Montag, 23. April 2007
Amokläufer als Ebayverkäufer
Der Amokläufer, der in der vergangenen Woche 32 Menschen und sich selbst tötete, hat sich nicht beim Internet-Auktionshaus Ebay mit Munition versorgt. Ebay hat jetzt offiziell Berichte dementiert, der Täter des Massakers an der Virginia Tech University habe Munition verwendet, die er über die Auktionsseite erstanden habe.
Gleichzeitig aber räumte Ebay ein, dass der Student südkoreanischer Abstammung selbst als Verkäufer aufgetreten sei. Ohne Einzelheiten zu nennen, hieß es, Cho habe "zahlreiche Artikel", unter anderem Bücher und Eintrittskarten für Sportereignisse angeboten und verkauft.
Ebay bestätigte gleichzeitig, dass Cho Seung-Hui in den zurückliegenden Monaten leere Munitionshülsen über die Auktionsplattform gekauft habe. Auch ein Pistolenholster habe Cho ersteigert. Sowohl die Hülsen als auch der Holster seien jedoch völlig legale Erzeugnisse, die jedermann ohne Nachweis in vielen normalen Einzelhandelsgeschäften kaufen könne.
Ebay äußerte sich vorsichtshalber aber trotzdem schon mal betroffen: „Wir sind traurig über jeden Artikel, den Mr. Cho über Ebay bezogen hat, um ihn später im Zusammenhang mit seiner Tat zu verwenden." Dafür sperrt Ebay jetzt offenbar gleich den Namen des Irren als Suchbegriff: Statt tausender kleiner Profiteure, die in ähnlich gelagerten Fällen ihren Plunder mit Hilfe medial hochgeschossener Begriffe loszuschlagen versuchten, gibt es diesmal weltweit nicht einen einzigen Verkäufer, der das Scheinwerferlicht nutzt. Grassierende Anständigkeit dürfte dabei wohl kaum der Grund sein.
die erklärung von ebay erinnert mich an unseren disclaimer ... nur meinen es die internet-heinze ernst.
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