Freitag, 15. Februar 2008

Brandaktuelle Protest-Folklore

Ein schöner Brauch in fernen Ländern ist das Verbennen von Fahnen. Immer wenn irgendwo auf der Welt ein Mohammed gemalt oder ein Allah geschmäht wird, packen die Flaggenhändler in Pakistan die großen Bündel mit den Bannern der schuldigen Länder aus und dann wird gezündelt, bis CNN und Al Dschasira die Kameras ausgeschaltet haben.

Das Ganze heißt dann "Karikaturen-Streit" (dpa) und ist eindeutig die Schuld derer, die ihren Stift nicht im Schreibtisch lassen können. Gleichzeitig aber kommt gar kein richtiger Streit auf, weil zu einem Streit ein umstrittener Gegenstand gehört, hier aber klar ist, dass eine Seite der anderen einfach ein Verbot erteilen möchte, zum eigenen Leidwesen aber keine Mittel hat, es durchzusetzen. Einige versuchen es natürlich dennoch, indem sie Mohammed-Maler ermorden. Das klappt nicht, stattdessen fliegt das Komplott auf, weshalb dessen Zeichnungen aus Solidarität noch mal gedruckt werden müssen. Woraufhin anschließend wieder helle Empörung bei denen ausbricht, die solche Bilder für schlimemr als Mord halten.

Die Empörung kommt diesmal aber nicht mit verbrannten Fahnen aus, sondern verlegt die Feuer-Folkore auf Autos, Container und eine Schule. Im Nachhinein erscheint das Bild des Zeichners Kurt Westergaard, der Mohammed mit einer Bombe mit brennender Zündschnur im Turban gezeichnet hatte, damit geradezu brandaktuell.

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