Montag, 27. März 2023

Pipeline-Ping-Pong: Bombenleger mit Ladekran

Die vom Cyberkommando der Bundeswehr entwickelte KI "BuAI-ABC" hat dieses Phantombild eines der Täter entworfen.

Die Luft wird dünn für Moskau, in Washington, Berlin, London und Kiew dagegen darf für den Augenblick aufgeatmet werden. Im Streit um die Verursacher der "Explosionen" (DPA) an den Erdgaspipelines Nord Stream I und II, nach denen "im September vergangenen Jahres große Beschädigungen entdeckt" (DPA) worden waren, gibt es eine neuerliche Wendung. Diesmal glücklicherweise zum Guten.

Analyse von Bewegungsdaten

Nachdem zuerst Russland verantwortlich für die Zerstörung seiner eigenen Anlagen verantwortlich gemacht worden war, später durch den ehemaligen Reporter Seymor Hersh die USA in den Fokus rückte und zuletzt dann durch Pressemitteilungen aus Washington eine ukrainische Kleinstgruppe Schlagzeilen machte, ist nun wieder Moskau im Visier.  Eine in den zurückliegenden fünf Monaten durchgeführte Analyse von geheimen Schiffsbewegungsdaten, aufgezeichnet von Satellitenbilder, zeigt,  dass im Tatzeitraum die russische Korvette "Soobrazitelny" und die Fregatte "Yaroslav Mudry" in Tatortnähe kreuzten. 

Kein Beweis, aber ein weiteres Indiz, auch wenn das russische Verteidigungsministerium behauptet, die Kriegsschiffe hätten nur "zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert". Eine Aussage, der nicht zu trauen ist, weil bekannt wurde, dass die Technik, um an den in 80 Metern Tiefe liegenden Rohrleitungen Sprengsätze anzubringen, "demnach an Bord" (T-Online) war. So verfüge die "SS-750"  über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen und die Schlepper "SB-123" und "Alexander Frolow" seien mit Lastkränen  ausgestattet. 

Bombenleger mit Ladekran

Deren Fehlen auf der Yacht "Andromeda", die zuletzt von Rostock aus aufgebrochen war, um das Kapitel Nord Stream mit einem Wumms zu beenden, hatte selbst bei Verschwörungstheoretikern ernst Zweifel geschürt, ob ein sechsköpfiges Team auf einem Freizeitboot wirklich ausreichen könne, einen erfolgreichen Vernichtungsangriff auf ein milliardenteures Stück kritischer deutschen Infrastruktur zu verüben.

Nun war es doch wieder Russland, wie schon ganz zu Beginn der Aufarbeitung der schwersten Angriffe auf eine deutsche Industrieanlage seit Frühjahr 1945. Die Spuren scheinen eindeutig: Auf ihrem Weg Richtung Tatort sandten die beiden russischen Schlepper am Nachmittag des 21. September vermutlich irrtümlich Positionsdaten, so dass das wohl ursprünglich streng geheime Unternehmen nun im rahmen der akribischen Fahndungsmaßnahmen der Behörden in Deutschland, Schweden, Dänemark, den USA und Russland aufflog.

Gut für Kiew und Berlin

Gut für die Ukraine, der aufgrund von Sprengstoffresten auf dem Abendbrotstisch in der Kombüse der "Andromeda" eine Mitverantwortung untergeschoben worden war. Aber auch in Berlin dürfte die Meldung des Fahndungserfolges für Aufatmen sorgen. Vor allem der einzig auf den Aussagen einer einzige anonymen Quelle aufgebaute Vorwurf der ehemaligen Enthüllungsreporterlegende Hersh, die USA seien verantwortlich für die Sprengung und die Lecks in den Nordstream-Pipelines, hatte die Bundesregierung in Verlegenheit gebracht. 

Fest steht nun, dass nach Angaben Schwedens Sabotage hinter dem Vorfall steckt - eine neue künstliche Intelligenz, die vom Cyberkommando der Bundeswehr entwickelt wurde, zeigt sogar eine/n der Täter*in: Versehen mit Maske, Taucheranzug und Sauerstoffflasche ist der/die Unbekannte in der Computeranimation zu sehen, wie ersiees bodennah mit einer Tüte hantiert, in der sich offenbar ein rätselhafter Gegenstand  befunden hat.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist aber auch ein Kreuz mit den Transpondern, dass die immer dann senden, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Immerhin erfreulich, dass die Behörden jetzt Zeit gefunden haben, zwischen ISO9001 Audits und Abstimmungsrunden über die Zwechs inkusiver Sprache in die Memos zur nationalen Sicherheit einzustreuenden Satzzeichen, die Daten auszuwerten.

... und den Sprengstoff hat das russische Spezialkommando kurz vor Silvester auf dem Weg nach Kalinigrad in einem polnischen Baumarkt erstanden ...

Die spannendste Frage ist, welche Geschichte als nächstes kommt ...

Anonym hat gesagt…

Im Wettbewerb um die phantasievollste Geschichte haben die Hersh auf jeden Fall abgehängt.
Demnächst auf n-tv.de: Wie ich eine Pipeline sprengte. Aus dem geheimen Tagebuch des kleinen Tauchroboters Wladimir.

Jodel hat gesagt…

Die Sprengung muss durch Russland erfolgt sein, weil einfach kein anderes Ergebnis herauskommen darf. Egal welche Thesen noch aufgestellt werden oder Beweise gefunden werden sollten, es wird für die breite Masse bei Russland bleiben. Das sind die einzigen, bei denen die Schuld gut aufgehoben ist und alle anderen weiterhin gut Freund spielen können. Alle weiteren Spekulationen kann man sich sparen. Das wird nie die endgültige Wahrheit sein. Basta

Es wird in die Geschichtsbücher aufgenommen werden, dass es Russland war, also ist es dann auch so gewesen, egal was wirklich passiert ist. So funktioniert Geschichtsschreibung seit diese stattfindet. So wird es auch diesmal sein.

P.S. Sollten Sie einen gerichtsfesten Beweis in Händen halten, dass Russland es nicht war, würde ich diesen so weit wegwerfen wie Sie nur können. Ihre restliche Lebenszeit könnte sonst sehr bescheiden sein. Und wenn ihnen doch etwas böses Widerfahren sollte, wird das natürlich auch im Auftrag Putins erfolgen.

Anonym hat gesagt…

Es wird in die Geschichtsbücher aufgenommen werden ---

Wie so manches andere auch ...
Ihr werdet zurückkehren sechs Melonen weniger.