Freitag, 26. Juli 2019

Renaissance der Revolution: Die Ruinen sollen auferstehen

Wenn der mörderische Kommunismus wiederkommt, wird er laut rufen "Ich bin's,  der moderne Sozialismus!"

Es ist immer besser, wenn sich die Leute um die Dinge kümmern, die wirklich etwas von ihnen verstehen. Dass die Linke eine spezielle Expertise für die Lösung der Wohnungsfrage als soziales Problem besitzt, steht seit dem großen Wohnungsbauprogramm Erich Honeckers außer Frage: Nie zuvor ist Deutschland von einem Staat so viel bezahlbarer Wohnraum in entmenschlichten Großplattenbauwerken geschaffen worden wie in den letzten 15 Jahren der DDR. Gleichzeitig zerfiel zu Friedenszeiten niemals mehr bestehender Wohnraum in solcher Geschwindigkeit und mit so malerischen Ergebnissen.

Wenn sich als die SED, inzwischen in Die Linke umbenannt, sich um die Wohnungsfrage zu kümmern verspricht, ist „schöner Wohnen“ (Luxemburg-Stiftung) greifbar nahe. Denn die Linke sieht, wo der Mietschuh drückt: „Dass es problematische Folgen hat, Wohnraum marktförmig
 zu organisieren, ist eine alte linke Erkenntnis“, heißt es in marxistischen Theoriegazette „Luxemburg“. Explodierende Mieten bürgen „sozialen Sprengstoff“, sie vertieften Abstiegsängste und setzte „insbesondere die, die wenig haben, in verschärfte Konkurrenz“.

Wo zu DDR-Zeiten daran gearbeitet wurde, das Versprechen der DDR-Nationalhymne „auferstanden aus Ruinen“ als „Alltagsleben in Ruinen“ zu verstetigen, müsse eine linke Wohnungspolitik heute ökologisch sein, gemeinwohlorientiert und sozial, sie müsse zugleich inklusiv und zugänglich für alle und aus Strukturen entspringen, „die politische Macht und Entscheidungskompetenzen umverteilen“.

Wohnen müsse „dem Markt entrissen“ werden, damit Wohnen für hundert Mark in der Leninallee wieder möglich wird. Dass noch kein sozialistisches Wohnexperiment von der DDR über die Sowjetunion bis nach Kuba jemals Erfolg gehabt hat, irritiert die schon seit einigen Jahren in der Bedeutungskrise steckende Linke überhaupt nicht. Der künftige SPD-Abwickler Kevin Kühnert hatte die ungebrochene Mobilisierungskraft von Reichenhass und Enteignungsfantasien als Erster erkannt, in Sachsen eifern ihm die Genossen der Linken nun mit dem Versprechen nach, einen "modernen Sozialismus" ohne Lager, Gesinnungshaft und überlange Wartezeiten bei der Lieferung neuer E-Mobile einrichten zu wollen.

Modern und demokratisch wird er diesmal sein, der Sozialismus, der nach Jahrzehnten des Wartens im Blut von Millionen aus dem Schützengraben der Systemauseinandersetzung steigt, als sei er ganz neu zur Truppe gestoßen. Es müsse doch noch etwas anderes als Kapitalismus geben, sagte der sächsische Spitzenkandidat Rico Gebhardt bei der Vorstellung der Kampagne zur Landtagswahl am 1. September, bei der seine Partei gute Chancen hat, noch einmal ein Viertel der Wähler zu verlieren, die vor zehn Jahren noch ihr Kreuz bei Partei gemacht hatten, die jetzt "verändern und vorwärtskommen, dabei aber auch aufpassen" wollen, "dass niemand zurückbleibt".

Eine Avantgarde, die zu allem entschlossen ist. Rico Gebhardt, ehemals FDJ-Sekretär, Fischhändler und gescheiterter Vorsitzender des sächsischen Landesverbandes der umbenannten SED, hat deswegen 30 Jahre nach dem Mauerfall "eine klare Position" (Gebhardt) entwickelt: "Wir müssen die Dinge endlich wieder selbst in die Hand nehmen", drohte er den in Sachsen verbliebenen früheren DDR-Bürgerinnen und -Bürgern. Der Kapitalismus habe "auf unserem Planeten und auch in Sachsen mindestens versagt, teilweise sogar regelrecht randaliert". Deshalb müssten nun wieder die übernehmen, die zu DDR-Zeiten gezeigt hätten, wie sich mit Hilfe von Mauern, Gefängnissen und strengen Denkverboten Millionen Menschen fast widerspruchslos in einer Mangelwirtschaft halten lassen, die nur einer ganz kleinen Clique von systemtreuen Funktionären Zugriff auf Ressourcen und Privilegien gestattet.

In Sachsen sind immerhin noch 7800 Parteimitglieder davon überzeugt, dass eine Rückkehr zu dieser sozialistischen Massenhaft unter Aufsicht von Gebhardt, Kipping und Co. dringend geboten ist. Im  Wahlkampf wird die Linkspartei rund 700 000 Euro des verbliebenen Parteivermögens ausgeben, um für das neue Sozialismus-Experiment zu trommeln. Neben einem Großplakat, das an 300 Standorten einen "demokratischen Sozialismus" bewerben wird, machen zehn weitere Plakatmotive mit Propagandabegriffen wie "Solidarität", "Gleichheit", "Sicherheit", "Tradition" und "Fortschritt" Reklame für eine Gesellschaftsalternative, wie sie die DDR 40 Jahre lang verkörperte: Arm, aber hässlich, unfrei, aber gemütlich, gesundheitsschädlich, aber mit einem kostenlosen Gesundheitssystem.

