezielt vom NSDAP-Verbot durch den Alliierten Kontrollrat. Sonst, so steht aufgrund der verbackenen, verstockten Einstellung der Wähler zu vermuten, würde in den betroffenen Orten nach wie vor wie 1933 gewählt.

Kausale Korrelation der Kontinuität



Die Korrelation ist insofern kausal, als dass sich die historische Kontinuität im politischen Denken durch die Wirtschaftslage in den hauptbetroffenen ostdeutschen Regionen nicht erklären lässt, wie Cantoni erläutert. Deutschland sei in den vergangenen zehn Jahren das Land in Europa gewesen, in dem die Arbeitslosigkeit gesunken ist, in dem es immer noch eine starke Industrie gibt, die ostdeutschen Länder blühen, Angela Merkel gilt selbst oft als Ostdeutsche. "Die AfD ist dennoch immer stärker geworden", sagt der Forscher, der deshalb an die Hypothese glaubt, "dass da eine kulturelle Tradition von rechtsgerichtetem, rechtspopulistischem Denken eine Rolle spielt", die über ein aggressive böse Blutlinie von Generation zu Generation springt.

Das Goebbels-Genom


Verantwortlich dafür ist vermutlich die molekulare Organisation des sogenannten Goebbels-Genoms, das über epigenetische Modifikationen verfügt, die wie ein hochkomplexer Regulationsmechanismus funktioniert, der sicherstellt, dass nicht alle Gene einer Zelle gleichzeitig gelesen werden können. Dadurch sind chemische Modifikationen der DNS und des Hassbotenstoffs Chromatins in der Lage, nazistische Expressionsmuster wie die Vorliebe für Faschismus und Menschenfeindlichkeit und eine Exposition für Reichstagsbrandgeruch mit großer Präzision weiterzugeben.

Während ehemals vom Nazi-Gen infizierte und durchseuchte Landstriche in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz über konsequente Quarantäne von den emsigen Landeszentralen für politische Bildung ausgemendelt werden konnten, macht Ostdeutschland David Cantoni immer noch große Sorgen. "Dort ist das Niveau des AfD-Ergebnisses überall mindestens zehn Prozentpunkte höher als in Westdeutschland", beschreibt der Wissenschaftler das Ergebnis seiner aktuellen Gentests. Die Unterschiede, die diese zeigten, richteten sich "je nach dem, wie dort in den Dreißigerjahren gewählt wurde". Diese Orte seien also manifest eher ausländerfeindlich und eher fremdenfeindlich als Gemeinden, in denen Hitlers NSDAP nicht so stark gewählt wurde, so dass heute auch die AfD keine Chance habe.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erbgutnazis sind besonders gefährlich .

der Sepp ; Rassereinhaltungswart

Erbgutnazis sind gewissermaßen die Wölfe unter den Dackeln

Bitterling hat gesagt…

Typisch professorales Fachidiotentum. Rückgang von Arbeitslosigkeit, blühende Wirtschaft - und die Leute im Osten sind immer noch nicht zufrieden, löcken immer noch wider den Stachel des heiligen Mainstreams? Na, das k a n n ja nur auf tief verwurzeltes, ihnen schon genetisch in die Wiege mitgegebenes Nazitum zurückzuführen sein. So ganz neu ist diese bescheuklappte Denkweise - beinahe hätte ich doch "Denkmeise" in die Tastatur getippt - nicht: Schon in einem Kommentar im Mai 2015 von Volker Zastrow in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über "Wutbürger" lief der Hase ähnlich: Man könne die Motive der Wutbürger gar nicht begreifen. 60 Jahre im Frieden, in sozialer Sicherheit, in wirtschaftlichem Wohlstand aufgewachsen, und dann den misogynen Kritikaster am Zustand unserer Gesellschaft und unseres demokratisch verfaßten Staates geben? Daß 60 Jahre Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Pluralismus, Meinungsbildungs -/Meinungsäußerungsfreiheit indessen den "Wutbürger" genauso geprägt haben und die mähliche Schleifung dieser Werte durch einen mehr und mehr ins Autoritäre abgleitenden Staat als ungesund und bedrohlich empfunden werden könnten - auf diesen Gedanken kam Zastrow nicht einmal von ferne, und auf den Gedanken, daß in dem Unrechtsstaat DDR Sozialisierte bei diesem Thema eine ganz spezifische Sensibilität entwickeln könnten, kommt natürlich auch jetzt der Professor aus München nicht. Bescheuklappt eben.

Anonym hat gesagt…

Das ist doch alles Relotius!

Anonym hat gesagt…

Pro: Zwischen 1949 und 1989 wählte man von Thüringen bis Mecklenburg ausschließlich die Kandidaten der Nationalen Front.

Contra: Die Wählerwanderung zur neuen AfD geht zumeist von der SPD aus. (Aber ist das wirklich ein "Contra"..?)

