Dienstag, 28. April 2020

Pandemie-Poesie: Mein Schmuck ist mein Mundschutz




Die Schutzmaske, nach aktuellem Regierungsbeschluss "Mund-Nase-Schutz" genannt, findet in diesen schweren Tagen des notwendigen Notstandes ihren Weg in die Kunst.

Auf einmal ist es wieder da, das Deutschland der Dichter und Denker, das Kontaktsperren und notwendigem Notstand mit der Feder in der Hand trotzt.Angegriffen von einer heimtückischen Seuche, sind die Menschen doch immer noch ungebrochen. Und nach acht Wochen beginnt zu einem Poesie-Tornado zu werden, was hier beim Hausdichterkreis PPQ als Notprogramm gegen den Isoliertod begann.

Pandemie-Poesie bringt das Beste im Menschen zum Vorschein, genau so, wie es Kanzlerin und Bundespräsident gefordert und vorhergesagt haben. Das Robert-Koch-Institut und Angela Merkel hatten immer wieder betont, dass eine Reproduktionsrate von unter 1 notwendig sei, um die Verbreitung des Virus dauerhaft zu bremsen - die Mathematik selbst bestätigte diese Forderung, aus der die eine bundesweiten Maskenpflicht resultierte, die in Form zahlloser im Detaiul voneinander abweichender Regelungen der einzelnen Bundesländer umgesetzt wurde, um nach den darwinschen Gesetzen wenigstens am Ende sehen zu können,  welche Maßnahmen die angemessenen gewesen wären.

Das Wetter stimmt, die Maske macht Mode. Ein raffinierter Clou, der das Aufeinanderzugehen gleichermaßen behindert und befördert. Mit Maske ist gestattet, was ohne Maske nicht geht, doch mit Maske ist zugleich unmöglich, was ohne Maske noch denkbar war. Die Fernsehrunden, die über Corona diskutieren, verzichten auf den Mundschutz, ebenso hält es die Verteidigungsministerin, die die als Ehrenformation auf dem Leipziger Flughafen antritt, um die Rückkehr der vor zwei Monaten nach China gespendeten Schutzmasken vor eilige herbeigeeilten Pressevertretern zu feiern.

Auch die, die Bilder zeigen es deutlich, sind dringend auf die Hilfslieferung des kommunistischen Systems angewiesen, denn von den großen Medienkonzernen und Gemeinsinnfunkanstalten ist kaum einem der Schreibmaschinengewehrschützen, Kommentäter und menschlichen Kameradrohnen auch nur eine simple Alltagsmaske aus Rundstrickbaumwolle zur Verfügung gestellt worden, wie sie auch Kanzlerin, Bundespräsident, EU-Kommissionspräsidentin und die allabendlich in der "Tagesschau" versammelten Spitzen der Berliner Republik nicht tragen.

Das medizinische Personal soll bekommen, was nicht da ist, der Bürger und die Bürgerin, die "dieses Land am Laufen halten " (Christian Lindner) auch im Stillstand des Lockdown, denn sie sind die Pioniere der Pandemie-Republik, die eine neue Normalität des Abstandhaltens, Daheimbleibens und der Heldwerdung durch das bis vor kurzem strafbare homeschooling als Pioniere vorleben. Demnächst schon wird die Maske Einzug in die Kunst halten, ein Gesundheitsversprechen, so brüchig wie ein Ministerehrenwort. Vorerst aber hat sie ein Zuhause in der Poesie gefunden, heute in dem eines unbekannten (Nach-)Dichters, der aus Randharz stammt, aber ungenannt bleiben möchte.




Mein Schmuck ist mein Mundschutz


(zu singen nach der Melodie des DDR-Pionierliedes „Das blaue Halstuch - Mein Schmuck ist mein Halstuch")

Mein Schmuck ist mein Mundschutz,
der weiße, schaut her,
ich halt' ihn geschlossen,
sonst verpetzt mich noch wer.