Wann wir schreiten Seit' an Seit': Team Ramelow/Team Höcke




5 Kommentare:

  1. RewohluzziJuli 26, 2019

    Das Fassadenfoto sagt mehr über das Arbeiterparadies aus als tausend Worte.

    INteressant, wie national- und internationalsozialistische Parolen sich doch ähneln:
    "Unsere Mauern brechen, unsere Herzen nicht."
    "Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs' noch Esel auf."
    "Wir schaffen das."

    ... und dank der hier bereits gewürdigten Volksverdummung finden sich immer wieder genug Mitläufer für solchen ruinösen Schwachsinn.

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  2. Warum steigen die Mieten denn stetig an? Weil wir bereits sozialistische Planwirtschaft haben in Gestalt der EZB. Draghi druckt Geld wie ein durchgeknallter Berserker. Dies um eine dysfunktionale EU zusammenzuhalten. Und Lagarde wird diesen Prozeß in Kürze noch intensivieren. Diese Massen müssen zwangsläufig irgendwo hin. Derzeit geht das nahezu wertlose Zeúgs vorwiegend in Börsenwerte und Immobilien. Das wird aber nicht so bleiben. Venezuela, wir kommen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das ein paar Oberlinken nicht klar ist. Aber die werden natürlich den Teufel tun, dies zuzugeben. Weil EUdSSR (UdSSR 2.0) ist ja eins ihrer strukturellen Ziele.

    Sozialismus mit Sozialismus austreiben... Die phösen Vermieter für schuldig zu erklären ist purer Populismus.

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  3. Man muß dazu sagen, daß wir lange - mind. bis zur "Finanzkrise" - nur moderaten Anstieg der Mieten hatten ... gut, reden wir nicht von Schwabing oder Tübingen.

    In den O0er Jahren meiner Erinnerung innerhalb von 10 Jahren nur um 7%. In eher verelendeten Städten wie Oberhausen, Duisburg oder Dortmund hatten wir in den sozial schwachen Stadtteilen einen Mietanstieg innerhalb eines Jahrzehnts von NULL %.

    Da kamen 70-80% des Anstiegs von Mietkosten durch Nebenkosten.
    In Duisburg hat die SPD-.geführte Stadtverwaltung die Grundsteuer binnen fübnf Jahren um SIEBZIG % angehoben ... das ist die Mieterpartei

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  4. Treffender Kommentar. Was Sozialisten/Kommunisten niemals zugeben: Ihre Bewegung ist auf dem Holz des Kapitalismus gewachsen und hat Generationen von Apparatschiks reich und mächtig gemacht. Auf Kosten der Kapitalisten? Ihr einziges Ziel ist und bleibt Machtgewinn - bei Lenin et al. nachlesbar, und von der SED wie allen anderen Parteien ihres Schlages offen verkündet und durchgesetzt.
    Ihre Versprechen an die Mitläufer, sie angemessen am Gewinn zu beteiligen, hat immer nur so lange funktioniert, bis die treibende Kraft der Märkte, also ein Unternehmertum, das sich daran orientiert, welche praktischen Bedürfnisse von Produzenten/Konsumenten der Markt befriedigt, abgeschafft waren. Planmäßig. Und während die ganze Zeit die Phrasendreschmaschinen und Worthülsenfabriken (Danke für die Wortschöpfung an PPQ) offensichtliche Misserfolge zu weltverbesserndem Fortschritt umlogen, fuhren Politbürokraten die Wirtschaft gegen die Wand.
    Es dürfte schwer werden, in "Dunkeldeutschland" noch einmal genug Deppen zu mobilisieren, die sich das Märchen von der "lichten Zukunft der Menschheit" (Originalsprech SED) als Alternative zu Marktwirtschaft, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat verkaufen lassen. Auch wenn die Visionen vom "Fürsten der ökologischen Wende" (erfunden vom Ex-SED-Dissidenten, Ex-Grünen Rudolf Bahro) dank links-rot-grüner Medien und in Hüpfkollektiven auftretender Junger Garden des Bildungsproletariats (erfunden vom Ex-SED-Dissidenten, Ex-Grünen Rudolf Bahro) als kommendes Paradies gefeiert werden.
    Der Katzenjammer nach dem Vollrausch wird interessant.

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  5. Beschäftigungszentren ( BZ ) für rot grüne GlückskinderInnen befürworte ich ausdrücklich .


    diese könnten auch in Osteuropa errichtet werden .

    Anfahrt erfolgt ökologisch korrekt mit der Bahn .

    aus ökologischen Gründen werden die Unterkünfte nicht beheizt

    Arbeit an frischer Luft und ständige Beratung durch den Leif-Work-Fun Administrator unter Leitung von Herrn Dr. Zepp runden das Leben in der Glückswelt ab .

    die Einrichtungen werden regelmäßig von schwedischen und schweizer Fachleuten besucht und inspiziert , die Behauptung der amerikanischen Presse hier würde man Menschen verschwinden lasssen sind albern

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