Anonym hat gesagt…

Die Perfidie und Heuchelei eurer Dressureliten und Diskurshoheiten ist nicht mehr zu überbieten. –

Denn bekommt ihr einerseits permanent eingetrichtert, fast nichts sei genetisch determiniert, sondern alles Resultat v. „milljööö“-bedingter Prägung (insbesondere gips weder G-Schlächter noch Rassen, sondern alles sind „soziale Kon-Schtruckte“), zudem gebe es keinen ewig gültigen ethischen Wertekanon, sondern alles sei eh vergänglich, „Reh-Latif“, - wechselt dieses „Paradigma“ alsbald kompletto die Vorzeichen, geht es um euren ewigen, untilgbaren, Schuld-Fluch. –

Und plötzlich existieren wieder genetisch basierte Satans-Mentalitäten, aus dem grossen Brei von Relativitäten schält sich, oh Wunder, das Pöösissimum, Absolutissimum, Maximissimum, Singularissimum, aus dem Wandelbaren, Vergänglichen schält sich der ewige, untilgbare Bannfluch, die nie endende Singular-Schuld. –

Seid ihr offenbar so feige, euch seit 70 Jahren diese Impertinenz, Perfidie und Infamie zumuten zu lassen, so habt ihr es fast verdient, euch bis zum Jüngsten Tag v. einer teuflischen Lügen-Brut auf die Nase exkrementieren zu lassen und auch noch „Dankeschön“ zu sagen.

Anonym hat gesagt…

re Anonym : wenn dann jemand die Vernichtung der Logen fordert wird gelöscht

Volker hat gesagt…

Ich weiß schon, das ist nicht nett, die Professoren als Agit-Prop-Affen zu bezeichnen. Und als Allquantor ist dieser Terminus natürlich unzulässig, falsch und (ich gebe jetzt mal den de Merde) ehrabschneidend.

Doch im Hinblick auf Kotzbrocken der Cantoni-Klasse fällt mir keine treffendere Charakterisierung ein.
Tut mir nicht leid.

Sauer hat gesagt…

Was da an deutschen Universitäten so alles kreucht und fleucht! man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Echte Wissenschaft, also Wissenschaft in den MINT-Fächern, können sie nicht mehr, aber Humbug zu verzapfen fällt ihnen leicht. Die Herrschaften sind gerade noch dazu fähig, sich mit banalen und wertlosen Themen zu beschäftigen, entsprechend ist der Auswurf aus ihren Stochereien. Wen sie wenigsten über ihre Transfunzeleien Stillschweigen bewahren und die Öffentlichkeit nicht belästigen würden, könnte man mit einem Schulterzucken über den Käse hinweggehen. Aber sie schweigen nicht, sondern präsentieren ihren Schmonzes mit stolzgeschwellter Brust.

Im vorliegenden Fall wandert das Männeken aus München auf den Pfaden des berüchtigten Biologen Lyssenko. Nach Lyssenko vererben sich erworbene Eigenschaften auf die folgende Generation. Des gleichen Glaubens scheint der Uni-Bursche zu sein. Gut warum nicht, könnte man fragen, Stalin war von Lyssenko auch begeistert und wenn man im bundesdeutschen Linklager anerkannt werden will, ist eine Referenz von Stalin sicher karrierefördernd. Daran erkennt man: Der Kerl ist zwar unterbelichtet, aber immer noch raffiniert genug, die richtigen Signale zu bedienen.

Anonym hat gesagt…

re Anonym : wenn dann jemand die Vernichtung der Logen fordert wird gelöscht ...

Warum gleich vernichten. Den Duce mag ich sonst nicht wohl leiden, aber erstens hat er der Mafia die Hammelwaden strammgezogen, vor allem aber haben die wackeren Burschen mit den schwarzen Hemden die Meister und Gesellen vom Stuhlgang mittels Rizinusöl und ein paar Maulschellen in ausgemachte Scheißkerle zu wandeln verstanden.
D.a.a.T.

Anonym hat gesagt…

Isses nicht wunder-wunder-schön? Welt-Vorspann zum besseren Verständnis leicht redigiert:
Bei der Schießerei vor einer Hamburger Kneipe in HH-Dulsburg verfeuerte ein 35-jähriger Türke das gesamte Magazin seiner halbautomatischen Pistole. Zwei Männer wurden verletzt.
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seiner halbautomatischen Pistole ...

Es ist wie mit dem Bacon-Speck, dem Kiwu-See, weißen Schimmeln, den Färöer-Inseln, oder Gonarthrose linkes Knie, Rhizarthrose rechter Daumen.
Wer mir hierin folgen kann, den will ich preisen.

Halbgott in Weiß

Anonym hat gesagt…

Und apropos der heilige Swastik (jedenfalls nach Dikigoros - grammatisch männiglich
)- nach Le Penseur dürfte er nur den Anhängern des Bön-Buddhismus gewährt werden- erst gestern habe ich Lästlinge aus Südwegen (Viet-Nam) damit belustigt.
Ich male doch Feinden keine Glücksrunen ans Haus.

Halbgott in Weiß

Anonym hat gesagt…

re Halbgott : es gibt auch vollautomatische Pistolen : zB die .45er ACP Dullmountain executer

Anonym hat gesagt…

gez Phoenix / die Grünen nerven erneut mit ihrer Scheißplastikproblematik.

Tipp des Tages : zerschnipselte VHS tapes und alte CDs versaun jede Plastecharge .