So schmückt sich mit Masken
der Medizinmann
und wenn Regeln gelten,
dann halt' ich mich daran.

Ich trage meinen Mundschutz,
wo immer ich bin,
es leuchtet das Weiße
des Arztkittels drin.

Und weil ich ihn liebe,
verspreche ich hier:
Ich wasch' ihn in Ehren,
bis kommt ein Elixier.

Zur pandemiepoetischen Serie Pandemie-Poesie

9 Kommentare:

  1. Hallo,
    ich möchte mich einfach mal für Eure vielen sehr schönen Texte bedanken, die mir das Leben im diversen Irrsinn in diesem Lande zumindest temporär erleichtern.

    Schöne Grüße aus Dresden

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  2. Carl GustafApril 28, 2020

    Passend dazu heute das Castorf-Interview im Spiegel https://www.spiegel.de/kultur/frank-castorf-ueber-angela-merkel-und-corona-moechte-mir-nicht-sagen-lassen-dass-ich-mir-die-haende-waschen-muss-a-5ff19227-383c-4168-a1da-6aef96950855

    "So wie zu Zeiten der DDR von der Politik die sozialistische Menschengemeinschaft propagiert wurde, wird heute die gesellschaftliche Pflicht zur Rettung vor dem Tod propagiert."



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  3. @anonym: vielen, vielen dank, das ist der schönste lohn. bei der gelegenheit sei das geheimnis noch einmal verraten: all das schreiben dient demselben zweck

    bleiben sie uns gewogen, da im dunklen tal, von dem man so oft so schreckliches liest, wenn man sich im bahnhofsregal vergriffen hat

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  4. Ich weiß schon, daß die vier Panzersoldaten und ein Hund doch nicht vergriffen waren. Werde ich später drüber berichten. Nun etwas erfreuliches aus der künftigen Haupstadt der Flugbewegung. Wie in guten alten Zeiten der Fußball-WM hat man in Zeiten großer Arbeitslosigkeit und -untätigkeit und Kurzarbeiterei eine pragmatische Lösung für ein drängendes Problem gefunden.

    Der Hauptstadtflughafen BER darf geöffnet werden. Tickert es über die Ticker. Tickern die eigentlich noch, die Ticker?

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  5. Michael Klein

    An Theatern scheint es mit der Intelligenz auch nicht soweit her zu sein. Heute hat Frank Castorf im Pornoblatt der Verklemmten, dem Spiegel, zum “republikanischen Widerstand gegen die Pandemie-Maßnahmen” aufgerufen.

    Warum der Spiegel seinen Lesern die “Rantings” eines Theatermenschen zumutet, der von sich gleich eingangs sagt, dass er das, was er nun beurteilen wird, gar nicht beurteilen kann und außerdem den Vorsatz hat, zu fantasieren, das ist das Geheimnis des Spiegels.

    https://sciencefiles.org/2020/04/28/wahl-zum-vollpfosten-der-woche-sozialdarwinismus-intelligenz-gap-covid-19-update/

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  6. Steimle macht jetzt auch auf Mitmachkunst.

    Außerdem hat der Steimle Beziehungen ohne Ende. Er hat eine V1 ergattern können, die erste richtig gut funktionierende Volksmaske. Bei Min. 9.

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  7. castorf? querfrontler!!!!

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  8. Wenzel "Meine Masken"
    aktualisierte Video

    https://www.youtube.com/watch?v=LnALc_5V_4Y

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  9. Ja doch, OT:

    >> Mantis 28. April 2020 at 20:39

    Die Wahrheit traut sich niemand zu sagen
    DAS war schon immer so, Geschichte wiederholt sich:

    Kinderraub der Nazis – Die vergessenen Opfer
    Dokumentation, D 2020
    Dienstag 28.4. 03:40 – 04:25 ARD <<

    Es (Mantis) soll sich mit der Lotion einreiben!
    Das sind die Typen, die sich über die Lügenmedien erhitzen.

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